Chess

Spruch des Tages :)

Markus3000 - 05. Okt '23
Randbauernzüge, ohne erkennbaren Grund (Eselsohren) vermeiden?
Ich denke 2/3 wollen die S-Fesselung vermeiden, die ja nicht selten stattfindet ;)
Tendiere daher eher zu: "wenns Spaß macht" :)
Vabanque - 05. Okt '23
Kommt auf die Situation an. So ein Zug wie h2-h3 bietet immer eine Angriffsmarke für den Gegner, vor allem wenn man auf die gleiche Seite rochiert hat. Da kann ein gegnerischer Bauer nach g4 vorrücken, oder - wenn der schwarze h-Turm noch auf h8 steht - ein eventueller fesselnder Läufer g4 sogar mit h7-h5 geopfert werden.
Oli1970 - 05. Okt '23
Ein Randbauernzug ohne Grund ist im mildesten Fall einfach ein Tempoverlust und bedeutet zumindest während der Eröffnungsphase eine aktive Figur weniger auf dem Feld.
Markus3000 - 05. Okt '23
Naja Vabanque, die "Eselsohren" kommen ja meist nach dem Zentrumskampf, wie Du richtig sagst, meist nach der Rochade vor. Das muss individuell gesehen werden... Bau mal was auf und lass uns ne F-Partie machen... Lust?
und Oli, der Tempoverlust kann auch nach dem L-Angriff erfolgen, wenn dieser zum zweiten Mal ziehen muss, zurück nämlich... ist echt individuell zu betrachten, daher: 2/3 dieser Züge sehe ich als sinnvoll an, 33% sind tatsächlich unnötig.
Oli1970 - 05. Okt '23
Ja, hast ja recht, @Markus3000. Der Einzelfall entscheidet. Ich stütze meine Aussage auf den Zusatz „ohne Grund“.
Es ist nicht selten, dass Spielende mit weniger Erfahrung Randbauernzüge schon früh in der Eröffnung machen, obwohl nichts droht. Damit - auf Dein Beispiel bezogen - der Läufer zurück zu treiben ist, muss er sein Ziel erstmal (sinnvoll) erreichen können bzw. - und darauf kommt es an - dort einen Vorteil erlangen können. Zum Zeitpunkt der „Randbauernzüge ohne Grund“ ist häufig noch unbestimmt, ob man mit Läufer oder Springer besser fährt. Der erfahrene Spieler wird jetzt noch nicht planlos oder ohne konkrete Drohung seinen Läufer geben, also ist der Randbauernzug höchst wahrscheinlich grundlos.
Oli1970 - 05. Okt '23
Oder kurz gesagt: Vor einem Randbauernzug sollte man sich fragen, wie verbessert er die Stellung und was droht, wenn man ihn unterlässt.
Wenn er nichts verbessert und bei Unterlassen nichts droht, dann ist der Randbauernzug grundlos.
Alapin2 - 05. Okt '23
Fühle mich geehrt, beim "Spruch des Tages" zitiert zu werden. Daher, auch wenn Oli es schon treffend zum Ausdruck gebracht hat, eine Bemerkung :
Die Betonung liegt auf "grundlos".
Manche Spieler haben "Angst" vor der Fesselung, obwohl, bei genauer Betrachtung, nicht viel droht. Oder wollen ein späteres Grundlinienmatt verhindern. Oder Ihnen fällt gerade nichts ein. Das ist gemeint, weil Tempoverluste in der Eröffnung meist zu passiven Stellungen führen, und diese "Ohren" sogar die Königsstellung schwächen können.
Wenn dagegen der Läufer schon auf z. B. g4 steht, ist h3 häufig kein Tempoverlust , weil der Läufer dann auch wieder ein Tempo verlieren muss.
"Eselsohren" MIT Idee ( Sizilianisch, Damenindisch, usw.) waren ausdrücklich NICHT gemeint.
P. S. : Der Begriff bezieht sich nicht auf den ausführenden Spieler, sondern auf die aufgebogenen Buchecken.
Markus3000 - 05. Okt '23
Ja Alpin2, das hatte ich vor Oli bereits geschrieben! 33% oder 50%?! sind grundlos, daher ist das Statement immer individuell zu sehen. Tempoverlust ist auch durch den "verjagdten" L zu sehen, daher seh ich das als eher sekundär. Sonst denke ich, sind wir da schon einen Meinung ;) - Es ist auch gut, dass es viele "Eselsohren" gibt, für den Schachpartner... :)) . Dennoch, wieviele andere Züge sind noch viel nutzloser?! :))))
Markus3000 - 05. Okt '23
... und trotzdem ich auf "Eselsohren" achte, weil es mir mein Opa so beibrachte, mach ich noch viel schlimmere Fehler :))))
Markus3000 - 05. Okt '23
"Manchmal habe ich eine Kombination alleine dadurch gefunden, dass ich ihr Vorhandensein spürte." Mikhail Tal ... oder Glück(, oft auch Pech hatte) :)) Markus3000
shaack - 05. Okt '23
Den Spruch habe ich gleich mal in die Liste aufgenommen. 🙂
Alapin2 - 05. Okt '23
Da hätte ich noch einen, kann man so aber nicht bringen :
"Beim Schach lauert der" Ansch... " überall!"
.. Mein leider verstorbener Kumpel P. G.....
Alapin2 - 05. Okt '23
... Man könnte ja "Betrug" oder "Fehler" schreiben...
thoflo - 06. Okt '23
Bitte in diesem Fall nicht "Betrug" verwenden. Dann doch lieber das Original. Auch oder gerade, wenn das oft von jmnd verwendet/'erfunden' worden ist.
Solange kein Beweis vorliegt, kann nur vermutet bzw. vorgeworfen werden. Die Wenigen, zB sich ertappt fühlende Spitzbuben, schert das vermutlich kaum. Allen anderen, die es ehrlich meinen oder erstmal eher vom Positiven ausgehen, zieht so ein Wort wohl eher an der Stimmung.
Habt ein schönes Wochenende! :-)
Alapin2 - 06. Okt '23
thoflo : Der Spruch ist schon uralt. Die Assoziation auf "Niemann" war absolut nicht gemeint. Wollte nur die Fäkalsprache etwas abmildern.
"Gemeinheit", "Hinterlist", "Fallenspiel (Frank Marshall vor 100 Jahren)" oder wie auch immer. Such es Dir aus oder formuliere es noch anders.
Vabanque - 06. Okt '23
>>Frank Marshall vor 100 Jahren<<

Der größte 'Schwindler' im Schach! Der hat in verlorenen Stellungen dem Gegner plötzlich eine 10zügige Gewinnkombination vorgesetzt, die natürlich nicht korrekt war, aber wo die plausiblen Antworten des Gegners halt verloren😁

Sein Zeitgenosse Janowski dagegen hat das Fallenspiel mit harten Worten verurteilt. Er sah sich als Künstler und wollte die Kombination nur als Krönung einer überlegen herausgespielten Gewinnstellung sehen, nicht als letzte Ressource in eigentlich verlorener Position.
Alapin2 - 18. Okt '23
Mir ist auch noch ein Spruch eingefallen :
"Besser ist ein schlechter Plan als überhaupt keiner! "
Quelle... irgendein "Euwe-Buch", oder so...
Vabanque - 18. Okt '23
>>"Besser ist ein schlechter Plan als überhaupt keiner! "<<

Den Spruch kenne ich von einem ehemaligen Vereinskollegen, der allerdings meistens schlechte Pläne gefasst und dann auch meistens verloren hat😉

Wie viele Partien verliert man dadurch, dass man an einem einmal gefassten, aber schlechten Plan konsequent festhält, statt rechtzeitig umzuschwenken? Insofern ist der Spruch doch totaler Mumpitz!
toby84 - 18. Okt '23
aber vll besser ein mumpitzspruch als gar kein spruch? 🤔
Vabanque - 18. Okt '23
🤣😁😅😂
Vabanque - 18. Okt '23
Der heutige Spruch:

"Der Blick für das Mikroskopische kennzeichnet den Meister."— Georg Marco

ist so, wie er da steht, auch Mumpitz, denn was soll denn das 'Mikroskopische' im schachlichen Kontext bedeuten? Oder meint er das Makroskopische?

Denn mir ist in dem Zusammenhang der sehr ähnliche Spruch bekannt, dass den Meister das brettumspannende Denken auszeichnet. Wir Amateure sind in unserem Denken oft zu sehr auf eine Brettseite fixiert, nämlich auf die, wo sich scheinbar 'gerade was tut'. Aber Meisterzüge offenbaren häufig, dass der Spieler das ganze Brett im Auge hatte.
Alapin2 - 18. Okt '23
Vabanque : Es geht darum, den Leuten "planloses Spiel" auszutreiben, denn das führt häufig zum Verlust, weil der "Urheber" nachher selbst überhaupt nicht mehr durchblickt, kein Roter Faden. Von rechtzeitigem Umschwenken war nicht die Rede!!
Mikroskopisch : In diesem Fall vielleicht gemeint : "Nochmal genau nach Feinheiten gucken!", oder so ähnlich. Macht viel Sinn, oder?
Mumpitz!? Das würde ein guter Grossmeister eher zu unser aller (unserem alleren 😁)
Spiel hier sagen!
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