Chess

Wir hatten heute ein Mannschafts-Punktspiel mit der üblichen Zeiteinteilung 40 Züge in 90 Minuten mit 20 sec. Bonus pro Zug und zusätzlich 30 min bis zum Ende ebenfalls mit Bonus.
Die Uhren waren jedoch falsch eingestellt. Nach 90 min. blieben die Uhren auf Null stehen, obwohl mind. 40 Züge absolviert waren. Zum Glück ging es im vorletzten Punktspiel weder um Auf- oder Abstieg. Wir haben die Uhren nach den 90 min neu eingestellt und weitergespielt und uns auch noch 4:4 nach Punkten getrennt.
Wie ist aber die tatsächliche rechtliche Lage.? Ich denke, derjenige der als erster seine 90 min verbraucht hat, hat verloren, oder verliert die Heimmannschaft 0:8 weil sie schlampig vorbereitet hat? Es zählen wahrscheinlich nur die vor den 90 min beendeten Spiele regulär. Wir brauchten den Härtefall nicht austesten.
Kennt sich jemand in diesem speziellen Fall aus?

Hallo,

ich habe einen befreundeten FIDE-Schiedsrichter gefragt,
folgende Antwort erhalten:

"Hallo Uwe, in diesem Fall waren die Uhren falsch eingestellt (zu Ungunsten der Spieler). Deshalb ist es völlig korrekt, daß die Restbedenkzeiten entsprechend angepaßt wurden und die Partien weitergespielt wurden. *FIDE-Regeln § 6.10.2* Keine Strafe für die Heim-Mannschaft. Die Kontrolle der korrekten Einstellung der Uhr ist im Übrigen Aufgabe des Schiedsrichters."

Vielleicht hilft es Dir ja,
bei Deiner Frage.

Viele Grüße Uwe

Uwe hat die Antwort ja schon gegeben - zum Glück ist es ja kein unheilbarer Zustand. Man kann anhand der Partieformulare ja die Anzahl der Züge sehen und die Uhren neu stellen (dann bitte mit Inkrement). Der Schiedsrichter wird sich über seinen Fehler genug ärgern, eine Strafe dürfte überflüssig sein. ;-)

Aber ist in den unteren Ligen ohne Schiedsrichter nicht der Mannschaftsführer der Heimmannschaft Schiedsrichter? In Streitfällen im Benehmen mit dem Mannschaftsführer der Gäste?

Ja, in unserer Spielklasse gibt es keinen separaten Schiedsrichter. Aber anscheinend haben wir ja alles richtig gemacht und alle waren zufrieden.
Danke für Eure Hinweise.

In Berlin ist bei Ligaspielen ein (dafür ausgebildeter mindestens Verbands-) Schiedsrichter vorgeschrieben, den die Heimmannschaft stellen muss. Im Streitfall entscheidet er (ohne den gegnerischen Mannschaftsleiter). Ein Protest ist möglich beim Turnierleiter.