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Rudolf Spielmann (I) - für Hasenrat

Vabanque - 13. Mär '14
Auf besonderen Wunsch des von mir wegen seiner
(auf dieser Seite allseits bekannten) Eloquenz
sehr verehrten Schachfreundes Hasenrat, zeige ich nun
eine Partie von Rudolf Spielmann, der ein ebenso
bedeutender Biertrinker wie Schachmeister war. Als Jude
floh Spielmann 1939 vor den Nazis nach Schweden, wo er
aber bereits 1942 unter nicht ganz geklärten Umständen
starb. Die folgende Partie ist offenbar eine seiner
letzten (wenn nicht überhaupt seine letzte) gewesen,
und trotzdem findet sich in seinem Spiel hier nicht die
geringste Spur von Krankheit. Ein klassisch geführter
Angriff mit den schwarzen Steinen wird mit einem
Glanzzug abgeschlossen: eine Modellpartie für
Angriffsspieler.

Sjoholm, H Spielmann, Rudolf Kalmar | Kalmar | 1941 | A43 | 0:1
8
7
6
5
4
3
2
a
1
b
c
d
e
f
g
h
1. d4 Sf6 2. Sf3 c5 3. d5 e6 4. xe6?! Verstärkt das schwarze Bauernzentrum, da ein weißer Zentralbauer vom Brett verschwindet und der schwarze f-Bauer zum Zentralbauern avanciert, so dass Schwarz anschließend einen Bauern mehr im Zentrum hat. xe6 5. c4 Deswegen kämpft Weiß um das Zentrum. b5!? Damit geht das Spiel mit Zugumstellung in das von Spielmann bevorzugte Blumenfeld-Gambit über, welches üblicherweise nach den Zügen 1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 c5 4. d5 b5!? entsteht. Die Annahme (5. dxe6 fxe6 6. cxb5) galt seit einer Partie Tarrasch-Aljechin, Pystian 1922 viele Jahrzehnte lang als schlecht, da in besagter Partie Aljechin ein gewaltiges Bauernzentrum aufzubauen vermochte, hinter dem sich seine Figuren ungestört zu einem durchschlagenden Angriff zu formieren vermochten. Deswegen lehnte man das Gambit stets mit 5. Lg5!? ab, und erklärte es damit gelegentlich sogar als 'widerlegt'. Die mit diesem Zug errungenen Erfolge waren aber sicherlich mehr auf ungenaues Spiel von Seiten des Schwarzen als auf die tatsächlichen Vorzüge von 5. Lg5 zurückzuführen. Erst in neuerer Zeit besann man sich auf den alten Grundsatz, dass ein Gambit - wenn überhaupt! - nur durch seine Annahme zu widerlegen ist. Seit einer Partie Karpov - Lobron 1997 gilt die Annahme jedenfalls wieder als 'salonfähig' und sogar als beste Entgegnung. Weiß muss dann allerdings genauer spielen, als es in der vorliegenden Partie später geschieht. 6. e3 Weiß ist noch zögerlich, ob er das Gambit endgültig annehmen will. Lb7 Hier war schon bxc4 möglich, was die schwarze Zentralmacht weiter verstärkt hätte. Aber Spielmann hofft noch darauf, in die von ihm bevorzugte Spielweise zu kommen, was gleich auch geschieht. 7. xb5 Jetzt entschließt sich Weiß doch zur der Annahme des Gambits. d5 8. b3 Ld6 9. Lb2 O-O 10. Le2 Sbd7 11. O-O e5 Das schematische und farblose Spiel des Weißen ermuntert Schwarz zu diesem sofortigen Zentrumsvorstoß. Aljechin spielte in der oben erwähnten Partie, in der durch Zugumstellung dieselbe Stellung entstanden war, an dieser Stelle zuerst De7. In der modernen Behandlungsweise muss Weiß so spielen, dass er auf schwarzes e6-e5 stets den Vorstoß e3-e4 in petto hat. Das ist hier nicht der Fall, und damit ist weißes Gegenspiel bereits so gut wie unmöglich geworden. 12. Sg5!? Mit dem folgenden Manöver versucht Weiß, der nun erkannt zu haben scheint, wie ernst die Lage ist, doch noch Gegenspiel zu bekommen oder sich zumindest durch Figurentausch zu erleichtern. De7 Es drohte Se6. 13. Lg4!? Sxg4 Das Eindringen einer weißen Figur auf e6 wäre weniger angenehm gewesen. 14. Dxg4 Tf6 Verhindert De6+ bzw. Se6 und droht selbst gelegentlich Tg6. Weiß weicht deswegen vorsorglich zurück. 15. Sh3 Tg6 16. De2 Dh4 Schon droht Dxh3. 17. Kh1 e4 Auf d5-d4, was den Läufer b7 demaskiert und wieder Dxh3 gedroht hätte, hätte sich Weiß mit f2-f3 noch eben so verteidigen können. In Frage kamen für Schwarz an dieser Stelle auch die Züge Tf8 oder Sf6, um eine weitere Figur in den Angriff einzuschalten. Mit dem Textzug öffnet Spielmann aber die Diagonale seines Ld6 gegen den weißen König und ermöglicht auch eventuelles Se5. 18. Sd2 d4! Jetzt war Se5 nicht so stark wegen 19. Lxe5 Lxe5 20. Tc1. 19. xd4? Übersieht den 20. Zug von Schwarz und verliert sofort. Nach 19. f3 oder 19. f4 ist ein direkter Gewinn von Schwarz nicht in Sicht, auch wenn nach jeweils 19... exf3 20. Sxf3 De4! (weniger gut wäre Dg4 wegen 21. exd4) die weiße Position sehr ungemütlich ausieht. Das von Reuben Fine auf 19. f4 als 'logische Fortsetzung' vorgeschlagene 20... d3 21. Df2 Dh5 scheint nach 22. Sc4 Lc7 23. Se5 nicht ganz zu überzeugen. Man sieht jedenfalls, dass die weiße Stellung deutlich widerstandsfähiger war, als es auf dem ersten Blick den Anschein hat. Auch wenn alle schwarzen Figuren in idealen Angriffspositionen stehen, bedeutet das noch nicht, dass sich die schwarze Stellung von selbst gewinnt. e3! Jetzt jedenfalls wird Weiß zerlegt. Schwarz öffnet die Diagonale des Lb7, so dass Lxg2+ (oder auch Txg2) und Dxh3 droht; gleichzeitig aber ist der Sd2 angegriffen. Also geht nur: 20. Sf3 Greift immerhin die schwarze Dame an. Aber jetzt ist die weiße Stellung bereits reif für den vernichtenden Einschlag. Txg2!! Bietet Turm und Dame gleichzeitig an und zerschlägt die weiße Stellung komplett. Auf 21. Kxg2 folgt jetzt natürlich Dg4+ 22. Kh1 Lxf3+ mit Damengewinn. In der Partie gab Weiß ein Racheschach mit 21. Dc4+, um nach Kh8 aufzugeben. Aber wir wollen uns lieber den Schluss nach der Annahme des Damenopfers anschauen: 21. Sxh4 Txh2+ 22. Kg1 Th1# Das sah doch alles sehr einfach, ja fast selbstverständlich aus; aber jeder, der schon einmal versucht hat, so eine Partie nachzuahmen, weiß, dass gerade in dieser täuschenden Einfachheit die große Kunst liegt.
PGN anzeigen[Event "Kalmar"]
[Site "Kalmar"]
[White "Sjoholm, H"]
[Black "Spielmann, Rudolf"]
[Date "1941.?.?"]
[Result "0-1"]
[ECO "A43"]

1.d4 Nf6 2.Nf3 c5 3.d5 e6 4.dxe6?! {Verstärkt das

schwarze Bauernzentrum, da ein weißer Zentralbauer vom

Brett verschwindet und der schwarze f-Bauer zum

Zentralbauern avanciert, so dass Schwarz anschließend

einen Bauern mehr im Zentrum hat.} fxe6 5.c4 {Deswegen

kämpft Weiß um das Zentrum.} b5!? {Damit geht das Spiel

mit Zugumstellung in das von Spielmann bevorzugte

Blumenfeld-Gambit über, welches üblicherweise nach den

Zügen 1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 c5 4. d5 b5!? entsteht.

Die Annahme (5. dxe6 fxe6 6. cxb5) galt seit einer

Partie Tarrasch-Aljechin, Pystian 1922 viele Jahrzehnte

lang als schlecht, da in besagter Partie Aljechin ein

gewaltiges Bauernzentrum aufzubauen vermochte, hinter

dem sich seine Figuren ungestört zu einem

durchschlagenden Angriff zu formieren vermochten.

Deswegen lehnte man das Gambit stets mit 5. Lg5!? ab,

und erklärte es damit gelegentlich sogar als

'widerlegt'. Die mit diesem Zug errungenen Erfolge

waren aber sicherlich mehr auf ungenaues Spiel von

Seiten des Schwarzen als auf die tatsächlichen Vorzüge

von 5. Lg5 zurückzuführen. Erst in neuerer Zeit besann

man sich auf den alten Grundsatz, dass ein Gambit -

wenn überhaupt! - nur durch seine Annahme zu widerlegen

ist. Seit einer Partie Karpov - Lobron 1997 gilt die

Annahme jedenfalls wieder als 'salonfähig' und sogar

als beste Entgegnung. Weiß muss dann allerdings genauer

spielen, als es in der vorliegenden Partie später

geschieht.} 6.e3 {Weiß ist noch zögerlich, ob er das

Gambit endgültig annehmen will.} Bb7 {Hier war schon

bxc4 möglich, was die schwarze Zentralmacht weiter

verstärkt hätte. Aber Spielmann hofft noch darauf, in

die von ihm bevorzugte Spielweise zu kommen, was gleich

auch geschieht.} 7.cxb5 {Jetzt entschließt sich Weiß

doch zur der Annahme des Gambits.} d5 8.b3 Bd6 9.Bb2

O-O 10.Be2 Nbd7 11.O-O e5 {Das schematische und

farblose Spiel des Weißen ermuntert Schwarz zu diesem

sofortigen Zentrumsvorstoß. Aljechin spielte in der

oben erwähnten Partie, in der durch Zugumstellung

dieselbe Stellung entstanden war, an dieser Stelle

zuerst De7. In der modernen Behandlungsweise muss Weiß

so spielen, dass er auf schwarzes e6-e5 stets den

Vorstoß e3-e4 in petto hat. Das ist hier nicht der

Fall, und damit ist weißes Gegenspiel bereits so gut

wie unmöglich geworden.} 12.Ng5!? {Mit dem folgenden

Manöver versucht Weiß, der nun erkannt zu haben

scheint, wie ernst die Lage ist, doch noch Gegenspiel

zu bekommen oder sich zumindest durch Figurentausch zu

erleichtern.} Qe7 {Es drohte Se6.} 13.Bg4!? Nxg4 {Das

Eindringen einer weißen Figur auf e6 wäre weniger

angenehm gewesen.} 14.Qxg4 Rf6 {Verhindert De6+ bzw.

Se6 und droht selbst gelegentlich Tg6. Weiß weicht

deswegen vorsorglich zurück.} 15.Nh3 Rg6 16.Qe2 Qh4

{Schon droht Dxh3.} 17.Kh1 e4 {Auf d5-d4, was den

Läufer b7 demaskiert und wieder Dxh3 gedroht hätte,

hätte sich Weiß mit f2-f3 noch eben so verteidigen

können. In Frage kamen für Schwarz an dieser Stelle

auch die Züge Tf8 oder Sf6, um eine weitere Figur in

den Angriff einzuschalten. Mit dem Textzug öffnet

Spielmann aber die Diagonale seines Ld6 gegen den

weißen König und ermöglicht auch eventuelles Se5.}

18.Nd2 d4! {Jetzt war Se5 nicht so stark wegen 19. Lxe5

Lxe5 20. Tc1.} 19.exd4? {Übersieht den 20. Zug von

Schwarz und verliert sofort. Nach 19. f3 oder 19. f4

ist ein direkter Gewinn von Schwarz nicht in Sicht,

auch wenn nach jeweils 19... exf3 20. Sxf3 De4!

(weniger gut wäre Dg4 wegen 21. exd4) die weiße

Position sehr ungemütlich ausieht. Das von Reuben Fine

auf 19. f4 als 'logische Fortsetzung' vorgeschlagene

20... d3 21. Df2 Dh5 scheint nach 22. Sc4 Lc7 23. Se5

nicht ganz zu überzeugen. Man sieht jedenfalls, dass

die weiße Stellung deutlich widerstandsfähiger war, als

es auf dem ersten Blick den Anschein hat. Auch wenn

alle schwarzen Figuren in idealen Angriffspositionen

stehen, bedeutet das noch nicht, dass sich die schwarze

Stellung von selbst gewinnt.} e3! {Jetzt jedenfalls

wird Weiß zerlegt. Schwarz öffnet die Diagonale des

Lb7, so dass Lxg2+ (oder auch Txg2) und Dxh3 droht;

gleichzeitig aber ist der Sd2 angegriffen. Also geht

nur:} 20.Nf3 { Greift immerhin die schwarze Dame an.

Aber jetzt ist die weiße Stellung bereits reif für den

vernichtenden Einschlag.} Rxg2!! {Bietet Turm und Dame

gleichzeitig an und zerschlägt die weiße Stellung

komplett. Auf 21. Kxg2 folgt jetzt natürlich Dg4+ 22.

Kh1 Lxf3+ mit Damengewinn. In der Partie gab Weiß ein

Racheschach mit 21. Dc4+, um nach Kh8 aufzugeben. Aber

wir wollen uns lieber den Schluss nach der Annahme des

Damenopfers anschauen:} 21.Nxh4 Rxh2+ 22.Kg1 Rh1# {Das

sah doch alles sehr einfach, ja fast selbstverständlich

aus; aber jeder, der schon einmal versucht hat, so eine

Partie nachzuahmen, weiß, dass gerade in dieser

täuschenden Einfachheit die große Kunst liegt.}0-1
Hasenrat - 13. Mär '14
Ja, bravo und da capo! Danke sehr, Vabanque - gratuliere, Rudolf!

Hat Spielmann nicht auch bevorzugt Holländisch gespielt? Er hat mir den erwiesenermaßen mir wenig zuträglichen Holländisch-Spleen eingeimpft, glaube ich.
"Der letzte Ritter des König-Gambits" ... :-D
Vabanque - 13. Mär '14
'Der letzte Ritter des Königsgambits' ist er genannt worden; Holländisch hat er sicher auch gespielt, ob bevorzugt, müsste man noch genauer eruieren (ich habe eine Partie Tartakower-Spielmann ganz verschwommen in Erinnerung) ... wobei mir der Angriff in vorliegender Partie ziemlich typisch 'holländisch' vorkommt, auch wenn die Eröffnung eine völlig andere war.
Ja, als Jugendspieler habe ich fast jede Partie konsequent mit dem f-Bauern eröffnet, egal ob ich Weiß oder Schwarz hatte (naja, nicht gerade mit Schwarz auf 1. e4 :D), und damit auch bemerkenswerte Erfolge gefeiert, nur später - so etwa ab der Landesliga - klappte das nicht mehr so richtig, da waren 'solidere' (und dennoch scharfe) Systeme gefragt. Holländisch ist immer dann gut, wenn der Weiße sich - ähnlich wie in vorliegender Partie gegen das Blumenfeld-Gambit - schematisch und fade einfach bloß entwickelt und aufstellt.
Vabanque - 13. Mär '14
Normalerweise beobachte ich so etwas ja nicht unbedingt, noch messe ich dem besondere Bedeutung zu, aber dies scheint mir nun wirklich das schnellste (+) gewesen zu sein, das ich jemals für einen Beitrag bekommen habe :)
Vielleicht verschwindet es ja (vorübergehend) auch wieder, wie es neulich mal zu beobachten gewesen war ... woraus man schließen kann, dass es durchaus Leute gibt, die solchen Beiträgen ein (-) verpassen ... nur genau da würden mich die Begründungen interessieren ... finden diese Leute die Partie nicht gut? oder die Kommentierung nicht? dann wäre doch ein Antwortbeitrag, der den entsprechenden Umstand verbalisiert, angebracht, nicht wahr?
Hasenrat - 13. Mär '14
Nein, auch wenn und gerade je mehr Leute nach und nach einen Beitrag einfach nur öffnen - und gar keine Bewertung abgeben - verschwindet ein Plus wieder - weil ja dann auch die Relation ausschlaggebend wird. Wenn die ersten drei Leser ein Plus geben, und die nächsten 50 weder Plus noch Minus, dann ist die Grüne-Daumen-Gang plötzlich in der verschwindend kleinen Minderheit und eine quantité négligeable.
Vabanque - 13. Mär '14
Wirklich? Das war mir bisher nicht klar gewesen. Also richtet sich das Plus nicht nach der absoluten, sondern nach der relativen Häufigkeit der 'Daumen-Hoch'? Über die genauen Umstände des 'Plus' begehrten ja jüngst einige User Aufklärung, aber sie wurde ihnen nicht zuteil.
Vabanque - 13. Mär '14
Der Beitrag ist sicher 'für alle', aber er wurde durch einen 'special request' von Hasenrat ins Leben gerufen, ist also Herrn Hasenrat gewidmet! Natürlich dürfen ihn trotzdem alle genießen, würdigen oder kritisieren - genau wie etwa Beethovens Klaviersonaten, die auch verschiedenen historischen Persönlichkeiten gewidmet sind, aber selbstverständlich von allen gehört, gespielt, genossen, rezensiert etc. werden dürfen :)
Ratte72 - 13. Mär '14
Also ich glaube nicht daran, dass sich die Bewertung anhand der Seitenaufrufe orientiert.
Es werden sicher viel mehr die tatsächlich gegebenen Bewertungen ( wie du sie nennst Absolten) entscheiden.
Ich meine auch weiterhin; dass für 1 + schon wenige Grüne, vorausgesetzt ohne einen Roten , reichen.
Aber was solls ;)
Kellerdrache - 14. Mär '14
Vielen Dank für diese hübsche Partie. Die Partien der alten Meister mögen zwar was Eröffnung und technische Sauberkeit angeht hinter den modernen zurückstehen, aber irgendwie findet man im großen und Ganzen mehr kreative Ideen.

Übrigens als Anregung : Schön wär auch mal eine kleine Reihe der besten Remispartien. Aljechin hat ja z.B. seine Remispartie gegen Reti unter seine besten Partien gezählt !
Hasenrat - 14. Mär '14
Es werden mehrere Faktoren ausschlaggebend sein. Ein fein abgestimmtes, sensibles Instrumentarium. Wäre es anders möglich?
Bei drei von hundert, könnte man kaum davon sprechen, dass es "einige gut finden". Ist ein bisschen wie mit den Nebenwirkungswahrscheinlichkeitsangaben auf Beipackzetteln.

Allerdings ... - wie ist es um einen Beitrag bestellt, den von hundertfuenfzig Lesern fünfzig gut und 50 schlecht finden. Da erscheint weder plus noch minus. Er müsste geschwärzt erscheinen, quasi eine Spoilerwarnung. "Achtung, dieser Beitrag polarisiert stark! Bevor sie weiterlesen und ggf. sogar kommentieren, lesen Sie bitte noch einmal die hiesigen Nutzungsbedingungen und erklären Sie sich ausdrücklich mit diesen einverstanden. - Wirklich weiterlesen? Ja? Nein? Abbrechen?"
Ratte72 - 14. Mär '14
Hallo,
so hat halt jeder seine eigene Vorstellung darüber.
Für deine Idee reagiert mir :
- so manches Plus/ Minus zu stark darauf; was allein ich abgebe- wenn ich was abgebe... Das kann schließlich nicht immer genau der "berühmte Tropfen" sein.. ;)
- und manch fragwürdige Bewertung wie kürzlich im Schachaufgabenforum = für ein Danke ein Minus zu erhalten... kann doch auch nicht ernsthaft 30 von 60 Lesermeinungen darstellen?!
- Es wird sicher auch oft nur gelesen ohne irgendeine Bewertung abzugeben, damit müssten sich nach paar Monaten, aufgrund der Lesermasse, so ziemlich jede stattgefundene Bewertung in Nichts auflösen, tut es idR aber nicht.

Das wären so die Punkte die mE gegen eine prozentuale Bewertung sprächen.

VG
calle2013 - 14. Mär '14
Ich geniesse die kommentierten Spiele. Darum würde ich es lieber sehen, wenn hier nicht die nächste +/- Diskussion losgetreten wird. Das Thema ist doch gerade erst intensiv durchgekaut worden.

Gruß,
Christian.
rd.49 - 14. Mär '14
Schlüssig argumentiert.

Zustimmende Grüße
rd.49
Ratte72 - 14. Mär '14
Einen Grünen von mir dafür.
...denn richtig, hat hier nichts verloren, sorry, ich bleib dann mal still :)
Hasenrat - 14. Mär '14
Nicht ausschließlich prozentual! Beides in Verbindung!
Es wird einen abgesteckten Rahmen geben. Also z. B. mind. 10 +/- sind generell notwendig. Und die Anzahl der Aufrufe spielt jenseits der 100 dann auch keine Rolle mehr. Oder der Zeitfaktor spielt auch noch eine Rolle, dass nach einer Karenzzeit die Bewertung einfriert.
Shaack ist ein Fuchs! Trauen wir ihm ruhig das ausgetüftelste und durchdachteste System zu! Sollte ausgerechnet die +/-Geschichte gegenüber allem anderen hier so stark abfallen? Nicht möglich! :-)

Dass gerade bei frischen Beiträgen aber ein + häufig aufflackert und dann wieder verschwindet, wäre dann bei nichtprozentualer Gewichtung nur so zu erklären, dass Leute aus Prinzip frisch aufkeimende Plus' "austreten". Gut denkbar, schwer akzeptierbar - und da nicht sein kann, was nicht sein darf ..., nicht wahr! ;-)

Die Minus-Frage - das ist natürlich auch eine andere Geschichte ... Wie wir wissen gibt es hier ..., also da ist wer bandenmäßig organisiert. Es gibt hier Vereinigungen, die nur vordergründig dem bürgerlich biederen Schachspiel huldigend Clubs gegründet haben. Das ist Fassade. Dahinter verbergen sich sinistre, ganovenmäßige Strukturen, die einzig und allein das Geschäft der Minusvergabe und des Minushandels betreiben. Mafiamäßig. Schutzgelderpressung?
Nicht zuletzt darauf zielte auch meine Initiative, den Plus-/Minushandel in geordnete, transparent börsenmäßige Bahnen zu lenken - entreißt ihn der verderblichen Schattenwirtschaft noch bevor er richtig entsteht und in Schwung kommt!

Aber - jetzt Schluss mit dieser Debatte, finde ich - auch noch hier! Zu viel der Worte -wo es nur um einfache Zeichen geht ...
pirc_ - 14. Mär '14
also von mir bekommt jeder ein + der ein kommentiertes spiel reinstellt...ich weiss wieviel arbeit es iss :-)...darüber diskutieren sollen die aber im allgemeinen Forum
Vabanque - 14. Mär '14
Ja, eigentlich sollte in diesem Forum entweder über die jeweilige Partie oder über die Kommentare diskutiert werden.
Aber ich bin selbst Schuld, ich habe die Diskussion hier losgetreten. Ich hätte besser über die Plusse und Minusse schweigen sollen und werde es fortan auch tun.
pirc_ - 14. Mär '14
genau....und ich hab übrigens mal versucht herauszufinden wer denn nun wirklich der größte schachgrossmeister ist, da ja hier viel darüber geredet wird wie die ganz grossen gespielt haben...mein vorläufiges Ergebnis:
GM Jan Gustafsson, ein in Hamburg lebender GM, er ist 1,93m, also bedeutend größer als Kasparow, Carlsen, Fischer oder all die anderen von denen immer gesprochen wird. Wenn ich noch einen größeren GM finde, werde ich es vermelden ;-)
Vabanque - 14. Mär '14
GM Sebastian Siebrecht ist mit 2,02 Meter wohl der Größte von allen! Warum nur habe ich bisher noch keine einzige Partie von diesem größten Großmeister aller Zeiten hier kommentiert gebracht? Schande über mich ;)
pirc_ - 15. Mär '14
das "handyspiel" gegen natsidis war wohl sein bekanntester sieg, aber der Kommentar würde nicht lohnen ;-)
und ja er ist der GRÖßTE im Moment...aber vielleicht gabs ja früher mal einen größeren, man hört ja viel von den alten großen meistern ....:-))
Vabanque - 15. Mär '14
Der 2009 verstorbene tschechische GM Miroslav Filip war angeblich 2,06 m, vielleicht war er damit der Größte aller Zeiten? ;)
pirc_ - 15. Mär '14
jedenfalls stellt er sehr viele GMs in den schatten ;-)
Vabanque - 15. Mär '14
Die Partien der alten Meister sind für uns Durchschnittsspieler vor allem nachvollziehbarer; die Ideen werden hier meist in klarerer und reinerer Form umgesetzt. Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele ;)

Die Idee mit den Remispartien hatte ich auch schon mal (es gibt ja auch ein ganzes Buch 'Große Remispartien' von Wolfgang Heidenfeld, der übrigens auch ein Buch über Partien mit frühzeitigem Damentausch 'Damen sind Luxus' geschrieben hat), nur dann dachte ich mir wieder, das Remispartien wohl - mögen sie noch so aufregend sein - hier auf kein allzu großes Interesse stoßen werden. Innerhalb der Reihe 'Große Partien der Schachgeschichte' hatte ich zwei Remispartien in der engeren Auswahl, nämlich Fischer - Tal, Leipzig 1960, und Anand - Leko, Linares 2000. Beides Remispartien, die spannend bis zum Schluss sind.

Lustig wäre natürlich auch eine Reihe 'die schlimmsten Fehler der Großmeister' oder 'die schlechtesten Partien aller Zeiten' (dann müsste ich endlich die meinigen auspacken) :-)))
Kellerdrache - 15. Mär '14
Statt die schlechtesten Partien aller Zeiten zu zeigen und damit deinen guten Ruf zu ruinieren ;-)) könnte man die Patzerpartien ja auf Großmeister beschränken. Beispiele gibt es ja auch hier (Hübners Springergabel gegen Kortschnoi oder Anands 9. Partie gegen Carlsen).
Vabanque - 15. Mär '14
Hübners Springergabel aus dem WM-Finale gegen Kortschnoi tut mir aber jetzt noch im Bauch weh, wenn ich daran denke ;)
Vor allem wo es von Hübner auch eine ganze Reihe richtig exzellenter Partien gibt (die freilich alle äußerst kompliziert und deswegen hier schwer zu kommentieren sind).
'Die größten Patzer der Großmeister' mögen ja lustig sein, aber insgesamt sind die Partien dann nicht soooo ästhetisch :-))