Chess
Schach Geschichte und Geschichten III
Oli1970 - 20. Jul '24
„Eine Besonderheit der Schachfiguren im Vergleich zu ihren militärischen Vorbildern ist ihre negative Kraft: Sie behindern ihre Mitstreiter oft mehr als die gegnerischen Truppen. Zwar können sich auch im Krieg wie bei vielen Mannschaftssportarten die Kampfgefährten gelegentlich im Wege stehen, aber nie in dem Ausmaß wie beim Schach. Tatsächlich gelingen die meisten Matts nur, weil der Mattgesetzte sich wichtige Fluchtfelder mit eigenen Figuren blockiert, ganz extrem beim wunderbaren «erstickten Matt», bei dem der König einem feindlichen Springerschach nicht entfliehen kann, weil er von eigenen Wächtern festgenagelt ist. Die oft kontraproduktive Anwesenheit der eigenen Figuren ist ein Hauptgrund für die Opferkombinationen großer Spieler, die mit der Beseitigung der eigenen Hemmschuhe ihren Angriff starten oder krönen. Schon in der Grundstellung werden die meisten Figuren von den eigenen Bauern gebremst. Hauptziel der Eröffnung ist es, die Figuren so weise zu «entwickeln», daß sie sich nicht gegenseitig stören.“
Schach Geschichte und Geschichten, Wolfram Runkel, Rowohlt Verlag GmbH, 1. Auflage 1995
Schach Geschichte und Geschichten, Wolfram Runkel, Rowohlt Verlag GmbH, 1. Auflage 1995
Rubo - 20. Jul '24
...👍...danke - grüssend
Grauburgunder - 26. Jul '24
Aus eigenen Erfahrungen kann ich nur sagen "Wie wahr, wie wahr!" ;-)