Puzzles
Eine Fehlerreiche Partie
Flenderol - 07. Mär '09
Da das andere Forum häufig wenig ansprechend wirkt, dachte ich mir, man sollte Partien besser hier reinstellen. Obwohl folgende auch ins Forum "Hilfe und Fehler" gepasst hätte!:-) meine Frage ist jetzt, wer die meisten Fehler gemacht hat^^
[FEN rnbqkbnr/pppppppp/8/8/8/8/PPPPPPPP/RNBQKBNR]
Weiß: mr_wednesday
Schwarz: Flenderol
Weiß Schwarz
--------------------------------
e4 e5
f4 d5
exd5 exf4
Nf3 Nf6
c4 Be7
Be2 c6
dxc6 Nxc6
d4 Bb4+
Nc3 Ne4
Qc2 Nxc3
bxc3 Nxd4
Nxd4 Qxd4
Bb2 Bf5
Qb3 f3
cxb4 fxg2
Bxd4 gxh1=Q+
Kd2 Qg2
Qe3+ Qe4
Qxe4+ Bxe4
Bxg7 O-O-O+
Kc3 Rhg8
Bf6 Rd6
Be5 Re6
Bd4 Bc6
Bd3 Rg2
Bf5 Rxh2
Bxe6+ fxe6
b5 Be4
Bxa7 Kc7
Be3 e5
a4 Rh3
Re1 h5
Kb4 b6
c5 bxc5+
Kxc5 h4
b6+ Kb7
a5 Bd3
Bg5 e4
Ra1 Ka6
Kd4 Rh2
Bf4 Rf2
Be3 Rf5
Rh1 Rh5
Bg5 h3
Bd2 Bb5
Rh2 Bc6
mit schwarzem sieg wegen zeit
[FEN rnbqkbnr/pppppppp/8/8/8/8/PPPPPPPP/RNBQKBNR]
Weiß: mr_wednesday
Schwarz: Flenderol
Weiß Schwarz
--------------------------------
e4 e5
f4 d5
exd5 exf4
Nf3 Nf6
c4 Be7
Be2 c6
dxc6 Nxc6
d4 Bb4+
Nc3 Ne4
Qc2 Nxc3
bxc3 Nxd4
Nxd4 Qxd4
Bb2 Bf5
Qb3 f3
cxb4 fxg2
Bxd4 gxh1=Q+
Kd2 Qg2
Qe3+ Qe4
Qxe4+ Bxe4
Bxg7 O-O-O+
Kc3 Rhg8
Bf6 Rd6
Be5 Re6
Bd4 Bc6
Bd3 Rg2
Bf5 Rxh2
Bxe6+ fxe6
b5 Be4
Bxa7 Kc7
Be3 e5
a4 Rh3
Re1 h5
Kb4 b6
c5 bxc5+
Kxc5 h4
b6+ Kb7
a5 Bd3
Bg5 e4
Ra1 Ka6
Kd4 Rh2
Bf4 Rf2
Be3 Rf5
Rh1 Rh5
Bg5 h3
Bd2 Bb5
Rh2 Bc6
mit schwarzem sieg wegen zeit
tarrasch_0815 - 07. Mär '09
Das ist eine gute Frage, in welches Forum eigentlich Partien gepostet werden sollen. Ist bei chessmail ja leider anscheinend überhaupt nicht vorgesehen, zumindest gibt es kein Tool, wie man pgn- oder cbv-Files einreichen kann.
Wenn, dann schon hier, bei den Schachaufgaben, denke ich, denn letztlich wird Schachliches ausschließlich hier diskutiert, 'Hilfe und Fehler' bezieht sich ja nur auf technische Probleme mit der chessmail-Software, und das Hauptforum ist eigentlich überwiegend für persönliche Beleidigungen der Mitglieder zuständig.
Ich werde mal versuchen, Deine Partie in ein pgn-Dokument zu kopieren, und sie mir dann anzuschauen.
War es denn eine Turnierpartie, und auf welche Zeit wurde gespielt?
Wenn, dann schon hier, bei den Schachaufgaben, denke ich, denn letztlich wird Schachliches ausschließlich hier diskutiert, 'Hilfe und Fehler' bezieht sich ja nur auf technische Probleme mit der chessmail-Software, und das Hauptforum ist eigentlich überwiegend für persönliche Beleidigungen der Mitglieder zuständig.
Ich werde mal versuchen, Deine Partie in ein pgn-Dokument zu kopieren, und sie mir dann anzuschauen.
War es denn eine Turnierpartie, und auf welche Zeit wurde gespielt?
Flenderol - 07. Mär '09
30 min Zeit, vor gut 10 min, also kein Turnier
Flenderol - 07. Mär '09
die 10 min bezihen sich auf die ungestellte wann?-Frage
tarrasch_0815 - 07. Mär '09
:-)))
Habs mir angeguckt, in der Tat beiderseits sehr fehlerreich, aber bei einer Schnellpartie sind die Fehler alle entschuldbar.
Weiß hat sich durch Dein stark aussehendes Sxd4 verblüffen lassen, er hätte im 13. wie auch im 14. Zug durch Da4+ gewinnen können.
Dagegen war Dein Zug f4-f3 einfach genial!!
Danach solltest Du gewinnen, hast Lf5 übersehen, dann ist es wohl remis, aber Dein Gegner hätte Dir im 34. Zug statt c5 mit Lxb6+ sogar noch den Garaus machen können. Danach steuert es wieder allmählich auf Remis zu, auf Lg5 konntest Du einfach den Läufer nehmen, aber vermutlich waren nur noch Sekunden auf der Uhr, in der Panik übersieht man alles. Schlussstellung ist todremis, Entscheidungen nach Zeit find ich eh doof ;)
Aber wegen des schönen f3!!! hat sich das Nachspielen schon gelohnt, danke!
Habs mir angeguckt, in der Tat beiderseits sehr fehlerreich, aber bei einer Schnellpartie sind die Fehler alle entschuldbar.
Weiß hat sich durch Dein stark aussehendes Sxd4 verblüffen lassen, er hätte im 13. wie auch im 14. Zug durch Da4+ gewinnen können.
Dagegen war Dein Zug f4-f3 einfach genial!!
Danach solltest Du gewinnen, hast Lf5 übersehen, dann ist es wohl remis, aber Dein Gegner hätte Dir im 34. Zug statt c5 mit Lxb6+ sogar noch den Garaus machen können. Danach steuert es wieder allmählich auf Remis zu, auf Lg5 konntest Du einfach den Läufer nehmen, aber vermutlich waren nur noch Sekunden auf der Uhr, in der Panik übersieht man alles. Schlussstellung ist todremis, Entscheidungen nach Zeit find ich eh doof ;)
Aber wegen des schönen f3!!! hat sich das Nachspielen schon gelohnt, danke!
Flenderol - 07. Mär '09
Nee Ich hatte am Ende immer noch 20 min auf der Uhr, bei Lg5 war ich erblindet
tarrasch_0815 - 07. Mär '09
Dann war es die Suggestivkraft des Zuges. Er greift den h-Bauern an, und Du hast es Deinem Gegner 'geglaubt' ;o)
pirc_ - 07. Mär '09
wieso sind entscheidungen nach zeit doof?
zeit gehört als faktor zum schach wie alles andere. sämisch soll mal in einem turnier alle seine 14 spiele auf zeit verloren haben....das macht den unterschied zu manch anderem grossen seiner zeit m.E.
es geht im schach nicht nur um eröffnung, mittelspiel und endspiel, sondern auch um zeiteinteilung und die geschwindigkeit der berechnungen....
zeit gehört als faktor zum schach wie alles andere. sämisch soll mal in einem turnier alle seine 14 spiele auf zeit verloren haben....das macht den unterschied zu manch anderem grossen seiner zeit m.E.
es geht im schach nicht nur um eröffnung, mittelspiel und endspiel, sondern auch um zeiteinteilung und die geschwindigkeit der berechnungen....
tarrasch_0815 - 07. Mär '09
Ich bin nahezu ebenso gut wie Sämisch, habe gestern in einem Vereins-Blitzturnier fast alle Partien nach Zeit verloren ... ich kann nicht schnell spielen, schaffe es einfach nicht, und wenn ich mich noch so sehr dazu zwinge. Geschwindigkeit widerspricht in meinen Augen (und in denen einiger großer Spieler, vor allem Botwinnik und Smyslov) dem Geist des Schachspiels. Im Blitzen verliere ich regelmäßig gegen Spieler, die 400 DWZ unter mir sind. Findest Du das etwa richtig?
Eine durch Zeitüberschreitung gewonnene Partie hat für mich kein korrektes Ende. Die Schlussstellung von Flenderols Partie ist remis, also sollte dies das adäquate Partieergebnis sein, andernfalls verliert die Partie als solche eigentlich ihren Sinn.
Eine durch Zeitüberschreitung gewonnene Partie hat für mich kein korrektes Ende. Die Schlussstellung von Flenderols Partie ist remis, also sollte dies das adäquate Partieergebnis sein, andernfalls verliert die Partie als solche eigentlich ihren Sinn.
Flenderol - 07. Mär '09
Meine Meinung: Zeit ist beim Schach schon wichtig, denn es wäre unfair, wennein Spieler versucht, sich an die Zeit zu halten, der andere Aber uuuunendlich lange überlegt. Denn Spiele, bei denen unbegrenzte Zeit auf beiden Seiten ist, ist immer REMIS. Und wo bleibt der Spaß beim Schach, wenn alles am Ende eh im Remis endet??? Da kann man sich an Steinitz halten, und dirakt nahc der Grundstellung beurteilen. Und es ist richtig, dass einige beim Blitz verlieren, die grundsätzlich besser sind, wo sollte denn dann der Fehler sein??? Ich persönlich denke, dass ich sehr stark im blitzen bin und auch bei 97% der Spiele hier nicht ewig überlege, sondern einfach ziehe(in max.2 min). Meine Fehlerrate ist zwar höher, aber ich denke, dass ich oben einigermaßen mithalten kann.
Auf der anderen Seite ist ein durch Zeit beendetes Spiel kein schön beendetes Spiel, aber ein korrekt beendetes Spiel. Außerdem ist der Reiz beim Schach doch der, dass man auf die Fehler des Gegeners spekulieren kann, um daraus die hier teilweise als Aufgaben gestellte Kombinationen erfolgreich einsetzen kann.
Auf der anderen Seite ist ein durch Zeit beendetes Spiel kein schön beendetes Spiel, aber ein korrekt beendetes Spiel. Außerdem ist der Reiz beim Schach doch der, dass man auf die Fehler des Gegeners spekulieren kann, um daraus die hier teilweise als Aufgaben gestellte Kombinationen erfolgreich einsetzen kann.
madgett - 07. Mär '09
Da sieht man mal wieder, daß Schach im Grunde mehrere Spiele beinhaltet. Da gibt es immer die eine Partie, die man jeweils auf dem Brett hat und die große Partie zwischen Weiß und Schwarz, an der wir alle mitspielen. In Eröffnugnsbüchern wird oft im zweiten Sinn geredet: Schwarz steht hier besser, nicht Anand, Tarrasch oder madgett, die lediglich die Ehre haben, für Schwarz ein Spiel lang die Steine führen zu dürfen. :-)
In der konkreten Partie gibt es immer Elemente, die Zeit irgendwann zu einem Faktor werden lassen können. Neulich noch hat Rollo hier in Antwort auf Martin_K geschrieben, es gehe Schwarz an dieser Stelle um maximale Verwirrung. DAs ist schon so ein Fall, wo es nicht um die objektive Stellung (das große Spiel) geht, sondern um die Frage: Kann der weiße Spieler in der objektiv besseren Stellung in der verfügbaren Zeit den Weg finden?
Je weniger Zeit man hat, desto mehr gerät das große Spiel aus dem Blick (na, zumindest auf meinem level :-)) Dann geht es auf einmal darum, den Gegner vor Komplikationen zu stellen, die er in der Zeit nicht lösen kann und daher nicht dazu kommt, einen selbst vor Probleme zu stellen, die man nicht lösen kann.
Das ist ein ganz anderes Spiel als Partien mit normaler Bedenkzeit oder gar Fernschach. Und wahrscheinlich ist das noch viel zu einfach gedacht. Man kann ja zusätzlich auch noch schön spielen wollen. Aber das hebe ich mir für ein andermal auf.
m.
In der konkreten Partie gibt es immer Elemente, die Zeit irgendwann zu einem Faktor werden lassen können. Neulich noch hat Rollo hier in Antwort auf Martin_K geschrieben, es gehe Schwarz an dieser Stelle um maximale Verwirrung. DAs ist schon so ein Fall, wo es nicht um die objektive Stellung (das große Spiel) geht, sondern um die Frage: Kann der weiße Spieler in der objektiv besseren Stellung in der verfügbaren Zeit den Weg finden?
Je weniger Zeit man hat, desto mehr gerät das große Spiel aus dem Blick (na, zumindest auf meinem level :-)) Dann geht es auf einmal darum, den Gegner vor Komplikationen zu stellen, die er in der Zeit nicht lösen kann und daher nicht dazu kommt, einen selbst vor Probleme zu stellen, die man nicht lösen kann.
Das ist ein ganz anderes Spiel als Partien mit normaler Bedenkzeit oder gar Fernschach. Und wahrscheinlich ist das noch viel zu einfach gedacht. Man kann ja zusätzlich auch noch schön spielen wollen. Aber das hebe ich mir für ein andermal auf.
m.
pirc_ - 07. Mär '09
nicht nur zeit ist ein faktor im schach...es gibt noch einige andere...es gibt viele "kleinigkeiten" die ein spiel beeinflussen....gerüche, gerede, wie man figuren zieht, ob man bei einem opfer laut schach sagt, oder vorsichtig und unsicher die figur bewegt...etc.
ich setze mich immer an den tisch und wünsche meinem gegenüber "viel spass" statt "viel glück"...oft rede ich auch etwas mit meinem gegner....(dies stört ab und an eher die nachbarbretter als unsere eignes)...als dies sind kleinigkeiten die in welcher form auch immer das spiel beeinflussen...um nur einige zu nennen..aber zeit ist ein grosser faktor:
ein beispiel: in meinem ersten jahr hatte ich eine dwz von 1500etwas und spielte gegen einen älteren herren mit 200 dwzpkt. mehr. ich zog immer recht schnell und überlegte auf seine zeit...nach 20 zügen hatte er 90min verbraucht, ich etwa 10...er gab auf als ich einen mehrbauern hatte, mit den worten: das geht mir zu schnell, da hab ich keine chance...verwunderlich aber wahr.
ich setze mich immer an den tisch und wünsche meinem gegenüber "viel spass" statt "viel glück"...oft rede ich auch etwas mit meinem gegner....(dies stört ab und an eher die nachbarbretter als unsere eignes)...als dies sind kleinigkeiten die in welcher form auch immer das spiel beeinflussen...um nur einige zu nennen..aber zeit ist ein grosser faktor:
ein beispiel: in meinem ersten jahr hatte ich eine dwz von 1500etwas und spielte gegen einen älteren herren mit 200 dwzpkt. mehr. ich zog immer recht schnell und überlegte auf seine zeit...nach 20 zügen hatte er 90min verbraucht, ich etwa 10...er gab auf als ich einen mehrbauern hatte, mit den worten: das geht mir zu schnell, da hab ich keine chance...verwunderlich aber wahr.
RolloB - 07. Mär '09
verbleibende Bedenkzeit ist ebenso ein Wertungsfaktor wie Stellung, Materialverteilung und auch die Umstände im Spiellokal. Das ich im Nahschach nicht über Verbandsklasse gekommen bin, lag maßgeblich an meiner Zeitnot.
Schwierige Endspiele herbeiführen, die man aber bei wenigen Minuten auf der Uhr nicht lösen kann, funktioniert halt nicht.
Schwierige Endspiele herbeiführen, die man aber bei wenigen Minuten auf der Uhr nicht lösen kann, funktioniert halt nicht.
tarrasch_0815 - 07. Mär '09
In Turnierpartien gerate ich merkwürdigerweise praktisch nie in Zeitnot, im Gegenteil, meistens hole ich gegenüber dem Gegner einen Zeitvorsprung heraus.
Ich bin auch generell keineswegs dagegen, mit Zeitbeschränkung zu spielen, ganz im Gegenteil, ich halte Zeitbegrenzung für unerlässlich, ansonsten könnte man Turnier und Mannschaftskämpfe gar nicht organisieren. Man muss einfach wissen, wann eine Partie spätestens zu Ende ist. Und nach den maximal 6 Stunden (2 Stunden für 40 Züge plus eine Stunde Zugabe, die wir zumindest in der Landesklasse jetzt noch haben, die aber auf eine halbe Stunde verkürzt werden soll) ist auch der Ofen aus, das ist das absolute Maximum an schachlicher Konzentration, die möglich ist, eine längere Partie hätte in meinen Augen wirklich keinen Sinn.
Ich wende mich einzig und allein gegen Schnellpartien und ganz insbesondere gegen diese f**** 5-Minuten-Blitzpartien, bei denen ich schon bei den ersten Zügen so unter Druck stehe, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Völlig unmöglich, irgendwelche Pläne durchzuführen. Gewonnene Endspiele kann man da völlig vergessen, eigentlich sind Vorteile jeglicher Art sinnlos und nicht mal erstrebenswert, das Einzige, was hier geht, ist entweder ein schneller Mattangriff, oder Entscheidung durch Zeit. Nicht überlegen, sondern ziehen ohne Überlegung, heißt hier die Devise, und der manuell Geschicktere, oder der mit weniger Ladehemmung, gewinnt, auch völlig ohne Schachverstand. Oh nein, das ist nicht meine Art Schach, und wird es nie sein, wobei man zugeben muss, dass das Blitzen das Schach am ehesten in die Nähe einer Bewegungssportart rückt ;)
30 Minuten-Partien, so wie die obige von Flenderol, beginnen meistens als normale, vernünftige Überlegungspartien, nur ist das Finish dann leider auch wieder meist von der Hektik einer Blitzpartie geprägt.
Ich bin auch generell keineswegs dagegen, mit Zeitbeschränkung zu spielen, ganz im Gegenteil, ich halte Zeitbegrenzung für unerlässlich, ansonsten könnte man Turnier und Mannschaftskämpfe gar nicht organisieren. Man muss einfach wissen, wann eine Partie spätestens zu Ende ist. Und nach den maximal 6 Stunden (2 Stunden für 40 Züge plus eine Stunde Zugabe, die wir zumindest in der Landesklasse jetzt noch haben, die aber auf eine halbe Stunde verkürzt werden soll) ist auch der Ofen aus, das ist das absolute Maximum an schachlicher Konzentration, die möglich ist, eine längere Partie hätte in meinen Augen wirklich keinen Sinn.
Ich wende mich einzig und allein gegen Schnellpartien und ganz insbesondere gegen diese f**** 5-Minuten-Blitzpartien, bei denen ich schon bei den ersten Zügen so unter Druck stehe, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Völlig unmöglich, irgendwelche Pläne durchzuführen. Gewonnene Endspiele kann man da völlig vergessen, eigentlich sind Vorteile jeglicher Art sinnlos und nicht mal erstrebenswert, das Einzige, was hier geht, ist entweder ein schneller Mattangriff, oder Entscheidung durch Zeit. Nicht überlegen, sondern ziehen ohne Überlegung, heißt hier die Devise, und der manuell Geschicktere, oder der mit weniger Ladehemmung, gewinnt, auch völlig ohne Schachverstand. Oh nein, das ist nicht meine Art Schach, und wird es nie sein, wobei man zugeben muss, dass das Blitzen das Schach am ehesten in die Nähe einer Bewegungssportart rückt ;)
30 Minuten-Partien, so wie die obige von Flenderol, beginnen meistens als normale, vernünftige Überlegungspartien, nur ist das Finish dann leider auch wieder meist von der Hektik einer Blitzpartie geprägt.
Martin_K - 07. Mär '09
Moooment: Ich muss hier mal die Blitzpartien verteidigen ;-)
Im Blitzen kommt es darauf an, wie viel du spontan siehst, d.h. einerseits du musst die Stellung verstehen und sofort den richtigen Plan parat haben und andererseits taktische Fallen auch in sehr kurzer Zeit sehen.
Hier geht es also darum, wer einen besseren Überblick über die Stellung hat.
Im Blitzen kommt es darauf an, wie viel du spontan siehst, d.h. einerseits du musst die Stellung verstehen und sofort den richtigen Plan parat haben und andererseits taktische Fallen auch in sehr kurzer Zeit sehen.
Hier geht es also darum, wer einen besseren Überblick über die Stellung hat.
Flenderol - 07. Mär '09
Nicht nur, aber auch. Ich glaube, Blitzpartien sind mehr etwas für Thoretiker (wie mich), denn meistens ist im Blitzspiel die Eröffnung entscheidend, insbesondere Eröffnungen, von denen man sicherstellen kann, dass der Gegner sie höchstens selten spielt, und daher nicht gegenhalten kann
tarrasch_0815 - 07. Mär '09
Rein theoretisch habt ihr mit dem, was ihr schreibt, schon recht (Martin und Flenderol). Nur warum verliere ich im Blitzen dann ständig Partien gegen Leute, die im normalen Schach noch nie eine einzige Partie gegen mich gewonnen haben? Ich denke, das liegt einerseits an meinen lahmen Reaktionen und meiner manuellen Ungeschicklichkeit, andererseits daran, dass ich Schach und damit jeden Zug sehr ernst nehme. Je mehr ich mich konzentriere, desto langsamer spiele ich, wenn ich schnell spiele.
Wenn ich dagegen langsam spiele, spiele ich umso schneller, je mehr ich mich konzentriere. (Ich hoffe, es ist klar, wie ich das meine? Es klingt zwar witzig, ist aber ernst.)
Wenn ich dagegen langsam spiele, spiele ich umso schneller, je mehr ich mich konzentriere. (Ich hoffe, es ist klar, wie ich das meine? Es klingt zwar witzig, ist aber ernst.)
RolloB - 07. Mär '09
Obwohl ich ein mieser Blitzer bin, ist Blitzen eine Trainingseinheit wie Eröffnungsstudium, Taktik und Endspiel. Die Fähigkeit sich blitzschnell zu entscheiden und Pläne aus dem Bauch heraus zu entwicklen nenne ich 'das Spielen mit dem Kleinhirn'. Diese Fähigkeit ist notwendig, um in Zeitnot in den 'Blitzmodus' umschalten zu können. Spart aber auch Kraft, weil das Bauchgefühl die reale Berechnung unterstützt. (eyh, irgentwie auch klar , oder)
jimbo999 - 12. Mär '09
ich denke ebenfalls es lohnt sich das blitzen zu üben, um gewappnet zu sein, wenn es zur Zeitnot kommt.....
Wenn man am Brett sitzt und die Zeit langsam knapp wird, und man dann immer noch die Ruhe bewahren kann weil man sich auf sich selber und die Blitzqualititäten verlassen kann, ist das schon sehr beruhigend, so fern das bei Zeitnot überhaupt möglich ist^^
Und ich finde Blitzturniere ab und zu einfach klasse, so viel Schach, so viele Gegner, so viele Stellungen, so viel passiert in so vergleichsweise kurzer Zeit ;)
Wenn man am Brett sitzt und die Zeit langsam knapp wird, und man dann immer noch die Ruhe bewahren kann weil man sich auf sich selber und die Blitzqualititäten verlassen kann, ist das schon sehr beruhigend, so fern das bei Zeitnot überhaupt möglich ist^^
Und ich finde Blitzturniere ab und zu einfach klasse, so viel Schach, so viele Gegner, so viele Stellungen, so viel passiert in so vergleichsweise kurzer Zeit ;)
tarrasch_0815 - 12. Mär '09
Sicher, das Blitzen hat schon auch seine interessanten (und teils auch lustigen) Seiten, und evtl. hilft es tatsächlich in Zeitnot ... wobei ich lieber gar nicht erst in Zeitnot komme (was mir auch kaum passiert).
Entscheidend ist sicher, wie man sich selber dabei fühlt. Ich fühle mich beim Blitzen einfach bloß schlecht, weil ich vom ersten Zug an unter Druck bin, ziehen, ziehen, ziehen, nicht überlegen ... selbst wenn die Stellung interessant und einer Überlegung wert wäre ... nein, ich darf nicht überlegen ... das Einzige was zählt, ist Reagieren ... weil ich sonst nach Zeit verliere (was ich in 80% meiner Blitzpartien eh tue) ... es ist, als würde einer mit der Peitsche hinter mir stehen und mich antreiben.
Entscheidend ist sicher, wie man sich selber dabei fühlt. Ich fühle mich beim Blitzen einfach bloß schlecht, weil ich vom ersten Zug an unter Druck bin, ziehen, ziehen, ziehen, nicht überlegen ... selbst wenn die Stellung interessant und einer Überlegung wert wäre ... nein, ich darf nicht überlegen ... das Einzige was zählt, ist Reagieren ... weil ich sonst nach Zeit verliere (was ich in 80% meiner Blitzpartien eh tue) ... es ist, als würde einer mit der Peitsche hinter mir stehen und mich antreiben.