Chess

Kasparov bei "Arte"

Alapin2 - 25. Jul '24
Am Sonntag,18.8.,22.05 Uhr.
"Porträt ...dieser Film schildert sein Leben und sein politisches Engagement..."
Vabanque - 25. Jul '24 Edited
Wären denn nicht eigentlich seine schachlichen Verdienste, vor allem seine Partien, das Wesentlichste?🤔
Alapin2 - 25. Jul '24
Vabanque : ...na dann mal viel Spaß ! In 53 Minuten all seine tollen Partien im Schnelldurchlauf, oder wie meinst Du das !?
Obiges "Zitat" war wirklich eins...neues "Arte-Magazin"...
Vabanque - 25. Jul '24 Deleted
Vabanque - 25. Jul '24 Edited
Nach der folgenden verlinkten Zusammenfassung scheint es sich um einen rein politischen Beitrag zu handeln:

programm.ard.de/TV/Programm/Jetzt-im-TV/?sendung=287244001592289
Vabanque - 25. Jul '24 Edited
Sorry für die Löschungen, zuerst schien der Link nicht zu funktionieren.
Viceversa - 25. Jul '24
Ich lese: Auszüge aus seinen wichtigsten Spielen.
Nicht nur Politik.
Danke Alapin2 für die Information.
Vabanque - 25. Jul '24 Edited
>>Ich lese: Auszüge aus seinen wichtigsten Spielen.<<

Na, da können wir ja mal gespannt sein😁

Welche sind wohl die 'wichtigsten'? Mich würden die schönsten mehr interessieren!

Frage: Was bleibt uns letzten Endes von einem Schachweltmeister? Sein Leben? Sein politisches Engagement? Oder sind es doch vielmehr seine Partien?

Bei den verstorbenen Weltmeistern sind es, soweit ich es beurteilen kann, wohl tatsächlich ausschließlich die Partien. Besser sogar, man erfährt gar nichts über das Leben von Steinitz, Aljechin und Fischer, das sich jeweils vielleicht auch in dem einen Wort 'Größenwahn' zusammenfassen ließe😁Biografische Details verderben einem da eigentlich nur die schönen Partien.
Vabanque - 25. Jul '24
>>Danke Alapin2 für die Information.<<

Das natürlich auf alle Fälle!👍
Bluemax - 25. Jul '24
Danke für den Tip, Pflichtprogramm für mich 👍
Mal sehen, vielleicht schon vorher in der Mediathek!
Rubo - 25. Jul '24
...@Alapin2..auch ich möchte mich für die sicherlich interessante info bedanken. Frank
Feyerabend - 25. Jul '24 Edited
>>Frage: Was bleibt uns letzten Endes von einem Schachweltmeister? Sein Leben? Sein politisches Engagement? Oder sind es doch vielmehr seine Partien?<<

Das kommt ganz auf die interessierte Person an.

Für Schachspieler liegt der Fokus wohl auf den Partien. Aber zu dem Thema gibt es andere Quellen und Medienbeiträge.

Typische arte Schauer finden möglicherweise die Gemengelage von Person und Politik spannender.
Aus dem verlinkten Artikel: "...ein Leben mit thrillerartigen Momenten".
Vabanque - 25. Jul '24 Edited
>>"...ein Leben mit thrillerartigen Momenten"<<

Naja, wenn ich einen guten Thriller anschauen will, dann halte ich mich lieber an Hitchcock & Co.😁

Und warum muss das Leben eines Schachspielers dafür herhalten? Warum können die Partien das nicht bieten? Können sie wohl doch: in einem Schachbuch hat ein Autor (Fred Reinfeld) mal eine Partie von Keres mit Edgar Wallace verglichen! Ja, Schachpartien können schon auch 'Schocker' sein.👍
Alapin2 - 25. Jul '24
Vabanque : ...War ja nur ein Tipp...
Kannst ja stattdessen Frauenfußball gucken, grins !
P.S.: Heute,19 Uhr ,ZDF
Feyerabend - 25. Jul '24
Toll, wie sehr du von Schach begeistert bist.

Es gibt aber auch Menschen für die eine Schachpartie eben nicht die Qualität eines Thrillers hat. So ein Film ( ich kenne ihn aber noch nicht) kann das Potential haben auch Leute für Schach zu interessieren die das Spiel bisher noch nicht als soo spannend erlebt haben.

Und auch die mittelmäßigen Laien (wie ich) bekommen interessante Infos über Kasparov, Politik und Schach. Klingt für mich nach einem guten, hoffentlich unterhaltsamen, Gemisch von Themen.
Vabanque - 25. Jul '24
>>So ein Film ( ich kenne ihn aber noch nicht) kann das Potential haben auch Leute für Schach zu interessieren die das Spiel bisher noch nicht als soo spannend erlebt haben.<<

Werden diese Leute dann für Schach interessiert oder eher für die (unerfreulichen) politischen Begleitumstände?
Viceversa - 25. Jul '24
Was aus einem kurzen Info über eine Sendung noch vor der Ausstrahlung werden kann.
Feyerabend - 25. Jul '24
>>Werden diese Leute dann für Schach interessiert oder eher für die (unerfreulichen) politischen Begleitumstände?<<

Ich würde erstmal den Film anschauen und danach einen Eindruck dazu bekommen.
Klar ist, dass populäre Filme, beispielsweise "Das Damengambit", sehr viele Menschen für Schach begeistern können. Wie lang das Interesse bestehen bleibt wird sehr individuell, unterschiedlich sein.
Feyerabend - 25. Jul '24
>>Was aus einem kurzen Info über eine Sendung noch vor der Ausstrahlung werden kann.<<

Das gefällt mir am Forum. Das Vielfältige, Ideen wälzende, neue Gedanken entflechtende,....

Ich habe gerade Assotiationen an Harry Rowolht, den Paganini der Abschweifung.
Alapin2 - 25. Jul '24
Bin ja sowas von begeistert ! Da wird aus einem einfachen Programmtipp (Mücke !)
gleich wieder ein komischer Elefant aufgeblasen.
Manchmal hasse ich das Internet !
Wer es nicht sehen will, muss ja wohl nicht, oder !?
Vabanque - 25. Jul '24
In der bisherigen Menschheitsgeschichte ist es Schach wohl nur sehr selten gelungen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erringen, und zwar immer nur dann, wenn den WM-Kämpfen eine politische Dimension innewohnte (Fischer-Spassky, Karpov-Kortschnoj, Karpov-Kasparov). Fast alle anderen WM-Matches sind an der breiten Öffentlichkeit sang- und klanglos vorbeigezogen.
Das stimmt mich schon sehr nachdenklich bzw. macht mich auch traurig. Ist Schach denn nicht per se schon interessant genug? Braucht es wirklich zusätzlich diese politische Dimension, um Interesse zu wecken? Beim Fußball ist es doch auch nicht so, dass nur Spiele Russland gegen Ukraine (sag ich jetzt mal bewusst ganz überspitzt!) Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden. Da 'tut' es doch sogar Deutschland-Dänemark (na gut, irgendwann gab es da im 19. Jh. auch mal Grenzstreitigkeiten um Teile von Schleswig-Holstein, insofern könnte man eine politische Dimension durchaus konstruieren😁).
Die einzigen anderen Ereignisse, die Schach ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, sind noch viel unerfreulicher als Politik, nämlich Missbrauchsvorwürfe (Ramirez) und Cheating-Vorwürfe (Niemann). Die sind dann erst recht nicht geeignet, Interesse an Schach zu wecken.
Vabanque - 25. Jul '24
>>Ich habe gerade Assotiationen an Harry Rowolht, den Paganini der Abschweifung.<<

Rowohlt ist mir als Verleger wie auch als Übersetzer ein Begriff. Paganini🎻🎼🎵ist für mich jemand anderer😜
Vabanque - 25. Jul '24 Edited
>>Alapin2 - vor 3 Min.
Bin ja sowas von begeistert ! Da wird aus einem einfachen Programmtipp (Mücke !)
gleich wieder ein komischer Elefant aufgeblasen.
Manchmal hasse ich das Internet !
Wer es nicht sehen will, muss ja wohl nicht, oder !?<<

Ach komm, was ist schon passiert? Eine Diskussion, ohne jegliche persönliche Angriffe, oder siehst du da welche? Unterschiedliche Auffassungen, nichts weiter.

Ich reagiere halt immer ein wenig allergisch auf die Verbindung von Schach und Politik (oder auch Sport und Politik, Wissenschaft und Politik etc.). Inzwischen solltet ihr mich im Forum doch langsam kennen?🤔
Alapin2 - 25. Jul '24 Edited
Vabanque : "Grenzstreitigkeiten" im 19.Jhd.um Schleswig -Holstein !?...
Nee, das war 1864 ein ganz veritabler, fieser Krieg !! Der Beobachter des Roten Kreuzes (das gerade 5 Jahre vorher gegründet worden war)konnte das Leiden nicht ertragen und musste wegen schwerer Depressionen deswegen ausgewechselt werden.
Die Bayern waren 2 Jahre später schlauer : Nach 2 Toten (schlimm genug !)(waren doch 111, die 2 hatte ich irgendwo gelesen) anlässlich der Schlacht bei Bad Kissingen, gaben sie auf !
P.S.: Sowas von "Off topic" ! Aber ich habe nicht damit angefangen !
Feyerabend - 25. Jul '24 Edited
Es gibt sogar eine Doppel CD mit dem Titel "Harry Rowohlt, der Paganini der Abschweifung".

Ich war mal bei einer Lesung von ihm. Er hat "Puh der Bär" gelesen.
Großartig und unglaublich komisch.
Von den ca. 2 Stunden hat er kaum aus dem Buch gelesen, ist andauernd Geschichten erzählend bei lustigen, unterhaltsamen und ernsthaften Gedanken gelandet.
siramon - 27. Jul '24
Vabanque weiter oben
"Wären denn nicht eigentlich seine schachlichen Verdienste, vor allem seine Partien, das Wesentlichste?🤔"

Wer Garri Kimowitsch Kasparow nur auf seine schachlichen Verdienste reduziert, verpasst eine sehr wichtige Seite von Kasparow und sollte sich gerade deswegen auch die Doku auf Arte anschauen.

Wenn jemand im Sport Höchstleistungen abrufen kann und es gleichzeitig schafft sich auch politisch in dem Masse zu engagieren, wie Kasparow es tat, kann man nur noch mehr den Hut ziehen vor einer solchen Leistung.
Das politische Engagement damals dürfte für sehr viel Ablenkung vom Sportlichen und zu teilweise auch sehr knifflige Situationen geführt haben. Kasparow hat das während seiner Aktivzeit geschafft sich trotzdem im richtigen Moment auf den Sport fokussieren zu können.
Hasenrat - 27. Jul '24
Ich bin mir sicher, dass K. seine polit. Kämpfe als höher, wesentlicher und bleibender einschätzen wird als seine Schachkarriere. Schach ist doch nur Klötzchenschieberei gegenüber den wichtigen Dingen des Lebens ...
Vabanque - 27. Jul '24 Edited
Es kommt natürlich auf die Prioritäten an, die man setzt.

Aber: Was bleibt denn den späteren Generationen schon von den 'großen' Gestalten der Weltpolitik, außer einem (je nachdem trockenen, lauwarmen, säuerlichen oder gar vernichtenden) Eintrag im Geschichtsbuch?🤔

Von den großen Künstlern, Schriftstellern und Musikern dagegen stellen die Werke einen bleibenden Wert dar. Sie werden selbst nach Jahrhunderten immer noch ausgestellt, gelesen, aufgeführt.

So sind auch die Partien der Schachgrößen in gewisser Weise Kunstwerke (wobei das Problemschach als echte Kunstsparte nicht vergessen werden darf!), die bleibenden Wert für sich beanspruchen dürfen. Aus welchem Grunde würden sonst heute noch Bücher über Steinitz, Lasker, Capablanca, Fischer etc. erscheinen? Und das ganz ohne politisches Engagement dieser Persönlichkeiten.

Darüber hinaus ist mir nicht bekannt, dass Kasparov mit seinen politischen Aktivitäten etwas (und gar noch Bleibendes) erreicht hat, außer seiner eigenen zeitweisen Inhaftierung (die glücklicherweise nicht von bleibender Dauer war). Hätte Kasparov die Absetzung eines gewissen Dikators bewirkt, würde ich die Dinge wahrscheinlich anders sehen. Aber so? Im Schach hat Kasparov das Höchste erreicht, das überhaupt möglich ist. Auf anderen Gebieten nicht.

Ich bin mir auch nicht sicher, wie seine eigene Einschätzung darüber lautet. Er hätte kaum sein vielbändiges Werk 'My Great Predecessors' (nebst einigen anderen umfangreichen Schachbüchern) verfasst, wenn er Schach nicht äußerst hoch achten würde.
Hasenrat - 27. Jul '24
Sich für echte Werte einzusetzen, zur Not mit Leib und Leben, ist wohl das Höchste, was ein Mensch erreichen und erstreben kann ...
Hasenrat - 27. Jul '24
Und deine Künstler können ihre unsterbliche Kunst nur ungestört und am besten in der Sicherheit und Eingebettetheit eines politisch wohlgestalteten Gemeinwesens schaffen.
Hasenrat - 27. Jul '24
Dass das Sonnendeck mir nur nicht immer den Maschinenraum missachte ... 😜
Vabanque - 27. Jul '24
>>Hasenrat - vor 13 Min.
Sich für echte Werte einzusetzen, zur Not mit Leib und Leben, ist wohl das Höchste, was ein Mensch erreichen und erstreben kann ...<<

Ja, das haben die Märtyrer getan, aber es scheint mir fraglich, ob sie damit etwas Bleibendes für die Menschheit erzielt haben.
Vabanque - 27. Jul '24
>>Hasenrat - vor 8 Min.
Und deine Künstler können ihre unsterbliche Kunst nur ungestört und am besten in der Sicherheit und Eingebettetheit eines politisch wohlgestalteten Gemeinwesens schaffen.<<

'Meine' Künstler sind das sicher nicht. Aber viele Künstler haben ihre Werke unter härtesten Bedingungen, auch in Diktaturen, geschaffen.
Alapin2 - 27. Jul '24
Vabanque :...Die 10 Gebote,der "Code civil "Napoleons,Solons Gesetzgebung, alles bleibende Werte,die ich eher nicht der "Kunst" sondern der Politik zuordnen würde.Was war für die Menschen wichtiger ??
Hasenrat - 27. Jul '24
👍
Vabanque - 27. Jul '24
Naja, ich denke aber nicht, dass Kasparov so etwas Grundlegendes wie die 10 Gebote geschaffen hat. Nächstens vergleicht ihn gar noch jemand mit Jesus? Man sollte schon die Relationen wahren.
Viceversa - 28. Jul '24
Hätte Kasparov die Absetzung eines gewissen Diktators bewirkt und nicht nur die eigene Inhaftierung, würde Vabanque die Dinge wahrscheinlich anders sehen.
Am 20.7. erinnern wir an Menschen, die auch nicht die Absetzung eines gewissen Diktators bewirkt haben und mehr als nur die eigene Inhaftierung.
Was ist dagegen das Verschieben von Klötzchen auf hohem Niveau?
Vabanque - 28. Jul '24
>>Am 20.7. erinnern wir an Menschen, die auch nicht die Absetzung eines gewissen Diktators bewirkt haben und mehr als nur die eigene Inhaftierung.<<

Nämlich auch den Tod vieler Unschuldiger, welche von der Bombe getroffen wurden.

Nein, das kann für mich nicht der Weg sein.

Aber nun sind wir dabei, über Politik zu diskutieren, was auf dieser Seite bekanntlich nicht erwünscht ist.

>>Was ist dagegen das Verschieben von Klötzchen auf hohem Niveau?<<

Wir sind auch dabei, Schach völlig abzuwerten. Und dann müssen wir jeglichen Sport, jeglichen Wettkampf abwerten, und Kunst wie Kultur wurde oben sowieso schon abgewertet.

>>Die 10 Gebote,der "Code civil "Napoleons,Solons Gesetzgebung, alles bleibende Werte,die ich eher nicht der "Kunst" sondern der Politik zuordnen würde.<<

Die 10 Gebote der Politik zuzuordnen, halte ich doch für ein wenig seltsam. Es sind moralische Maßstäbe. Gelten sie heute noch? Darüber könnte man wohl ganze Bücher schreiben ... was sicher bereits geschehen ist. Und dann sind wir bei der Literatur gelandet, die oben ebenfalls abgewertet wurde. Was ist denn schon läppisches Verfassen popeliger Bücher (die Bibel besteht auch aus Literatur) gegenüber direkter politischer Aktionen?😉

Es hat zu allen Zeiten Menschen der Tat und Menschen der Worte gegeben. Ich bin mehr ein Mann der Worte. Zu vieler Worte, wie einige User hier glauben. Aber was ist die Anzahl meiner Worte schon gegen die eines Thomas Mann, Günter Grass, Dostojewski oder Tolstoi? Und das soll alles nichts wert sein, oder jedenfalls nicht von bleibendem Wert? Wertvoller wäre es gewesen, wenn diese Leute direkt den jeweiligen Herrschenden erstochen hätten?🤔
Viceversa - 28. Jul '24
Wir sollten wohl den Beitrag bei ARTE abwarten und dann darüber ggf. diskutieren.
toby84 - 28. Jul '24
wie wäre es damit, dass beides von bleibendem wert ist, aber ganz anderer art? auch ohne sein ziel erreicht zu haben kann kasparov erheblichen einfluss auf das denken seiner mitmenschen gehabt haben, und dessen auswirkungen sind subtiler, aber womöglich ebenfalls sehr wirkungsvoll. schau dir nur an, wie wirkungsvoll xavier naidoo werbung für qAnon gemacht hat, bevor er einen kompletten umschwenk gemacht hat. ich denke, dass seine wirkung in deutschland spürbar ist, auch wenn er die demokratie nicht gestürzt hat.
Vabanque - 28. Jul '24
>>wie wäre es damit, dass beides von bleibendem wert ist, aber ganz anderer art? <<

Ja. Große Leistungen gleich welcher Art, gleich auf welchem Gebiet, sollten gewürdigt werden, statt sie miteinander zu vergleichen oder gar gegeneinander auszuspielen.
c7c5 - 28. Jul '24
@Vabanque @Viceversa

Von welchem Diktator ist die Rede?
Hasenrat - 28. Jul '24
Viceversa hat ein gutes vorläufiges Schlusswort gefunden. 👍
Vabanque - 28. Jul '24
Stimmt, aber mein eigenes 'Schlusswort' finde ich auch ganz gut, weil ausgleichend und vermittelnd.
Hasenrat - 28. Jul '24
Ja, natürlich. Vorbildlich! 😅👍
Hasenrat - 28. Jul '24
Toby84 auch! Keine Frage! 😉👍
Vabanque - 28. Jul '24
Ja.👍
schach2018 - 28. Jul '24 Edited
Was wäre Kasparow ohne seine Schachkarriere gewesen?

Hätten seine politischen Äußerungen und Handlungen und auch die von anderen in der Öffentlichkeit stehenden Künstlern aus Literatur, Kunst, Musik und Sport genauso viel mediale Aufmerksamkeit erhalten, wenn sie nicht vorher in ihrem Bereich berühmt wurden/ waren?
Viceversa - 28. Jul '24
Letzter Schreiber hält nichts von Schlusswort.
schach2018 - 28. Jul '24
@ Viceversa
Ihr seid alle schneller im Schreiben als ich...😉☺️
Viceversa - 28. Jul '24
Kein Problem, nicht bös gemeint😇
Vabanque - 28. Jul '24
>>Viceversa - vor 27 Min.
Letzter Schreiber hält nichts von Schlusswort.<<

Der Beitrag von schach2018 wirft aber einen - wie ich finde - durchaus bedenkenswerten Aspekt auf.
Viceversa - 17. Aug '24
Eine Erinnerung:

Morgen ist die Sendung.
Hasenrat - 17. Aug '24
😲
Oli1970 - 17. Aug '24
Lohnt sich meiner Meinung nach. Ist gut gemacht, schildert unterhaltsam seinen Lebensweg. Der politische Aspekt schwingt zwangsläufig mit, er bildet - wie bei anderen sowjetischen Spielern auch - einen Rahmen zur Nachvollziehbarkeit seiner Biografie und dient in erster Linie dazu, sein „Rebellentum“ zu belegen oder zu begründen. Kasparovs Einstieg in die Politik wird in den letzten fünf Minuten angerissen, geht nicht sonderlich in die Tiefe. Zu Wort kommen auch Timman, Waitzkin und Pandolfini.

In meinen Augen eine gelungene, aber auch wohlwollende Biografie. Schachlich wenig erhellend, wichtige Stationen sind genannt, die PCA dagegen komplett ausgeblendet. Die Doku macht Kasparovs Lebenslauf und Persönlichkeit nachvollziehbar, die Authentizität kann man natürlich ohne weitere Quellen nicht einordnen. Sie hat genauso ihre Berechtigung wie unzählige Fischer-Dokus auch. Wer die sehen mag, kommt hiermit auch zurecht.

Bereits seit 11.8. in der Mediathek: arte.tv/de/videos/108498-000-A/garri-kasparow-rebell-und-koeni..
Vabanque - 17. Aug '24
Danke SF Oli1970 für deine ausführliche Einschätzung!

Das liest sich doch sehr deutlich anders als der Text der Ankündigung. Genau das, was der offiziellen Ankündigungstext besonders hervorgehoben hat, scheint in Wirklichkeit im Beitrag kaum vorzukommen.

Na, da werde ich mir dann wohl doch mal selbst ein Bild machen ...
Vabanque - 17. Aug '24
Habe mir den Beitrag nun angetan bzw. mich durchgequält☹

Im Gegensatz zur Einschätzung von SF Oli1970 habe ich den Inhalt als zu 95% politisch empfunden.

Dass - entgegen der Ankündigung - schachlich hier quasi nichts geboten wird, hatte Oli ja bereits erwähnt, insofern war meine Erwartung diesbezüglich auch nicht vorhanden gewesen. Trotzdem wurde sie sogar noch 'untertroffen'.

Aber auch biografisch bzw. von der Charakterisierung der Persönlichkeit Kasparovs war der Inhalt in meinen Augen doch sehr dünn gewesen.

Das Einzige, was ich aus der Sendung mitnehmen kann, ist der Umstand, dass hier Kasparovs schachliches Können letzten Endes gegen politische Intrige triumphiert hat, wenn auch nur äußerst knapp. Aber das war mir ja bereits vorher bekannt gewesen.

Ich fühle mich dabei an einen auch erst vor ein paar Monaten (?) gesehenen Beitrag über Beethovens 9. Sinfonie erinnert, in dem ebenfalls kaum auf die Persönlichkeit Beethovens bzw. seine Musik eingegangen wurde, sondern vor allem auf die politische Vereinnahmung bzw. den politischen Missbrauchs der 'Ode an die Freude'. Sogar der Brexit wurde einbezogen, man glaubt es nicht. Nein, da vergeht einem wirklich jegliche 'Freude' an der Beethovenschen Musik👎

Ich habe gesehen, dass der Kasparov-Beitrag Teil der arte-Reihe'Summer of Champions' ist, in der neben einigen Sportgrößen (u.a. Muhammad Ali, McEnroe) auch etliche MusikerInnen (Queen, Elvis, Shakira, Pink, Céline Dion, Tina Turner, Bruce Springsteen, Abba) vorkommen, wage ich die Beiträge nun angesichts des dort vielleicht ebenfalls hinterhältig drohenden politischen Inhalts schon gar nicht mehr anzuklicken🤔
(Von Springsteen gibt es ja z.B. den unsäglichen Song 'Born in the USA', den ich mehr als grauenvoll finde, obwohl alle anderen Songs auf dem Album recht schön sind. Über politische Bezüge von Shakira als Latein-Amerikanerin oder Tina Turner als Afro-Amerikanerin mag ich an dieser Stelle überhaupt nicht nachdenken.)

Offenbar denken die Sender, dass Schach (oder allgemein Sport), Musik und Kunst (ja, auch in Beiträgen über Künstler nimmt meist der politische Bezug den größten Raum ein!) ohne die Thematik all-überwuchernde politische Bezüge für das 'allgemeine Publikum' (aber wer ist das, bitteschön??) zu langweilig bzw. nicht konsumierbar ist.

Was mich betrifft, so haben die 53 Minuten des Kasparov-Beitrags zu den längsten meines bisherigen Lebens gehört (was für den unsäglichen Beitrag über Beethovens Neunte natürlich genauso gilt).

Meine persönliche Wertung: 1 von 10.
siramon - 18. Aug '24 Edited
SF Oli1970 Zusammenfassung hat mich neugierig gemacht und der Film hat mich nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu SF Vabanque hat mich der Film sehr gut unterhalten.
Kasparows Karriere wird im Lichte der (sich dramatisch wandelnden) Weltlage erzählt und fokussiert sich auf den Aufstieg zum Weltmeister und seine Zeit als Weltmeister. Die Zeit, in der er selbst politisch aktiv wurde wird ganz zum Schluss kurz angeschnitten.

(Harter Wechsel auf einen Nebenschauplatz)
@SF Vabanque, was findest du an Born in the USA grauenvoll?
Hasenrat - 18. Aug '24
Das große Verhängnis unserer Zeit ist ja eben der Eskapismus von allem Politischen ("Alles ist politisch!"😜). Am überhandnehmenden politischen Desinteresse stirbt letzten Endes das aufgeklärte liberale Gemeinwesen. In dieses Vakuum stoßen die extrem politischen "Finstermänner" und -frauen vor ...
Hasenrat - 18. Aug '24
Und Bezug nehmend oben auf schach2018 vom 28.07:
Die Stars politisch zu betrachten hat die Relevanz, dass sie nolensvolens im Guten wie im Schlechten immer auch Rollenvorbilder sind.
Vabanque - 18. Aug '24 Edited
>>(Harter Wechsel auf einen Nebenschauplatz)
@SF Vabanque, was findest du an Born in the USA grauenvoll?<<

Totaler Nebenschauplatz, ja ... also abgesehen von dem politischen Inhalt des Songs (den ich sowieso nicht verstehe und der mich auch nicht interessiert) ... das sind genau 2 Akkorde und ein äußerst banale Melodie, die immer und immer wiederholt wird, die dem Hörer quasi eingehämmert wird (was ja wahrscheinlich auch so beabsichtigt ist) ... schon beim ersten Hören damals habe ich es nicht ertragen, den Song zu Ende zu hören.
Vabanque - 18. Aug '24
@Hasenrat: Welch Wortgetön!😮 Ich hoffe, du hast auch überzeugende Begründungen bzw. fundierte Belege für deine Behauptungen ... andernfalls bleiben es halt reine Thesen.

Aber ich will das hier nicht fortführen ... politische Diskussionen sind im Forum ohnehin nicht erwünscht.
aguirre - 18. Aug '24 Edited
BORN IN THE USA - deutsche Übersetzung

Geboren in einem kleinen verlassenen Nest
Den ersten Tritt bekam ich bereits als ich geboren wurde
Du endest wie ein Hund der zu viel geschlagen wurde
Wenn du dein halbes Leben zurückgezogen vor dich hin lebst

Geboren in den USA
Ich wurde in den USA geboren
Ich wurde in den USA geboren
Geboren in den USA

Weil ich in diesem kleinen Nest wohnte
Drückten sie mir ein Gewehr in die Hand
Schickten mich in ein fernes Land
Um den Gelben Mann zu toeten

Geboren in den USA
Ich wurde in den USA geboren
Ich wurde in den USA geboren
Geboren in den USA

Ich kam zurück zu der Raffinerie
Ein Angestellter sagte zu mir "Sohn, wenn es an mir liegen würde..."
Ich ging zur Veteranen Hilfe
Sie sagten "Sohn, verstehst du's nun"

Ich hatte einen Bruder der bei Khe Sahn gegen den Vietcong kämpfte
Sie sind noch da aber er ist gefallen
Er hatte eine Geliebte in Saigon
Ich habe ein Foto von ihm in ihren Armen

Unten in dem Schatten der Strafanstalt
Draussen bei den Gas Feuern der Raffinerie
Ich geh' nun zehn Jahre auf der Strasse langsam zugrunde
Ich weiss nicht, wo ich hin gehen soll; Ich habe kein Zuhause

Geboren in den USA
Ich wurde in den USA geboren
Geboren in den USA
Ich bin ein schon lange toter Daddy in den USA
Geboren in den USA
Geboren in den USA
Geboren in den USA
Ich bin ein cool rockender Daddy in den USA

Quelle:
stonepony.eu/lyrics/bornintheusa(deutsch).html
Viceversa - 18. Aug '24
Danke.
Text sehr aussagekräftig, Musik eher eintönig, aber wohl bewußt so.
Musik und Text ergeben die Botschaft.
toby84 - 18. Aug '24
ich habe bisher im internet nur übersetzungen gefunden, die ich für schlecht bis sehr schlecht halte, und diese hier finde ich leider auch nicht gut. mit dem handy schreibe ich jetzt keinen ausführlichen kommentar, so würde ich die übersetzung aber nicht stehen lassen wollen. vll ist es grundsätzlich nicht gut, eine unkommentierte übersetzung zu machen. und es wäre wohl gut, mal den original songtext zu posten.
aguirre - 18. Aug '24
Entschuldigung!
toby84 - 18. Aug '24
entschuldige dich nur, wenn du derselben meinung bist. vll schätze ich das ja ganz falsch ein und mein sprachverständnis ist es, das hier falsch liegt.

wenn du einfach nur die erstbeste übersetzung hier reinkopiert hast, ohne sie zu prüfen, ist das zwar nicht gerade nachahmenswert, bedarf aber auch nicht direkt einer entschuldigung.
aguirre - 18. Aug '24 Edited
Wird nie wieder passieren, versprochen, nochmals Entschuldigung

Kann die "erstbeste Übersetzung" leider nicht mehr löschen, tut mir echt leid!
Viceversa - 18. Aug '24
Ich entschuldige mich auch.
Habe einfach Übersetzung ungeprüft übernommen.
schach2018 - 18. Aug '24 Edited
Wieso entschuldigt ihr euch alle? 😉😄

Hier eine Seite, die mir sehr gut gefällt:
Der Originaltext und eine am Ursprungstext sehr nahe Übersetzung werden gegenübergestellt. In der Fußnote werden vereinzelt noch einige Begriffe aus dem Song erläutert.

lyricstranslate.com/de/born-usa-den-usa-geboren.html-0

Nachtrag:
Bruce Springsteen ist für sein politisches Engagement in den USA bekannt. Seine Songs sind meist gesellschaftskritisch und politisch angehaucht.
toby84 - 18. Aug '24
danke für diese übersetzung, die gefällt mir erheblich besser 👍
Vabanque - 18. Aug '24
>>ich habe bisher im internet nur übersetzungen gefunden, die ich für schlecht bis sehr schlecht halte<<

Handelt es sich denn nicht sowieso meistens um automatische (KI-) Übersetzungen?
Die hätten dann immerhin den einen Vorteil, dass keine Übersetzungsrechte drauf sind.
toby84 - 18. Aug '24
das würde zumindest die qualität erklären. die KI müsste schon erheblich mehr weltwissen oder zugang zu hochwertigen songtextanalysen haben, um so einen text angemessen zu übersetzen.
Vabanque - 18. Aug '24
Klar bräuchte man dafür eine spezialisierte KI.

Ich staune immer über die momentan anscheinend auf Instagram kursierenden Werbeanzeigen für eine KI, die Studenten wissenschaftliche Hausarbeiten schreibt. Das ist ja sicher noch viel komplexer als das Anfertigen einer sinnerhaltenden Übersetzung.
toby84 - 18. Aug '24 Edited
bei wissenschaftlichen hausarbeiten hat die KI den vorteil, dass sie auf einen großen datenfundus zum thema zugreifen kann, und die entsprechenden texte sollten klar verständlich und informativ sein. sowas bräuchte die KI auch für die übersetzung von songtexten. wenn sie keinen zusammenhang zwischen dem text und der lebenswelt der vietnam-veteranen zur damaligen zeit herstellen kann, wie soll sie dann diesen songtext dechiffrieren? der wäre doch geradezu kryptisch.
Hasenrat - 18. Aug '24
Der ArteFilm: Exzellentes Porträt, sehr sehenswert, sehr erhellend! 👌
Hasenrat - 18. Aug '24
Ich glaub, er hieß v. a. "Biest von Baku" wegen seiner beängstigend starken Körperbehaarung ... 😜
Vabanque - 18. Aug '24
>>Viceversa - 25. Jul '24
Ich lese: Auszüge aus seinen wichtigsten Spielen.<<

Und wo waren die jetzt in dem Beitrag?😮
Vabanque - 18. Aug '24
>>toby84 - vor 2 Std. Bearbeitet
bei wissenschaftlichen hausarbeiten hat die KI den vorteil, dass sie auf einen großen datenfundus zum thema zugreifen kann, und die entsprechenden texte sollten klar verständlich und informativ sein. sowas bräuchte die KI auch für die übersetzung von songtexten. wenn sie keinen zusammenhang zwischen dem text und der lebenswelt der vietnam-veteranen zur damaligen zeit herstellen kann, wie soll sie dann diesen songtext dechiffrieren? der wäre doch geradezu kryptisch.<<

Genauso ist es ja auch bei herkömmlichen Übersetzungen von Texten, wo die Übersetzenden einen gewissen Hintergrund brauchen. Man merkt es ja z.B. bei Romanen, in denen Schach, Mathematik oder auch andere Wissenschaften vorkommen. Da werden Fachbegriffe oft falsch bzw. schief übersetzt.
Viceversa - 19. Aug '24
Hatte gestern 10 Minuten verfolgt, heute den Rest.
Betraf Wettkämpfe Kasparov gegen Karpov mit dem legendären Eingreifen von Cam(Karpov)pomanes. WM Kampf abgebrochen zum Schutz der Spieler😜
Das waren gut gemachte 10 Minuten.
Vabanque - 19. Aug '24
Das war mir allerdings bereits gut bekannt gewesen.
Viceversa - 19. Aug '24
Mir und vielen anderen hier sicher auch.
Sagt aber natürlich nichts über die Qualität der Sendung, die nicht nur für chessmailer gemacht ist.
Vabanque - 19. Aug '24
Völlig ausgespart wurde der schachliche Aspekt des '84er Matchs: Kasparov hatte unklugerweise zu Anfang versucht, Karpov im Angriffsstil zu überrennen. Zu spät merkte er, dass dies an Karpov einfach abprallte. Karpov war einfach noch einmal deutlich stärker als die bisherigen GM-Rivalen Kasparovs, die er in den Kandidaten-Matchs erledigt hatte.
Als es aber schon 0:4 für Kasparov stand, hatte er seine Lektion gründlich gelernt und schwenkte völlig um: Er adaptierte den rein 'technischen' Stil Karpovs und zeigte, dass er ihn ebenso gut beherrschte wie dieser. Das heißt, auch Kasparov war nahezu unbesiegbar, wenn er nicht auf Angriff aus war, sondern auf möglichste Korrektheit.
Dies führte zu einer enorm langen Remis-Serie in dem Wettkampf, und diese war es, die Karpov schließlich an den Rand der Zermürbung brachte, obwohl er schließlich doch noch zum 5. Mal punktete. Danach folgte wieder eine lange Remis-Serie.
Erst als Kasparov gemerkt hatte, dass er Karpov da hatte, wo er ihn haben wollte, schlug er dreimal hintereinander zu und holte zum 3:5 auf.
Da Campomanes merkte, was hier geschah (und und fürchten musste, dass Karpov vermutlich in seinem Zustand keine einzige Partie mehr gewinnen würde, obwohl ihm ja nur noch ein einziger Sieg genügte!), brach er in beispielloser Unsportlichkeit den Wettkampf ab.

Wie wir alle wissen, hat der Abbruch letzten Endes Karpov nicht genützt. Den '85er Wettkampf gewann er mit 13:11. Die Ergebnisse der späteren Matchs zwischen den beiden Kontrahenten waren noch knapper (1987 sogar mit Gleichstand), aber immer behielt Kasparov den Titel. Er war Karpov lediglich um die sprichwörtliche Nasenlänge voraus.

Es ist schwer zu sagen, ob Kasparov wirklich ein größerer Spieler war bzw. ist als Karpov. Man muss ja auch bedenken, dass Kasparov jünger ist. Die Situation ist hier ähnlich wie bei Aljechin und Capablanca. Stil und Persönlichkeit der Kontrahenten sind jeweils ganz verschieden, aber wer ist der Größere?
Die Partien von Aljechin und Kasparov dürften mehr faszinieren als die von Capablanca und Karpov, da Aljechin und Kasparov sehr häufig verblüffende Züge aus dem Hut gezaubert haben und opferreiche Angriffe durchgeführt haben. Um ihren jeweils härtesten Rivalen zu bezwingen, mussten beide jedoch auf einen 'trockeneren' Stil umschwenken. Bemerkenswert ist allerdings, dass ihnen das tatsächlich gelungen ist.
Oli1970 - 19. Aug '24
@Tschechov: Tolle Ergänzung! Ich habe mir den Beitrag eben angesehen. Klasse, die Sichten von K & K im Interview / im Originalton zu hören statt als Nacherzählung. Man merkt den gewachsenen gegenseitigen Respekt, keiner der beiden verliert noch ein böses Wort über seinen (ehemaligen) Gegner.
Vabanque - 19. Aug '24 Edited
So soll es in sportlicher Hinsicht ja auch sein!

Leider war es bei Aljechin und Capablanca nicht so. Nachdem Capa seinen Titel an Aljechin hatte abgeben müssen (mit einem Resultat, das viel vernichtender war als bei Karpov-Kasparov) und ein Revanche-Match nie zu Stande kam (was eine Story für sich ist ... darüber könnte man auch mal einen Filmbeitrag machen!), haben die Beiden, so weit ich weiß, Zeit ihres Lebens nicht mehr miteinander gesprochen. Bei einer zufälligen Begegnung sollen sie einander ignoriert haben, also so getan haben, als wäre der jeweils andere gar nicht anwesend. Da fällt es schwer, ihnen in menschlicher Sicht die Achtung zuzugestehen. In schachlicher Sicht bleiben sie natürlich beide (Aljechin wie auch Capa) zwei der Allergrößten.

Und das gilt auch für Karpov und Kasparov, mögen sie politisch noch so weit auseinanderliegen. In schachlicher Hinsicht muss man beide bewundern.
Viceversa - 20. Aug '24
Film ganz gesehen.
Hat mir gut gefallen.
Vabanque - 20. Aug '24
Bisher gibt es nur wenig Meinungen zum Beitrag. Haben ihn nur wenige gesehen, oder wollen viele nichts schreiben?
Ich denke, politisch Interessierte werden auf ihre Kosten kommen, rein schachlich Interessierte überhaupt nicht, und hauptsächlich an den Persönlichkeiten der Protagonisten Interessierte auch eher weniger.
Alapin2 - 20. Aug '24
Vabanque : Na,wenn Du weitere Meinungen unbedingt hören willst :
Ich fand den Film hochinteressant.Daß Kasparow seinen Namen geändert hat, um besser nach oben zu kommen (dachte bisher, sein Vater hätte die Familie sitzengelassen, und das war der Grund.)Die schönen alten Filmaufnahmen.Die Kommentare von Nikitin und Timman (bin ein Fan von ihm.Saß ihm schon in einem Schnellturnier gegenüber, außerdem ist sein Buch "Studien und Partien"mein Lieblings-Schachbuch)zu hören.
Daß Karpov Garri im Gefängnis besucht und was zu Essen gebracht hat (war mir auch neu)usw.usw.
Tjaaa,so verschieden sind eben die Interessen....
Vabanque - 20. Aug '24
>>Daß Kasparow seinen Namen geändert hat, um besser nach oben zu kommen<<

Das war mir bekannt. Aber ist das so eine prickelnde Info?

>>Daß Karpov Garri im Gefängnis besucht und was zu Essen gebracht hat<<

Hatte ich auch mal wo gelesen, und hatte ich mir sogar gemerkt, weil ich es erstaunlich fand.

>>Die Kommentare von Nikitin und Timman (bin ein Fan von ihm<<

Timman kam sehr sympathisch rüber, fand ich (wie immer). Dass er die Überlegenheit Kasparovs am Brett völlig ohne Neid einfach so anerkennen konnte, ist ein schöner, sportlicher Zug von ihm.

Der Film hat mich einfach deswegen gelangweilt, weil er mir so gut wie überhaupt keine neuen Informationen geboten hat (außer dass ich über Kasparovs Mutter bisher nichts wusste, aber leider habe ich die entsprechenden Passagen jetzt auch schon wieder vergessen).
Tschechov - 20. Aug '24
Also gut, Vabanque, für dich nichts neues. Aber vielleicht für andere?
Vabanque - 20. Aug '24 Edited
Ja sicher. Ich dachte halt nur, wer sich für Kasparov (oder generell für Schachgeschichte) mal interessiert hat, der wüsste das schon alles. Aber offenbar habe ich mich da getäuscht, macht ja nichts.
Ich denke nach wie vor, der Beitrag ist hauptsächlich für Nicht-Schachspieler gemacht worden.
toby84 - 20. Aug '24
"Ich denke nach wie vor, der Beitrag ist hauptsächlich für Nicht-Schachspieler gemacht worden."

nein, sondern für menschen, die sich nicht schon intensiv mit kasparov beschäftigt haben. ganz bestimmt kannst du zu dieser gruppe auch viele schachspieler dazurechnen, mich zum beispiel. allerdings ist mein desinteresse an biographien hinreichend groß, um mir auch diese sendung nicht angeschaut zu haben.
Zement - 21. Aug '24
Wenn Du die Sendung nicht gesehen hast ( toby84), kannst du dir doch egtl. kein Urteil erlauben.
War schon spannend. Immer wieder bemerkenswert das Garry schon vor 20 Jahren vor Putin geflüchtet ist.
Oha , politische Diskussionen sind hier ja verboten. Werde ich jetzt gesperrt?
toby84 - 21. Aug '24
@zement:
beziehst du dich darauf?

"nein, sondern für menschen, die sich nicht schon intensiv mit kasparov beschäftigt haben."

ich weiß, dass ich nicht der einzige schachspieler bin, der noch nie eine kasparov-biographie gesehen oder gelesen hat. dass diese anderen schachspieler geneigter wären, sich trotzdem eine anzuschauen, ist tatsächlich spekulation. aber wenn ich filmemacher wäre, würde ich diese schachspieler auf alle fälle zu meiner zielgruppe zählen und meine sendung enstprechend gestalten.
Viceversa - 21. Aug '24
War nur eine Tatsachenbehauptung, keine Diskussion bezogen auf Zement😜
Ich fand den Beitrag selbst mit Vorkenntnissen gut gemacht.
Gefehlt hat der Hinweis auf den WM Kampf gegen Anand 1995 im WTC New York.Oder ich habe ihn übersehen.
Vabanque - 21. Aug '24
>>Gefehlt hat der Hinweis auf den WM Kampf gegen Anand 1995 im WTC New York.Oder ich habe ihn übersehen.<<

Anand wurde tatsächlich nicht einmal erwähnt. Fällt mir auch jetzt erst auf.
schach2018 - 21. Aug '24 Edited
>>Gefehlt hat der Hinweis auf den WM Kampf gegen Anand 1995 im WTC New York.Oder ich habe ihn übersehen.<<

Es geht in dem Filmbeitrag um Kasparov und Karpov.

Der Film hat mir auch gefallen. Das Politische und durch das Interview der beiden auch der persönliche Blick kommen hier noch deutlicher zum Tragen.
Insgesamt wirkt die Doku auf mich wie ein Hollywood-Streifen: Vom Tellerwäscher... Er enthält Tragik, Dramatik und ein Happy- End, allerdings ohne ein Anflug von Kitsch.
Vabanque - 21. Aug '24
>>Es geht in dem Filmbeitrag um Kasparov und Karpov.<<

Es geht um Kasparov. Und der hat auch WM-Kämpfe gegen Anand, Short und Kramnik gespielt, wobei er Letzterem unterlag. Auch das hätte in dem Beitrag herausgearbeitet werden müssen.
schach2018 - 21. Aug '24 Edited
Ja, vielleicht hätte man das kurz erwähnen können.

Der inhaltliche Schwerpunkt des Films und so auch der deutsche Dokutitel " Das Duell zwischen Kasparov und Karpov" weisen aber eindeutig auf den Fokus der Darstellung der "Rivalität" zwischen Kasparov und Karpov auf politischer Ebene und auf deren Schacherfolge gegeneinander hin.
Vabanque - 21. Aug '24 Edited
Ich lese da als Titel: 'Garri Kasparov - Rebell und König des Schachspiels'.

Wahrscheinlich sprechen wir von verschiedenen Filmen. Dann sind die unterschiedlichen Meinungen ja nicht so verwunderlich😉
schach2018 - 21. Aug '24
Der von SF Tschechov empfohlene Filmbeitrag hat mir persönlich erheblich besser gefallen als der auf Arte.
Vabanque - 21. Aug '24
Ach ja, da hat Tschechov ja oben einen Link gepostet. Vielleicht schaue ich mir den noch an ... oder schaue zumindest mal rein.
Vabanque - 21. Aug '24
>>toby84 - 20. Aug '24
"Ich denke nach wie vor, der Beitrag ist hauptsächlich für Nicht-Schachspieler gemacht worden."

nein, sondern für menschen, die sich nicht schon intensiv mit kasparov beschäftigt haben. ganz bestimmt kannst du zu dieser gruppe auch viele schachspieler dazurechnen, mich zum beispiel. allerdings ist mein desinteresse an biographien hinreichend groß, um mir auch diese sendung nicht angeschaut zu haben.<<

Mit Biografien über Persönlichkeiten, die auf einem bestimmten Gebiet Großes geleistet haben, ist es allgemein so eine Sache.
Da ich Mathematiker bin, hat mir vor Jahren meine Schwester mal ein Buch mit Kurzbiografien großer Mathematiker geschenkt ... durch etwa die Hälfte der Biografien habe ich mich durchgequält ... und schließlich aufgegeben. Mathematiker scheinen entweder ein total uninteressantes oder ein total 'durchgeknalltes' Leben geführt zu haben (was mich ebenso wenig reizt).

Etwas anders ist die Lage bei Künstlern, deren Werke im Zusammenhang mit ihrer Biografie stehen, was vor allem bei Schriftstellern und Regisseuren, aber auch bei Musikern und Malern oft der Fall ist. Da interessiert mich ihr Leben dann jedenfalls so weit, wie es untrennbar mit dem jeweiligen Werk verknüpft ist. Man kann dann aber eher von einem Interesse für gewisse biografische Details sprechen; die gesamte Biografie wäre mir da zu viel. Meine Versuche, Biografien zu lesen, sind meist schon an der Schilderung der Kindheit des Protagonisten gescheitert😐
Feyerabend - 22. Aug '24 Edited
Jetzt kommen wir also von Kasparov zu Biografien.

Ich mag einige Biografien sehr.
Sie können die betreffende Person und deren Lebensumstände verständlicher machen, sowohl den jeweiligen Sachverhalt und geschichtlichen Hintergrund informativ erklären und dabei unterhaltsam seien.

Gute Beispiele sind:

Als Buch: Mahatma Gandi "Mein Leben". Sehr menschliche, bescheidene Darstellung seines Werdegangs und der historischen Hintergründe.
Durch das Buch versteht man die Bedeutung von Gandi viel besser obwohl oder gerade weil es so sehr bescheiden, zurückhaltend aber klar in der menschlichen Haltung geschrieben ist.

Als Film: "Oppenheimer" von Christopher Nolan.
Ich kannte zuvor nur grobe Sachverhalte zu Oppenheimer. Nach diesem Film glaube (hoffe) ich sowohl Oppenheimer als auch die Zeitumstände besser zu verstehen.
Dazu ein visuell und erzählerisch sehr gut gemachten Film gesehen.
Vabanque - 22. Aug '24 Edited
Oppenheimer ist vielleicht ein ganz gutes Beispiel dafür, wie eine Person erst durch den politischen Kontext Interesse weckt bzw. eine Art Aufwertung erfährt.

In der Liste der bedeutendsten Physiker des 20. Jh.

de.wikipedia.org/wiki/Liste_bedeutender_Physiker#20._Jahrhunde..

kommt er überhaupt nicht vor, und in meinem Physikstudium fand er auch nie Erwähnung (im Gegensatz zu vielen anderen aus der verlinkten Liste).

Der größte Physiker (neben Einstein und Heisenberg) war vielleicht Max Planck, aber ein Film über ihn steht wohl noch aus.
Tschechov - 22. Aug '24
Man sollte auch noch differenzieren zwischen Biographien und Autobiographien. Die ersteren sind oft nützlich, um all die Beschönigungen - um nicht zu sagen: Lügen - zu durchschauen, von denen die letzteren wimmeln.
Feyerabend - 22. Aug '24 Edited
Zu einigen Leuten aus dieser Liste gibt es Biographien.

Sehr empfehlenswert ist das Buch von Erwin Schrödinger "Mein Leben, meine Weltansicht: Die Autobiographie und das philosophische Testament".

Es gibt auch gute biographische Filme zu Einstein und Curie.

Im Oppenheimer Film kommen ein paar der Physiker aus der Liste vor.
Vabanque - 22. Aug '24
Es gibt tatsächlich auch einen Film über Heisenberg, wie ich festgestellt habe.
Feyerabend - 22. Aug '24 Edited
"Man sollte auch noch differenzieren zwischen Biographien und Autobiographien. Die ersteren sind oft nützlich, um all die Beschönigungen - um nicht zu sagen: Lügen - zu durchschauen, von denen die letzteren wimmeln."

Da zeigt sich dann einiges vom Charakter der Person.
Autobiografien von Gandi und Mandela sind deutlich zurückhaltender als Biografien von anderen Autoren.

Aber es gibt auch andere Fälle bei denen Tschechov absolut Recht hat.
Vabanque - 22. Aug '24
Biografien müssen nicht notwendigerweise wahrheitsgemäßer sein als Autobiografien.
Feyerabend - 22. Aug '24
Zu Max Planck gibt es einige biografische Bücher.
Aber es fällt mir gerade schwer mir vorzustellen wie sein Leben und seine Ideen im Film catchy dargestellt werden könnten.
Vabanque - 22. Aug '24 Edited
Genau das ist ja der Punkt: Es werden nicht die bedeutendsten Persönlichkeiten im Film dargestellt, sondern diejenigen, deren Leben am meisten 'hergibt'.

Beim Schach haben wir natürlich so gesehen 'Glück': Kasparov und Fischer gehören wirklich zu den bedeutendsten Spielern. Aber was sollen Filme über Euwe, Anand oder Kramnik, die ja ebenfalls Weltmeister waren, Aufregendes enthalten?
Feyerabend - 22. Aug '24 Edited
Guter Punkt.

Aber das muss nicht bedeuten, dass Schachspieler und Physiker wichtiger wären als Filme(macher) oder Bücher und deren Autoren.
Schwer zu vergleichen aber beides hat seine Berechtigung.
Vabanque - 22. Aug '24
Dann macht man eben Filme über fiktive Schachspieler oder Physiker, in deren Leben Spannenderes passiert als im Leben realer Personen.
Feyerabend - 22. Aug '24 Edited
Durchaus, und das ist auch O.K.

Ich erinnere an das Buch Carl Haffners Liebe zum Unentschieden (oder so ähnlich). Tolles Buch, hat seine Berechtigung.
Von der originalen, realen Person dahinter hätte ich ohne das Buch nie etwas erfahren.

Oder z.B. "Das Damangambit" die Netflix Serie. Evtl. gab es reale Vorbilder dafür. Das kann einem aber egal sein weil die Serie gut ist.
Feyerabend - 22. Aug '24
Wohlmöglich geht es dir darum, dass das Leben und Werk realer Personen wichtiger ist als Geschichten im Buch oder Film.

Aber so einfach ist das nicht. Diese Personen (Aristoteles, Platon, Kant, Planck, Heisenberg etc.) kennst du ja auch nicht wirklich. Du hast in Büchern Geschichten über diese Leute gelesen. Dein Gehirn bildet Geschichten aus vielen Geschichten, die du gelesen hast.