Small talk

Rolling Stone / Die 500 besten Alben

ChrisJuergens - 21. Aug '23
Der Rolling Stone hat mal wieder die berüchtigte Frage nach den 500 besten Alben aller Zeiten gestellt. Welches Album ist für euch das beste aller Zeiten? Für den Rolling Stone war es übrigens das Album mit der Banane.
Vabanque - 21. Aug '23 Edited
Eine Weile habe ich solche Listen sehr gerne angeschaut: die 100 besten Romane, die 100 besten Sachbücher, die 100 besten Klassik-CDs, die 100 besten Rock-CDs, die 100 besten Jazz-CDs, die 100 schlechtesten Filme aller Zeiten😉

Aber irgendwann hinterfragt man dann schon den Wert oder Unwert solcher Auflistungen.

Erstens sind 500 m.E. ganz schön viel (100 reichen eigentlich), und zweitens: nach welchen Kriterien wird so etwas entschieden?

Meist werden solche Listen doch so erstellt, dass eine Jury von Experten (aber nach welchen Kriterien wird denn die Jury ausgewählt?😮) Punkte vergibt.

Bei einer anderen Jury (oder bei einer Publikumsbefragung) kommt eine ganz andere Liste heraus. Deswegen kursieren im Internet ja so viele Listen über das gleiche Themengebiet.

Wenn wir jetzt mal beim Thema Musik bleiben, so sehen solche Listen für mich meist so aus, als wären sie von Leuten mit völlig verschiedenem Geschmack zusammengestellt worden. Da befinden sich ABBA und Mötörhead, Lindenberg und King Crimson, Falco und Procol Harum in ein und derselben Liste. Gibt es denn einen Hörer, der alles mag, was in dieser Liste vorkommt?

Das Album mit der Banane ... Velvet Underground und Nico, hm ... ich hab's seit 30 Jahren nicht mehr gehört, besitze es gar nicht ... kann mich überhaupt nicht mehr erinnern ... kann also nicht mein Favorit sein, oder? Aber vielleicht würde ich es heute ganz anders hören.

Ja, welche Kriterien? Ein objektives Kriterium ist der Einfluss, den ein Album auf andere Künstler gehabt hat. Gibt es noch mehr objektive Kriterien?

Ich persönlich hätte lange Zeit 'A Night at the Opera' von Queen als das größte jemals erschienene Rock-Album ausgewählt (vor allem wegen der 'Bohemian Rhapsody', aber auch insgesamt). Ein Meilenstein war es auf alle Fälle, aber vermutlich waren die Beatles doch noch einflussreicher. Von denen wäre mein Favorit eigentlich 'Revolver'. (Vermutlich wird 'Sgt. Pepper' aber in den meisten Listen erscheinen, obwohl die Songs darauf alle ziemlich abgenudelt sind.)

Ach ja, und eines von Pink Floyd darf natürlich auch nicht fehlen ... 'Dark Side of the Moon' oder 'Wish you were here'? Als Gesamtkunstwerk dürfte die erstere vorzuziehen sein, aber auf der zweiteren befindet sich das unübertreffliche 'Shine on, you crazy diamond'.

Von King Crimson wird meist 'In the Court of the Crimson King genannt', aber auf 'Red' befindet sich der 12minütige Über-Song 'Starless'.
MarkD - 21. Aug '23
Tales of Mystery and Imagination - The Alan Parsons Project
Vabanque - 21. Aug '23
>>MarkD - vor 3 Min.
Tales of Mystery and Imagination - The Alan Parsons Project<<

Hab ich vor Jahrzehnten auch rauf- und runtergehört. Meine Schwester fand es 'lahmarschig', meine Frau findet es gruslig.
ChrisJuergens - 21. Aug '23
Die Kriterien der Jury würden mich auch gerne interessieren.
Vabanque - 21. Aug '23
Gibt es außer dem von mir genannten Kriterium 'Einfluss auf andere Künstler' denn noch weitere objektive Kriterien?

Komplexität ist zwar ein objektives Kriterium, aber nicht unbedingt für die Qualität. Einige der größten Songs sind absolut simpel gestrickt.

Persönlicher Geschmack und vor allem Hörgewohnheiten spielen doch die herausragende Rolle. Und jemand, der Hansi Hinterseer bevorzugt, wird sich kaum überzeugen lassen, dass Eric Clapton doch viel 'besser' ist.

A propos Clapton, ein Album von Cream sollte schon auch dabei sein. Und eines von den Doors.
Feyerabend - 21. Aug '23
Meine spontane, kriterienlose Eingebung auf die Frage war : Tidal von Fiona Apple.
Hinterher Kriterien überlegt: Starke Stimme, das Album gibt viel Kraft, habe es oft mit interessanten Menschen gehört.
Objektiv nicht besonders komplex, virtuos oder innovativ, subjektiv aber einfach perfekt.

Aber wahrscheinlich fallen mir gleich noch ganz andere Alben ein.
Vabanque - 21. Aug '23
Doch doch, Fiona Apple mag ich auch, leider bringt sie ja kaum was raus.
Feyerabend - 21. Aug '23
Leider nur ca. 5 Alben in 25 Jahren. Die ersten 4 sind Topp, das letzte leider nur sehr schwer anzuhören.
Feyerabend - 21. Aug '23
Gibt es mehrere Listen des RS?
Auf dieser hier ist Velvet Undergrounds Banane auf Platz 23.
https://www.rollingstone.com/music/music-lists/best-albums-of-..
Aber Danke für den Tipp. Spannende Liste.
ChrisJuergens - 21. Aug '23
Die aktuelle Liste ist erst vor kurzem erschienen. Es gibt auch ein Heft dazu.
Feyerabend - 21. Aug '23
Schade, dass in der Rolling Stone Liste so wenig Jazz vorkommt. Unter den Top 50 gerade mal Kind of Blue von Miles Davis. Wenn ich das richtig erinnere gab es im RS durchaus Jazz Tipps.
ChrisJuergens - 21. Aug '23
Das wohl beste Jazz Album?
Feyerabend - 21. Aug '23
Bei Jazz fällt es mir noch deutlich schwerer das beste Album zu nennen als bei rockiger Musik.
Subjektiv habe ich anderes als Kind of Blue viel lieber gehört:
John Coltrane, A love supreme
Keith Jarrett, Köln Concert
Brad Mehldau, Lago
Auch anderes von Miles höre ich lieber, In a silent Way, Sketches of Spain, Aura, Tutu.

Diese würden zu meinen Top 50 gehören.
Feyerabend - 21. Aug '23
@ChrisJuergens: Ist für dich auch Krautrock dabei? :)
Vabanque - 21. Aug '23
>>Keith Jarrett, Köln Concert<<

Und vieles andere von ihm auch.
ChrisJuergens - 21. Aug '23 Edited
Krautrock ist auch dabei: 2mal Can und 1mal Neu!
Ich mag aber auch Nico, Solo. 2mal dabei.
ChrisJuergens - 21. Aug '23
A love supreme ist in der aktuellen Liste die Nummer 17, kind of blue die Nummer 21.
Feyerabend - 21. Aug '23
Nach einer Stunde voller Ideen (tolle Eingangsfrage) ist mein (Zwischen)-Favorit, das Album, dass ich viele Jahre am häufigste gehört habe: Tenderness von Kip Hanrahan.

Sehr vielfältig (Jazz, Weltmusik, Rock/Pop), fantastische Musiker (insbesondere Don Pullen mit unfassbare Klaviertönen, abwechslungsreiche Schlagzeuger, uvm.), entspannte Stimmung. Kann man konzentriert zuhören oder nebenbei genießen.
ChrisJuergens - 21. Aug '23
Musik ist halt Geschmacksache.
Vabanque - 21. Aug '23
Der Jazz ist wieder so ein weites Feld ... zu meinen Lieblings-Jazz-Interpreten gehören

- Modern Jazz Quartet
- Duke Ellington
- Chet Baker
- Dave Brubeck
- Benny Goodman

so weit man nur die massentauglichen Sachen nennen mag. Miles Davis ist da schon anstrengender zu hören.
siramon - 22. Aug '23
Danke schon jetzt für eure Beiträge, herrliche (für mich tw. neue) Musik dadurch gefunden.

Für mich gehören Queen, David Bowie und Bruce Springsteen mit auf die Liste. Um mal ein Album zu nennen: David Bowies "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders From Mars"
Purist - 22. Aug '23
Könnte Alben nennen ohne Ende.

Für mich zwingend:

Van Morrison
Astral Weeks
Feyerabend - 22. Aug '23
Volle Zustimmung zu Astral Weeks.
Vabanque - 22. Aug '23
Da sind wir wieder bei den unterschiedlichen Geschmäckern, Hörerfahrungen und Hörgewohnheiten gelandet. Ich fand nie die Motivation, mir ein Van Morrison-Album zu kaufen. Von Bruce Springsteen habe ich ein paar Sachen, habe sie aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Irgendwie fehlt da für mich die Faszination. Mit David Bowie bin ich auch zwiespältig.

Mit manchen Sachen hat man sich einfach (aus welchen Gründen auch immer) nie genügend beschäftigt, um sie würdigen zu können.
Feyerabend - 22. Aug '23 Edited
Woher die unterschiedlichen Geschmäcker kommen werden wir wohl nie verstehen.
Da gibt es soo viele Einflüsse:
Freunde, Eltern, Vorbilder, Vorerfahrungen.
Offenheit für Neues. Komplexität vs Einfachheit.
Nebenbeihören vs konzentriertes Zuhören vs Party.
Wie wichtig ist mir Musik? Wie viel Zeit möchte/kann ich damit verbringen?

Zu den Kriterien des besten Album gehört für mich auch, dass ich mich reinhören muss. Zuerst sind manche Sachen evtl. schwer verstehbar, werden aber mit der Anzahl der Durchläufe immer besser.

(Für Astral Weeks habe ich mindestens 20 Durchläufe gebraucht ehe ich es wirklich gut fand. Es wurde mit jedem Hören immer besser. Zu Schulzeiten hatte man noch Zeit).
toby84 - 22. Aug '23
da muss man sich schon fragen, ob man sich nicht jede musik schönhören kann, indem man sie mir brachialer disziplin immer wieder hört. bei himym gab es ein altes auto, bei dem die kasette nicht mehr entfernt werden kann. man konnte also nur noch i'm gonna be von den proclaimers rauf und runter hören. laut serie ist das erst toll, dann kann man es irgendwann nicht mehr hören, bis man es irgendwann wieder toll findet.

wer weiß schon, wie unser gehirn bei musik funktioniert. eine logik in meinen präferenzen habe ich jedenfalls noch nicht entdeckt.
Vabanque - 22. Aug '23
>>Zu den Kriterien des besten Album gehört für mich auch, dass ich mich reinhören muss. Zuerst sind manche Sachen evtl. schwer verstehbar, werden aber mit der Anzahl der Durchläufe immer besser.<<

Zu dieser Kategorie gehören für mich King Crimson und die frühen Werke von Yes, Emerson,Lake&Palmer, Jethro Tull, Pink Floyd und Genesis.

Ich habe noch ein altes Buch aus den 80ern 'Die 100 besten Rock und Pop-LPs' von Veronika Matho (wer das auch immer sei).
Diese Liste liest sich so, als hätte man alle Stilrichtungen abdecken wollen, vieles fällt gar nicht unter Rock&Pop (z.B. Bognermayer/Zuschrader oder auch Haindling oder auch Pentangle), und vieles kenne ich nicht mal vom Namen oder gerade so mal vom Namen.

Allerdings sind auch dort z.B. die Alben

- David Bowie: Heroes
- Cream: Wheels of Fire
- Deep Purple: D.P. in Rock
- Emerson, Lake&Palmer: Pictures at an Exhibition
- Genesis: The Lamb Lies Down on Broadway (wobei ich Selling England by the Pound höher bewerten würde)
- Jethro Tull: Thick as a Brick (wobei ich Aqualung noch etwas höher einschätze)
- King Crimson: At the Court of the Crimson King
- Pink Floyd: Dark Side of the Moon
- Queen: A Night at the Opera
- Roxy Music: Avalon
- Santana Abraxas
- Steely Dan: Aja
- Supertramp: Crime of the Century

genannt (und das sind noch längst nicht alle, die ich auch selber in so eine Liste packen würde).

Die Beatles sind mit Sgt. Pepper vertreten, die Stones mit Sticky Fingers (hm), Miles Davis mit 'Bitches Brew'.

Bei Led Zeppelin wurde dort mit 'The Song remains the Same' doch sicher das falsche Album ausgewählt?

Absichtlich oder versehentlich fehlen die Dire Straits. Da sollte doch entweder Love over Gold oder Brothers in Arms in so einer Liste stehen.

Kate Bush fehlt genauso wie Yes und der oben erwähnte Van Morrison, dafür kommen die Sex Pistols in der Liste vor. Tja hm.
Feyerabend - 22. Aug '23
>>da muss man sich schon fragen, ob man sich nicht jede musik schönhören kann, indem man sie mir brachialer disziplin immer wieder hört<<

Lustiger Gedanke. Führe ich aus ethischen Gründen (bei so mancher Musik würde das an Folter grenzen) lieber nicht durch :)

Ernsthaft: Manche Musik ist soo simpel gestrickt und produziert, dass sie bei Wiederholungen eher langweiliger wird.
Andere Musik wird immer besser.
Vabanque - 22. Aug '23
>>toby84 - vor 8 Min.
da muss man sich schon fragen, ob man sich nicht jede musik schönhören kann, indem man sie mir brachialer disziplin immer wieder hört.<<

Das hatte ich mich zwar auch schon mal gefragt, aber es gab Alben, Songs und Stücke, da hat das zumindest bei mir nicht funktioniert.

Bei hochkomplexer Musik wie eben z.B. bei King Crimson, den frühen Genesis, den frühen Yes oder auch bei einer Bruckner- oder Mahler-Sinfonie etc., erkennt man bei häufigerem Hören ja Strukturen, die man beim ersten Hören gar nicht erfassen kann.
Mir hilft bei komplexen musikalischen Gebilden, sie zuerst ein paar mal zu hören, dann liegen zu lassen, und nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren wieder zu hören. Das ist dann oft eine Offenbarung.
aguirre - 22. Aug '23
Bei diesen hochintelektuellen Musikgeschmäckern habe ich wohl mit Modern Talking keine Chance, oder?
Vabanque - 22. Aug '23
Ich verstehe solche Listen als Anregungen, sich mal etwas anzuhören oder etwas wieder zu hören.
Z.B. ist oben David Bowie genannt worden. Ewig nicht mehr gehört, werde ich mir noch heute die 'Heroes' wieder mal anhören. Anregung hat funktioniert👍
Vabanque - 22. Aug '23
>>bei himym gab es ein altes auto, bei dem die kasette nicht mehr entfernt werden kann. man konnte also nur noch i'm gonna be von den proclaimers rauf und runter hören.<<

😮😂
Netter Partysong, nicht mehr und nicht weniger. Ich bezweifle, dass ich das mehr als einmal hintereinander hören will ... wegen der vielen Wiederholungen im Lied reicht eigentlich schon ein halbes Mal oder so😉
Vabanque - 22. Aug '23 Edited
>>Ernsthaft: Manche Musik ist soo simpel gestrickt und produziert, dass sie bei Wiederholungen eher langweiliger wird.
Andere Musik wird immer besser.<<

Die Erfahrung mache prinzipiell ich auch.

Allerdings gibt es auch recht simpel gestrickte Songs, zumindest scheinbar simple, die ich trotzdem immer und immer wieder gerne höre, z.B. 'Such a shame' von Talk Talk oder 'Oh yeah' (There's a band playing on the radio) von Roxy Music oder auch 'Breathless' von den Corrs.
Feyerabend - 22. Aug '23 Edited
>>Bei diesen hochintelektuellen Musikgeschmäckern habe ich wohl mit Modern Talking keine Chance, oder?<<

Das bringt uns zum nächsten Kriterium: Künstlerischer Anspruch und Glaubwürdigkeit vs Kunst als Kommerzprodukt.
MT ist eindeutig mit dem Ziel hoher Verkaufszahlen produziert. Simpler Songaufbau, seichte Instrumentierung, gefälliger Gesang. Ehrlich gesagt, kenne ich MT nicht so gut aber ich nehme mal an, dass wenige Ecken und Kanten vorkommen, wenig Spiel mit Disharmonien/Harmonien und Komplexitäten, wenig virtuose Instrumentierung etc.

Bei den anderen Beispielen oben hat man den Eindruck, dass sie mit Überzeugung gemacht wurden und wenige Kompromisse eingegangen wurden um die Verkaufszahlen zu erhöhen.

@Aguirre: Du hast Klaus Kinski im Motto erwähnt. Du weißt schon wovon ich schreibe.
Feyerabend - 22. Aug '23
Es gibt großartige simple Musik. Beispielsweise ist Bob Dylan in vielen Bestenlisten immer ganz oben mit dabei obwohl er, gerade zu Beginn seiner Karriere, sehr simple Arrangements hatte, z.B. nur akustische Gitarre und nöliger Gesang,, manchmal Mundharmonika.
Aber er hat seine Songs und Themen mit Überzeugung rübergebracht und das hat einen großen Teil seiner Kunst ausgemacht.

Anderes Beispiel für großartige simple Musik ist Erik Satie.
aguirre - 22. Aug '23
@Feyerabend
ich weiß mit Sicherheit wovon Du schreibst!

Es war mehr als Scherz gedacht, da ich die Diskussion für sehr Kopflastig halte und das mE ein völlig falscher Ansatz ist. Aber da kann ja jeder seine Meinung haben.
Feyerabend - 22. Aug '23 Edited
Das mit der Kopflastigkeit stimmt, bisher.

Also gilt vor allem, dass Musik einen begeistern und emotional berühren sollte. Gewünschte Stimmung erzeugen, Spaß machen etc.
Und da sind unsere Geschmäcker eben sehr individuell.

Aber manchmal möchte man besser verstehen was Spaß macht und begeistert.
Das hofft man aus Überlegungen abzuleiten.
Hmm, funktioniert wohl nur begrenzt.
Vabanque - 22. Aug '23 Edited
Rezensionen von Platten beschränken sich ja auch nicht auf emotionale Ausrufe von der Art 'wie g...l!' oder 'totale K...e', sondern begründen, was dem Rezensenten zusagt bzw. nicht zusagt.
siramon - 22. Aug '23
Das Auseinandernehmen oder die Begründung von Rezensionen wurde schon von dir eingebracht @Vabanque.

Für micht hat gute Musik viel mit Gefühlen und null mit dem Kopf zu tun. Gefühle sind je nach Situation anders.

z.B. Höre ich jetzt gerade total verschwitzt im Zug bei King Crimson rein und die Guitarre geht mir dermassen auf den Sack, dass ich schnell zu Kruder&Dorfmeister rüberwechselte 😂

Übrigens Bowies letztes Studioalbum Blackstar ist auch erwähnenswert, insbesondere das Stück Lazarus geht mir unter die Haut. V.a. wenn man bedenkt, in welchem Zustand das Album eingespielt hat!

Klammerbemerkung: Kinski war ein Arschloch
Vabanque - 22. Aug '23
>>z.B. Höre ich jetzt gerade total verschwitzt im Zug bei King Crimson rein und die Guitarre geht mir dermassen auf den Sack<<

Was war denn das von King Crimson? Die haben echt sehr unterschiedliche Sachen gemacht ... aber generell ist das keine Musik zum 'eben mal reinhören'
siramon - 22. Aug '23
„21st Century Schizoid Man“ wars @Vabanque
Vabanque - 22. Aug '23 Edited
>>siramon - jetzt
„21st Century Schizoid Man“ wars @Vabanque<<

Das ist schon der absolut heftigste Song überhaupt! Und total untypisch, allerdings damals (Ende 60er!) extrem innovativ. Wurde später übrigens in den 80ern von der kanadischen Band April Wine gecovert. Und auch da klang es noch modern.

Hör dir mal vom gleichen Album 'Epitaph' oder 'I talk to the wind' an.
MarkD - 23. Aug '23
... weil hier immer mal wieder Bowie kommt. Ich habe neulich Sven Ratzke live in der "Bar jeder Vernunft" hier in Berlin gesehen. Natürlich nicht Bowie, aber großartig. https://www.youtube.com/watch?v=BLYHISXLbOo https://www.youtube.com/watch?v=VUWNVB6wYtg
Vabanque - 23. Aug '23
>>... weil hier immer mal wieder Bowie kommt.<<

Und ich hab mir wie versprochen gestern spät abends dann noch 'Heroes' reingezogen ... für die späte Stunde allerdings eine eher verstörende 'Ohrenlektüre'!😮
ChrisJuergens - 23. Aug '23
Ich ziehe mir lieber das Album London Calling von The Clash rein.
Vabanque - 23. Aug '23
Da muss ich mich gleich mal schlau machen, sagt mir momentan nichts, außer entfernt vom Namen.
Vabanque - 23. Aug '23
Ja, war klar, dass ich das nicht kannte. Alles was nur entfernt mit Punk zu tun hat, habe ich stets komplett ausgeblendet.
toby84 - 23. Aug '23
die ärzte haben einen großen teil meiner späten jugend und meines frühen erwachsenenalters begleitet.
Vabanque - 23. Aug '23
@toby: Das hättest du jetzt besser nicht geschrieben, wie soll ich dich jetzt noch achten?😂😜🤣
toby84 - 23. Aug '23
ich muss dich doch auch mal desillusionieren 😉 ich fand einiges von dÄ sehr geil.
Tschechov - 23. Aug '23
Wird unter den fünfhundert besten Alben auch Kraftwerk genannt? Müsste ja eigentlich.
Vabanque - 23. Aug '23
Ehrlich gesagt, kann ich die Ärzte musikalisch gar nicht wirklich beurteilen, weil sie nie mein Interesse geweckt haben. Die wenigen Songs, die ich mir mal von ihnen angehört habe (wie auch von den Hosen), nur um 'im Bilde' zu sein, sind sicher nicht repräsentativ für ihr Schaffen, haben aber erst recht nicht dazu geführt, bei dieser Band 'anzubeißen'.

Ich denke, man braucht bei einer Art Musik schon ein gewisses Initial-Erlebnis, das einen zu diesem 'Anbeißen' führt, so dass man von dieser Band oder diesem Künstler mehr, mehr und noch mehr hören will, und das führt dann dazu, dass man sich anschließend Musik sucht, die ähnlich ist, so dass sie ähnliche Erlebnisse in einem wiederholt.

Bei Queen, Jethro Tull, King Crimson, auch bei den Eagles und den Beatles, und noch vielen anderen, die hier nicht erwähnt wurden, war das bei mir so. Da musste ich, nachdem ich nur einen Ton von denen gehört hatte, einfach alles hören, was die gemacht haben, bei anderen Bands (die ich hier nicht nenne) war es genau umgekehrt, da war mir schnell klar, dass ich nicht unbedingt wieder einen Ton von denen zu hören brauche, und ohne sie weiterleben kann😁

So mal ganz grob und krass und natürlich übertrieben dargestellt.
Vabanque - 23. Aug '23
>>Tschechov - jetzt
Wird unter den fünfhundert besten Alben auch Kraftwerk genannt? Müsste ja eigentlich.<<

Vom Einfluss auf andere Bands sollten sie sicher in der Bedeutung hoch einzuschätzen sein, auch wenn sie zu denen gehören, ohne die ich gut weiterleben kann.
Tschechov - 23. Aug '23
Ich schätze Kraftwerk sehr. Zugegebenermaßen höre ich aber gar keine Musik mehr, ist alles lange her. Bin wirklich ein alter Mann. Ich werfe aber noch G.B.H in die Runde. Was die Texte angeht, durfte man hin und wieder nicht so genau hinhören, aber musikalisch waren sie großartig.
Vabanque - 23. Aug '23 Edited
>>Zugegebenermaßen höre ich aber gar keine Musik mehr, ist alles lange her.<<

Das hört sich aber nun (ernsthaft!) gar nicht gut an😐

Nun ist aber vielleicht Kraftwerk tatsächlich keine Musik, die einen ein Leben lang begleiten kann (ich kann mich natürlich täuschen).

>>ch werfe aber noch G.B.H in die Runde<<

Für was stehen denn diese Buchstaben? Ich stehe nun wirklich auf dem Schlauch.

>>Was die Texte angeht, durfte man hin und wieder nicht so genau hinhören, aber musikalisch waren sie großartig.<<

Diese Charakterisierung trifft ja wohl auf so manche Band zu.
Tschechov - 23. Aug '23
Ist ja eine ähnliche Frage wie im Schach, ob man die Anerkennung der Leistung an die Person koppelt. Mir fallen da die Singles von Screwdriver ein. Da waren schon tolle Hits dabei, man durfte aber nicht auf den Text achten. Das waren wirklich Nazis, aber im Unterschied zu anderen rechtsradikalen Bands konnten sie musikalisch was.
Tschechov - 23. Aug '23 Edited
G. B. H.: Grivous bodily harm (schwere Körperverletzung).
Tschechov - 23. Aug '23
Ich höre Screwdriver aber nur alle Jubeljahre mal, und dann habe ich jedesmal ein schlechtes Gewissen.
schach2018 - 23. Aug '23 Edited
@Tschechov
Nichts für ungut, aber muss man für solche rechtsradikalen Musikgruppen indirekt jetzt Werbung machen?
Vabanque - 23. Aug '23 Edited
Nie gehört, weder G.B.H. noch Screwdriver.

Darin könnte das Problem liegen, warum man das alles später nicht mehr hört. Wer sich zu sehr mit Nischen beschäftigt, hat vielleicht später keine Freude mehr dran.

Wenn ich meine alten Platten aus Studentenzeiten (also vor 30 Jahren und mehr) wieder auflege, gefallen mit 90% davon immer noch, egal ob das jetzt Genesis oder Eagles oder Neil Young oder Jazz oder Klassik ist ... all das hat den 'test of time' glänzend bestanden, es klingt genauso frisch wie vor diesen 30-40 Jahren. Im Gegenteil, manche LPs gefallen mir heute sogar noch besser (nicht alle).

Wenn ich dagegen jetzt die Sachen höre, die ich in einer ziemlich depressiven Phase mal gerne gehört habe (das war dann viel Gothic und Darkwave), dann finde ich sie vielfach heute nichtssagend und platt. Diese Nischen-Richtung hat die Zeit dann wohl nicht so gut überdauert.

Es gibt eben zeitlose und zeitgebundene Musik, genauso wie ja auch literarische Werke beides sein können.
Vabanque - 23. Aug '23 Edited
>>schach2018 - vor 2 Min. Bearbeitet
@Tschechov
Nichts für ungut, aber muss man für solche rechtsradikalen Musikgruppen indirekt jetzt Werbung machen?<<

Na, wenn das was Tschechov da geschrieben hat, Werbung gewesen sein sollte, dann war es ziemlich schlechte Werbung😉

Mir sind auch schon Gruppen, vor allem aus der so genannten Neofolk-Szene, begegnet, denen zumindest Rechtsradikalismus schon vorgeworfen wurde, und die musikalisch aber ziemlich gut sind. Die wird aber niemand hier kennen, deshalb nenne ich sie nicht, obwohl ich von den Rechtsradikalismus-Vorwürfen in einigen Fällen da nicht viel halte.

Aber das müsste man alles am konkreten Fall diskutieren, und ehrlich gesagt, viel Lust habe ich dazu nicht.

Überhaupt sind Songtexte oft brisant oder fragwürdig und würden ein eigenes Thema bilden.
NastySavage - 23. Aug '23
GBH und Screwdriver könnten gegensätzlicher nicht sein!
Tschechov - 23. Aug '23
Stimmt schon, NastySavage, G.B.H. und Screwdriver unterschieden sich musikalisch. Ich habe ja auch nicht behaupten, sie würden die gleiche Musik machen. Ich schrieb nur, daß man bei den Texten nicht so genau hinhören durfte. Wobei G.B.H. "nur" einige ziemlich frauenfeindliche Texte hatte, während Screwdriver ja wirklich rechtsradikal waren. Ian Stewart war ja auch nicht irgendjemand, sondern eine Größe in der europäischen Neonazi-Szene.
Vabanque - 23. Aug '23 Edited
>>Ian Stewart war ja auch nicht irgendjemand, sondern eine Größe in der europäischen Neonazi-Szene.<<

😮Ich kenne einen Matheprof, der so heißt!

https://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Stewart_(Mathematiker)
Tschechov - 23. Aug '23
Ich sehe gerade, er hieß Ian Stuart. Der Nazi-Sänger, meine ich. Muß sich der Professor also keine Gedanken machen.
Vabanque - 23. Aug '23
>>Tschechov - jetzt
Ich sehe gerade, er hieß Ian Stuart. Der Nazi-Sänger, meine ich. Muß sich der Professor also keine Gedanken machen.<<

Der wird aber jetzt froh sein😉
Vabanque - 23. Aug '23
Ich weiß nicht, ob Diskussionen über rechtsradikale Bands wirklich in einen Thread über die 'besten Alben' passen ... ich stelle auch noch einmal eine These auf (auf die Gefahr hin, dass mir jemand das Gegenteil beweist), nämlich dass keine 'rechte' Band, mag sie auch musikalisch noch so gut gewesen sein, an die Qualität der Alben heranreicht, die in solchen Bestenlisten normalerweise vorkommen.
NastySavage - 23. Aug '23
@Tschechov

Das musikalische mal außen vor (wobei ich da jetzt lediglich aus Zeitmangel darauf verzichte zu widersprechen)... die einen Texten nach unseren hier geltenden Maßstäben gesetzeskonform (Meinungsfreiheit, künstlerische Freiheit... mag nicht jedem gefallen... ist aber halt so)... die Anderen waren offen rechtsextrem und standen mit ihren Alben zum Teil in Deutschland richtigerweise auf dem Index
Vabanque - 23. Aug '23
Übrigens stelle ich grade fest, es gab tatsächlich einen Musiker Ian Stewart (mit dieser Schreibweise des Namen), den 'sechsten Rolling Stone', allerdings früh verstorben:

https://www.udiscover-music.de/popkultur/zum-todestag-von-ian-..
schach2018 - 23. Aug '23 Edited
Musikstücke mit rechtsextremen Gedankengut auf den Index zu setzen ist zwar richtig, aber manche Menschen neigen dazu, diese Alben u.a. aus Coolness zu "erwerben", gerade weil sie auf dem Index stehen, oder?
Vabanque - 23. Aug '23 Edited
Mag sein, ob aus 'Coolness' weiß ich nicht, aber auf den Index stehende Werke wecken jedenfalls Interesse, das muss ich zugeben.

Ich hatte ja auch die Kriminalromane von Mickey Spillane hauptsächlich deswegen gelesen, weil sie in den 50er Jahren fast alle auf dem Index standen und später teils auch noch, und sogar in den 80ern nur in 'entschärften' Fassungen veröffentlicht werden durften. Erst sei den 90ern bekommt man die originalgetreuen Versionen. In diesem Fall ist allerdings die Indizierung für uns 'Heutige' m.E. schwer nachvollziehbar, da bei Spillane sogar weniger Sex und Gewalt vorkommt als in heutigen Krimis üblich. Vielleicht hatte die Indizierung auch politische Gründe oder war ein Racheakt gegen den Bestsellerautor, der vermeintlich auf niedrigem Niveau schrieb (auch das sieht man heute anders).

Naja, vielleicht werden indizierte Punk-Alben auch mal zu absoluten Klassikern. Dass ich mir dies nicht vorstellen kann, besagt ja nichts.
Vabanque - 23. Aug '23
Also so weit ich jetzt nachlese (und mir noch keinen Ton von beiden Bands angehört habe), gehören beide zum Punk, also zu der Musikrichtung, die ich nie gehört haben (naja, es gibt noch ein paar andere Richtungen, die ich nie gehört habe).

Ich wage mal die These, dass Punk generell die Zeit nicht so gut überdauert und dann halt nach den 30-40 Jahren, die ich oben angesetzt habe, wohl eher nicht mehr so gerne gehört wird. Hätte ich mich damals statt auf Klassik, Jazz, Folk und Rock der 60-80er auf Punk verlegt, würde ich vermutlich meine damaligen Platten auch nicht mehr auflegen.
schach2018 - 23. Aug '23 Edited
Bei indizierten Musikstücken oder Büchern sollte man schon unterscheiden, aus welchen Gründen sie indiziert werden.

Nur sollte man Musikstücke oder Bücher, die rechtsextremes Gedankengut verbreiten wollen, nicht verherrlichen und dafür werben, auch wenn sie gut gemacht sind.
Feyerabend - 23. Aug '23 Edited
Vabanque schrieb: >>Ich wage mal die These, dass Punk generell die Zeit nicht so gut überdauert und dann halt nach den 30-40 Jahren, die ich oben angesetzt habe, wohl eher nicht mehr so gerne gehört wird.<<

Jetzt musst du ganz stark sein Vabanque.
Punk gibt es seit den 1970er Jahren. Hat also schon ein halbes Jahrhundert überlebt.
Und wahrscheinlich aktuell mehr Albenverkäufe als in den 70ern.
Vabanque - 23. Aug '23
>>Nur sollte man Musikstücke oder Bücher, die rechtsextremes Gedankengut verbreiten wollen, nicht verherrlichen und dafür werben, auch wenn sie gut gemacht sind.<<

👍
Vabanque - 23. Aug '23
>>Punk gibt es seit den 1970er Jahren. Hat also schon ein halbes Jahrhundert überlebt.
Und wahrscheinlich aktuell mehr Albenverkäufe als in den 70ern.<<

Soll ich das so verstehen, dass die alten Punk-Alben aus den 70ern sich heute besser verkaufen als damals? Das würde mich allerdings wundern.

So meinte ich es aber gar nicht. Sondern, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass jemand, der - sagen wir - in den 70ern oder 80ern nur Punk gehört hat, diese alten Alben heute noch mit dem gleichen Genuss auflegt, den z.B. ich habe, wenn ich ein altes King Crimson- oder Jethro Tull-Album von damals heute wieder auflege, und dass der Punk-Hörer da beim Wiederhören noch genauso viele neue Facetten entdeckt.
Feyerabend - 23. Aug '23
>>Soll ich das so verstehen, dass die alten Punk-Alben aus den 70ern sich heute besser verkaufen als damals? Das würde mich allerdings wundern.<<
Müsste man mal googlen, kann schon sein. Aber aktuelle Punk Bands haben wohl höhere Verkaufszahlen als beispielsweise King Crimson je hatten. Beispielsweise hat Green Day ca. 75 Millionen Alben verkauft.
Aber zugegeben: Verkaufszahlen sind kein guter Maßstab für Qualität.


>>So meinte ich es aber gar nicht. Sondern, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass jemand, der - sagen wir - in den 70ern oder 80ern nur Punk gehört hat, diese alten Alben heute noch mit dem gleichen Genuss auflegt, den z.B. ich habe, wenn ich ein altes King Crimson- oder Jethro Tull-Album von damals heute wieder auflege, und dass der Punk-Hörer da beim Wiederhören noch genauso viele neue Facetten entdeckt.<<
Da hast du einen These aufgestellt, die hier keine Person beantworten kann. Denn niemand weiß mit wie viel Genuss du King Crimson und Jethro Tull hörst.
Aber mit Sicherheit gibt es nach wie vor sehr viele Menschen die mit Hochgenuss Punk hören. Deren Vorlieben liegen vielleicht nicht unbedingt bei den vielen Facetten sondern eher woanders: Spaß haben, Party machen, tanzen und so.
Feyerabend - 23. Aug '23
Wobei ich inzwischen auch viel lieber komplexe, facettenreiche, ruhigere Musik höre als früher.
Habe viel Punk gehört aber evtl. habe ich inzwischen ein größeres Ruhebedürfnis. Den Stress von beispielsweise Babes in Toyland, White Jam, tue ich mir nicht mehr so oft an. Aber ein paar Minuten ist absolut energetisierend.
Vabanque - 23. Aug '23
>>Aber aktuelle Punk Bands haben wohl höhere Verkaufszahlen als beispielsweise King Crimson je hatten.<<

Das glaube ich auf der Stelle. Ob aktuelle Punk-Bands allerdings auch höhere Verkaufszahlen als Beatles, Stones, Genesis, Bowie haben müsste man erst noch herausfinden (obwohl es für mich unwichtig ist).
schach2018 - 23. Aug '23
>>Aber mit Sicherheit gibt es nach wie vor sehr viele Menschen die mit Hochgenuss Punk hören. Deren Vorlieben liegen vielleicht nicht unbedingt bei den vielen Facetten sondern eher woanders: Spaß haben, Party machen, tanzen und so.<<

Schon interessant, dass man Menschen in Schubladen packt, je nach dem welchen Musikgeschmack sie offenbar präferieren.😉
Vabanque - 23. Aug '23
>>Denn niemand weiß mit wie viel Genuss du King Crimson und Jethro Tull hörst.<<

Der Genuss hängt auch bei mir hier von der Stimmung ab. Für solche Musik brauche ich Ruhe und Zeit. Am liebsten höre ich sowas (wie auch Klassik und Jazz) am späten Abend.
Feyerabend - 23. Aug '23 Edited
>>Schon interessant, dass man Menschen in Schubladen packt, je nach dem welchen Musikgeschmack sie offenbar präferieren.😉<<
Stimmt, unglücklich ausgedrückt.
Ich meine eher, dass Menschen sehr vielseitige Musikgeschmäcker haben.
Und dass es beim Punkhören eher andere Prioritäten gibt als Komplexität und viele Facetten, die es zu entdecken gibt.
Dabei ist es selbstverständlich, dass Punkhörer auch komplex und facettenreich denken.
Vabanque - 23. Aug '23
>>Schon interessant, dass man Menschen in Schubladen packt, je nach dem welchen Musikgeschmack sie offenbar präferieren.😉<<

So sind die Anmerkungen von SF Feyerabend bei mir gar nicht rübergekommen.
schach2018 - 23. Aug '23
SF Feyerabend hat es ja nicht beabsichtigt.
Nur aus seinen Formulierungen kann (!) man eine Zuschreibung von Verhaltensweisen deuten.
Feyerabend - 23. Aug '23 Edited
Manchmal bekommt man selber einen Schreck wie die eigenen Gedanken, verschriftlicht, plötzlich ganz anders interpretiert werden können als selber gedacht.
Danke für den Hinweis.
ChrisJuergens - 23. Aug '23
Kraftwerk ist mit fünf Alben vertreten. Die Ärzte, die Toten Hosen, Böhse Onkelz mit keinem Album(das ist auch besser so).
Vabanque - 23. Aug '23
>>Kraftwerk ist mit fünf Alben vertreten. Die Ärzte, die Toten Hosen, Böhse Onkelz mit keinem Album(das ist auch besser so).<<

Das darfst du den Fans dieser Bands nicht erzählen😉

Naja, wie ich schon schrieb, ich selber höre Kraftwerk ja nicht, aber ihr Einfluss und ihre Innovativität sind unbestritten.
ChrisJuergens - 23. Aug '23
Es sind aber auch noch andere deutsche Bands und Interpreten in der Liste vorhanden.
Vabanque - 23. Aug '23
>>ChrisJuergens - vor 3 Min.
Es sind aber auch noch andere deutsche Bands und Interpreten in der Liste vorhanden.<<

Lindenberg?
ChrisJuergens - 23. Aug '23
Neu! / Neu!, Fehlfarben / Monarchie und Alltag, Ton Steine Scherben / Keine Macht für Niemand, Can / Tago Mago, Blumfeld / Old Nobody, Can / Ege Bamyasi, D.A.F. / Alles wird gut, Blumfeld / Ich-Maschine, Hildegard Knef / Knef, Tocotronic / Digital ist besser, Peter Fox / Stadtaffe, Blumfeld / L‘etat et moi, Tocotronic / K.O.O.K., Tocotronic / Tocotronic, Trio / Trio, Kettcar / Du und wieviel von deinen Freunden, Ideal / Ideal, Hans-A-Plast / Hans-A-Plast, Udo Lindenberg / Ball Pompös, Palais Schaumburg / Palais Schaumburg, Peter Brötzmann Quartett / Machine Gun, Nico / Chelsea Girl, Nina Hagen Band / Nina Hagen Band, Ja, Panik / DMD KIU LIDT, Nico / Marble Index, Wir sind Helden / Die Reklamation, Jens Friebe / Vorher Nachher Bilder.
Feyerabend - 23. Aug '23 Edited
Das sind erstaunlich viele deutsche Bands. Also eine Lister des deutschen Rolling Stone?
Angesicht der deutschen Bands hätte ich ja gen noch das erste Album von Stereo Total, monokini, dabei. Das wohl charmanteste deutsche Rockalbum.
ChrisJuergens - 23. Aug '23
Ich habe diesen RollingStone in Deutschland gekauft.
Feyerabend - 23. Aug '23
Der original RS wird in den USA geschrieben.
Der deutsche hat einige eigene Inhalte, übernimmt aber auch Artikel aus den USA.
Es gibt auch ein UK Rolling Stone.

Deshalb gibt es wohl auch unterschiedliche Best 500 Alben Listen.
ChrisJuergens - 23. Aug '23
Die Liste ist aus der deutschen Ausgabe 346, August 2023.
siramon - 24. Aug '23
Peter Fox, Stadtaffe
Text & Musik pure Liebe 😍😍
Vabanque - 24. Aug '23
@siramon: Von dir hatte ich eigentlich erwartet, dass du die schweizer Bands vermisst😉
ChrisJuergens - 24. Aug '23
Wie weis ich denn nun ob ein Album Qualität hat oder nicht? Unabhängig vom eigenen Geschmack, vom Können der Musiker und von der Gesangsleistung.
Vabanque - 24. Aug '23 Edited
Das ist das schon öfters angesprochene Problem mit den objektiven Kriterien. In Musik, Kunst, Literatur gibt es nur wenige objektive Kriterien.

Das Können der Musiker, sei es gesanglich oder instrumental, ist für mich eher eine Grundvoraussetzung. Aber vor allem beim Gesang kann man drüber diskutieren. Z.B. kann Mark Knopfler von den Dire Straits sicher nicht singen, Lou Reed kann es auch nicht (ist eher ein schwermütiges Gemurmel), und Bob Dylan 'nölt' nur, wie oben auch schon mal zu lesen war. Trotzdem ist das alles Kult, und sicher nicht zu Unrecht. Die Qualität steckt in den Songs selbst, musikalisch wie oft auch textlich, und die Darbietung passt dazu.

Jede(r) Hörer(in) legt für sich persönlich andere Kriterien an. Wenn SF siramon schreibt, dass ihn '21st Century Shizoid Man' von King Krimson nur nervt (wenn auch in der heißen Eisenbahn), dann verletzt der Song die konkreten Kriterien des Hörers (der eher was Entspannendes erwartet hatte?), auch wenn er die Kriterien von 100 Experten erfüllt, als einer der einflussreichsten Songs der Rockgeschichte. Wer Musik zur Entspannung hört, legt andere Kriterien an als jemand, der sich davon aufwühlende emotionale Erlebnisse erwartet. Und auch bei den emotionalen Erlebnissen sind die Erwartungen unterschiedlich: der eine wünscht sie euphorisierend, der andere schockierend etc.
Der eine akzeptiert Musik nur ab einem bestimmten Grad von Komplexität, für die andere kann Musik nicht simpel genug gestrickt sein ... und man kann objektiv keineswegs sagen, dass die komplexeste Musik die beste ist, genauso wenig wie das Gegenteil der Fall ist.
Für den einen steht der Text bzw. die Botschaft im Vordergrund, der hört dann am liebsten Liedermacher oder Protestsongs, während jemand anderem diese Songs musikalisch zu wenig bieten (ich bin bei den Letzteren dabei). Jemand anders zieht generell instrumentale Musik vor, wovon sich vor allem im Jazz reichlich findet. Wieder andere hegen die Ansicht, dass die älteste Musik die beste sei, und jede neuere Entwicklung nur eine Verschlechterung brachte. Denen möchte man dann gregorianische Choräle empfehlen😜

Bearbeitet: erweitert
Feyerabend - 24. Aug '23 Edited
Es gibt keine objektiven Kriterien für die Qualität von Musik.
Einige Ansätze wurden oben beschrieben.

Selbst unter professionellen Musikern, Produzenten und Musikredakteuren wirst du immer verschiedene Alben als die Besten und abweichende Kriterien zur Beurteilung hören.

Musik bleibt subjektiv und das ist auch gut so.
Feyerabend - 24. Aug '23
>>Wieder andere hegen die Ansicht, dass die älteste Musik die beste sei, und jede neuere Entwicklung nur eine Verschlechterung brachte. Denen möchte man dann gregorianische Choräle empfehlen😜<<.

Oder den Gesang am Lagerfeuer, den Steinzeitmenschen nachempfunden :)
ChrisJuergens - 24. Aug '23
Sagt der Musikgeschmack auch etwas über den Charakter des Menschen aus?
Tschechov - 24. Aug '23
@ChrisJuergens: Ich denke schon.
Feyerabend - 24. Aug '23
Da würde ich eine Korrelation sehen.
Wobei wir nicht aus dem Musikgeschmack auf den Charakter schließen können. Auch nicht im Sinne des Missverständnisses oben, dass Punkhörende hauptsächlich Party machen und Spass haben wollten. Das wäre zu stark simplifiziert.

Aber der Musikgeschmack von vielen Menschen wird stark im Jugendalter geprägt. Das ist die Zeit in der sich auch viele Werte (Moral, politische Einstellung, Einstellung zu Geld etc.) festigen und der Freundeskreis sehr wichtig für die Entwicklung ist.

Insofern nehme ich an , dass es Korrelationen zwischen Werten, Charakter und Musikgeschmack gibt.

(Nebenbei: Ich spekuliere mal, das hier so viele genannten Alben aus den 60ern und 70ern stammen weil viele CF in der Zeit ihre Jugendjahre hatten).
Vabanque - 24. Aug '23
>>ChrisJuergens - vor 11 Min.
Sagt der Musikgeschmack auch etwas über den Charakter des Menschen aus?<<

Ich glaube, hier gelangen wir in ein gefährliches Terrain. Allzu leicht ist man versucht zu sagen, dass Heavy Metal-Hörer brutal und gewaltbereit wären, während man Hörern von Deutschen Schlagern ein abnormes Harmoniebedürfnis zu attestieren geneigt wäre😁

Bei der Wahl des Musikgeschmacks spielen enorm viele Faktoren eine Rolle. Prägung ist sicher wichtig, bei Jugendlichen ebenso der Gruppenzwang. Bei mir war es eigentlich hauptsächlich Neugier zum Erkunden von Klängen, die mir noch fremd waren.

Musikgeschmack und Charakter können oft ganz diametral entgegengesetzt sein, z.B. hat meine Cousine, eine der ruhigsten und freundlichsten Frauen, die ich kenne, zumindest in jungen Jahren eine Musik gehört, die mich immer sofort fliehend hat Reißaus nehmen lassen, so grausig und brutal klang das für mich (keine Ahnung, was das war, ich wollte es auch nie wissen).
Feyerabend - 24. Aug '23 Edited
Da möchte ich Vabanque Recht geben, wir sollten vorsichtig mit Schlussfolgerungen sein weil es sehr, sehr viele Ausnahmen von der, wohl recht schwachen?, Korrelation gibt.
schach2018 - 24. Aug '23
Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass der Musikgeschmack mit dem Alter sich auch ändern kann.
Feyerabend - 24. Aug '23 Edited
Eindeutig.
Z.B. Ich habe früher viel lautere, wildere, schnelle Musik gehört. Heute lieber ruhigere, gern verschachtelte Musik.
Die Komplexität der Musik ist gestiegen.
Ausserdem habe ich früher selten Klassik gehört. Heute gern. Vor allem wenn ich konzentriert zuhöre.

Aber mein Charakter hat sich wohl auch mit der Zeit geändert.
Vabanque - 24. Aug '23 Edited
Manche Charaktereigenschaften des Menschen ändern sich wohl mit der Zeit, aber die meisten bleiben doch bestehen oder bilden sich immer schärfer heraus. Das ist ein weites Feld.

Der Musikgeschmack ändert sich auch mit der Zeit, aber das hängt wohl auch von der Bereitschaft ab, sich in bisher Unbekanntes einzuhören. Ich habe wenig Bereitschaft, mich bei der 'Klassik' in Richtungen des 20. Jh. wie etwa Zwölftonmusik oder serielle Komposition, mich beim Jazz in Richtungen wie Free-Jazz, oder bei Pop/Rock mich in alles Spätere als 60er bis 80er Jahre einzuhören. Das bringt mir zu wenig Befriedigung, es führt nur zur Desorientierung. Ebenso bin ich nicht bereit, mich in Techno, Rap/HipHop etc. einzuhören. Damit will ich diese Richtungen nicht objektiv abwerten, nur für mich subjektiv bringen sie keinen Genuss. Vielleicht brächten sie einen nach einer harten, langen Eingewöhnungphase, die ich aber scheue😁
Tschechov - 24. Aug '23
Ich habe zwei Bekannte, die früher Punk-Musik hörten. Der eine von den beiden, den ich als den deutlich Intelligenteren bezeichnen möchte, hörte neben den einschlägig bekannten Bands wie The Exploited, Cockney Rejects, G.B.H usw. auch sehr gerne The Crass. Crass war halt nevig, bekannte Motive wurden gewissermaßen zerhackt. Das war eben wirklich Punk. Aber dafür hatte der Minderbegabte eben keinen Sinn.
Vabanque - 24. Aug '23
Also, Punk ist für mich ein komplett weißer Fleck auf meiner Musik-Landkarte.

Vielleicht sollte man einen kompletten Punk-Thread aufmachen😉
siramon - 25. Aug '23
@Vabanque CH-Alben zum Reinhören:

Stiller Has: Zwanzig Goldige Hasensongs
Wahlweise Züri West mit dem Album "Züri West" oder Patent Ochsner mit Album "Schlachtplatte"
Sophie Hunger: 1983
Yello: Essential

Und natürlich alles von Mani Matter!

Viel Spass 😀
Vabanque - 25. Aug '23 Edited
Ah ja, Yello waren Schweizer, ich erinnere mich! (Und die waren ganz schön innovativ)
Vabanque - 25. Aug '23
REM möchte ich aber auch noch ins Feld führen, vor allem die Alben 'Automatic for the People' und 'New Adventures in HiFi'.
Feyerabend - 30. Aug '23
In unserer Liste des/der besten Alben sind bisher kaum/keine aktuellen Alben (außer Schweizer). Ganz aktuelle Alben wäre schwierig weil ein bestes Album auch gut altern sollte (auch nach Jahren noch bestens sein sollte) aber nur alte Kamellen auflisten ist auch nicht die beste Lösung.

Deshalb der Vorschlag: „Freedom Highway“ von Rhiannon Giddens, von 2017. Rhiannon wird ja zurzeit mit Lob und Preisen überschüttet (Pulitzer (für ihre Oper), Grammy etc). Rhiannon hat eine super, eher tiefe Stimme (klassisch ausgebildet) und spielt hauptsächlich Banjo.
Ein Album mit Songs aus den südlichen USA. Americana, Folk, Bluegrass, Skiffle, Soul etc.
Vabanque - 30. Aug '23
>>Ganz aktuelle Alben wäre schwierig weil ein bestes Album auch gut altern sollte (auch nach Jahren noch bestens sein sollte)<<

Ja, in aller Regel kann man erst nach Jahrzehnten die Bedeutung einer Musik realistisch einschätzen.

Es gibt freilich manchmal Ausnahmen, z.B. konnte man bei 'Automatic for the People' von REM bereits nach dem Erscheinen ahnen, dass dies ein zeitlos herausragendes Werk sein würde. Darin waren wir uns damals unter Bekannten sofort einig, und heute, 30 Jahre später, hat das Album nichts von seinem Glanz, seiner Faszination und seiner Bedeutung verloren.

Ähnlich war es damals mit 'Little Earthquakes' von Tori Amos und 'Come Away with me' von Norah Jones.

Ich muss aber auch bekennen, dass ich mir schon ab der Mitte der 90er kaum mehr Neuerscheinungen angehört habe, außer im Alternative/Indie-Bereich. Aber auch von dem, was ich da ehemals gut oder sogar faszinierend fand, hat das meiste für mich heute nur noch wenig Reiz. Ausnahmen sind vielleicht Spock's Beard (Retro-Prog) und Belle and Sebastian (Retro-Folkpop).

>>aber nur alte Kamellen auflisten ist auch nicht die beste Lösung<<

Wenn die Alben nach Jahrzehnten nicht mehr frisch klingen, sind es eben wirklich 'alte Kamellen', ansonsten nicht. Ich persönlich brauche die neueren Sachen nicht, für mich gibt es auch in den 60ern und 70ern noch genug zu entdecken, was ich noch gar nicht kenne.
Mich wollte schon mehr als einmal jemand davon überzeugen, dass ich mir neue Sachen anhören sollte, und diese neuen Sachen sind jetzt auch schon alt. Bad Religion und Volbeat waren nur zwei der Bands, an die ich mich halbwegs erinnere oder eigentlich eher nicht erinnere, weil kein einziger Song von denen (und vielen anderen mir empfohlenen Bands) irgendwie geeignet waren, in mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Feyerabend - 30. Aug '23 Edited
Den drei genannten Alben von REM, Tori Amos (inzwischen finde ich es nicht mehr so gut, ist aber ein Klassiker) und Norah Jones (mir etwas zu poppig) stimme ich zu.
Bei letzterer fällt mir noch ihre Halbschwester ein, Anoushka Shankar. Beider Vater ist Ravi Shankar.
Anoushka sollte bei keiner best 500 Liste fehlen. Spielt phantastische Sitar, kombiniert indische Musik mit populären, westlichen Instrumenten und Melodien. Schwer ihr bestes Album zu nennen weil alle sehr gut sind, evtl. Land of Gold oder Breathing under Water.
ChrisJuergens - 30. Aug '23
Ich empfehle von Deuter / Silence is the answer.
Vabanque - 30. Aug '23
>>Norah Jones (mir etwas zu poppig)<<

Norah Jones kann ich stilistisch gar nicht recht zuordnen, da ist viel Blues/Soul und auch Folk/Country. Doch Pop-Einflüsse (was Pop auch immer sei) kamen m.E. erst auf den späteren Alben dazu, noch nicht auf dem ersten.
schach2018 - 31. Aug '23
>Sting< und >Genesis< gefallen mir auch ganz gut.
Vabanque - 31. Aug '23
>>>Sting< und >Genesis< gefallen mir auch ganz gut.<<

Besser: konkrete Alben nennen😉

Bei Sting kenne ich mich nicht aus, aber Genesis zerfallen ja in zwei unterschiedliche Perioden (das ist z.B. auch bei Fleetwood Mac, bei Chicago und bei Kansas so). Ich bin da eindeutig für die frühe Phase bis etwa 1978 (denn die ersten Alben mit Phil Collins als Sänger sind stilistisch ja von denen mit Peter Gabriel noch nicht sehr unterschiedlich), aber mir gefällt die spätere Phase ebenfalls.

Herausragende Alben der frühen Genesis-Phase: Selling England by the Pound, A Trick of the Tail
Feyerabend - 31. Aug '23
Bei Sting fand ich die Phase mit seiner unfassbar guten, jazzigen Band um Brandford Marsalis, Kenny Kirkland, Manu Katche am besten.
Also „Nothing like the sun”, “Bring on the night” und “The dream of the blue turtles”.
Vabanque - 31. Aug '23
Wenn schon Genesis genannt wurde, dann fällt mir noch Marillion ein, die obwohl stilistisch verwandt, keineswegs nur den Stil von Genesis 'abgekupfert' haben (wie mir jemand mal weismachen wollte).

Bei Marillion halte ich das Album 'Script for a Jester's Tear' für herausragend.

Beim Solo-Album des Sängers Fish 'Vigil in a Wilderness of Mirrors' geht es mir so, dass es mir tatsächlich nicht mehr so gut gefällt wie damals vor 30 Jahren, als ich es als gleichrangig mit den Marillion-Alben empfunden hatte.
Feyerabend - 31. Aug '23
Tom Waits, Rain Dogs.
Sehr schöne Melodien treffen auf mülligen Sound.
Toms Reibeisenstimme reibt sich mit der Gitarre von Marc Ribot.
ChrisJuergens - 31. Aug '23
Ich empfehle: Nico / Chelsea Girl.
Vabanque - 31. Aug '23
>>Feyerabend - vor 1 Std.
Tom Waits, Rain Dogs.
Sehr schöne Melodien treffen auf mülligen Sound.
Toms Reibeisenstimme reibt sich mit der Gitarre von Marc Ribot.<<

Tom Waits gehörte zu den Sachen, die ich immer erst dann ganz ok fand, wenn ich schon genug 'intus' hatte😁
Vabanque - 31. Aug '23
Zu denen gehört übrigens auch Fischer Z: 'Red skies over paradise' oder 'Going deaf for a living', vor allem zweiteres Album hat mir dann plötzlich gefallen, nachdem ich mit meinen Bekannten schon einiges 'getankt' hatte ... ich hab's mir dann gekauft, was ein Fehler war, denn in 'normalem' Zustand kann ich das nicht lange anhören.
Feyerabend - 31. Aug '23
Die Stimme von Fisher Z fand ich immer unangenehm, zu hoch.
Aber die Band hatte gutes Tempo.
Vabanque - 31. Aug '23
Das liegt daran, dass der Sänger eigentlich eine tiefe Stimme hat, sie aber hoch'quetscht'.

'Marliese' ist natürlich sehr gut, wurde ja auch öfters (?) gecovert.
Feyerabend - 31. Aug '23
>>Tom Waits gehörte zu den Sachen, die ich immer erst dann ganz ok fand, wenn ich schon genug 'intus' hatte😁<<.

Allerdings, je mehr Alkohol im Blut desto besser lassen sich Tom Waits Melodien und derangierte Instrumentierung genießen.
Feyerabend - 31. Aug '23
Ja, Marlies lief auf jeder Party.
Froest - 31. Aug '23
ChrisJuergens hatte gestern Deuter empfohlen.
Gute Einschlafmusik (was überhaupt nicht negativ gemeint ist).
Alapin2 - 31. Aug '23
Nur, damit wir, nach 130 Kommentaren, Richtung "500"kommen :
Jethro Tull live:" A little light music"...
Froest - 31. Aug '23
500 schaffen wir noch.
Vabanque - 31. Aug '23
>>Alapin2 - vor 2 Min.
Nur, damit wir, nach 130 Kommentaren, Richtung "500"kommen :
Jethro Tull live:" A little light music"...<<

Von Jethro Tull könnte ich fast jedes Album nennen (ich denke, ich habe alle). Ein schwaches ist da schwer zu finden (obwohl die elektronischen Experimente Mitte der 80er nicht sooo meins sind).

Witzig ist ja, dass Jethro Tull für ihr `'87er Album 'Crest of a Knave' einen Metal Award bekommen haben (den sich Metallica erhofft hatte und deswegen sauer reagierte). Nun ist Jethro Tull sicher alles (Blues Rock, Hard Rock, Folk Rock, Prog Rock, Art Rock ... ), bloß ganz sicher KEIN METAL! Selbst auf dem genannten Album ist höchstens der Opener 'Steel Monkey' ein harter Song (und trotzdem immer noch kein Metal).
Den Award gönne ich Jethro Tull natürlich 10000mal, aber es ist und bleibt trotzdem einer in der falschen Kategorie!
Alapin2 - 31. Aug '23
Vabanque : Bei mir steht in der Überschrift :"Die besten 500 Alben!"
Sind wir da vielleicht mit der Metal-Punk-Klassik-Krautrock-Rubrik durcheinandergeraten!?
Es wird anscheinend immer übersichtlicher, oder?
Vabanque - 31. Aug '23
Ich wollte das mit dem skurrilen Award ursprünglich ja in der Metal-Kategorie schreiben, aber weil Jethro Tull ganz bestimmt kein Metal ist, dann eben hier.

Herausragende Alben von Jethro Tull:

- Stand up ('69)
- Aqualung ('70)
- Thick as a Brick ('72)
- Minstrel in the Gallery ('75)
- Songs from the Wood ('77)
- Rock Island ('89)
- Catfish Rising ('92)

>>Sind wir da vielleicht mit der Metal-Punk-Klassik-Krautrock-Rubrik durcheinandergeraten!?<<

Jethro Tull ist doch sicher weder Punk noch Krautrock und auch kein Metal, und schon gar keine Klassik, oder?
kluger - 01. Sep '23
Heutzutage darf doch jeder sein, was er will.
Jethro Tull - 2-jähriger Fuchs oder Hardcore-Reggae?
NastySavage - 01. Sep '23
Jethro Tull sind Progressive Rock mit Folkschlagseite
Vabanque - 01. Sep '23
Richtig.
kluger - 01. Sep '23
Ja hab's auch nicht verstanden 🤔
FaustlV - 03. Sep '23
Mothers of Invention.
FaustlV - 04. Sep '23
Weltklasse Alben für Fans von schräger Musik: Nico / The Marble Index, Nico / Chelsea Girl, Nico / Desertshore.
Feyerabend - 04. Sep '23
Nirvana,Nevermind
und
Pearl Jam, 10
sollten auf der Liste nicht fehlen.
Feyerabend - 13. Sep '23
Amy Winehouse
Back to black.
Vabanque - 13. Sep '23
Ich höre gerade etwas, worüber sowohl Punks wie Metalheads sämtliche Nasen rümpfen werden:

Barclay James Harvest: Gone to Earth

Sehr soft, aber auch sehr atmosphärisch, intensiver Silberklang.

Halte ich gar nicht mal für die beste von BJH, vermutlich sind 'Octoberon' und 'XII' etwas höher einzuordnen.
FaustlV - 14. Sep '23
Ich bin sehr gespannt auf das neue neue Föllakzoid Album. Welches V heißt.
NastySavage - 14. Sep '23
@Vabanque

Da kennst du die (älteren) Metalheads aber schlecht... ohne Progressive Bands der 70er (wie eben BJH) wäre der Progressive Metal à la Queensryche, Fates Warning oder Dream Theater (um mal die bekanntesten Vertreter zu nennen) wohl kaum entstanden... "Gone to Earth" steht bei mir auch im Regal... und gehört ohnehin in jede gut sortierte Plattensammlung... alleine schon wegen dem Überhit "Hymn"
Feyerabend - 14. Sep '23
BJH, Gone to Earth.
Guter Tipp, Danke. Gleich mal gehört. Sehr schön, insbesondere Hymn. In Jugenderinnerungen geschwelgt.
Auf Albumlänge fand ich es aber doch etwas zu zahm, lasch.

@Vabanque: Du stehst ja gern für komplexe Musik mit virtuosen Musikern.
Gone to Earth ist ein gutes Beispiel, dass auch einfache Musik schön sein kann.
NastySavage - 14. Sep '23
@Feyerabend

Dem würde ich zustimmen... Vabanque ist dann doch eher der Feingeist... für's Grobe ist er wohl eher nicht gemacht 😂
Vabanque - 14. Sep '23
>>Vabanque ist dann doch eher der Feingeist... für's Grobe ist er wohl eher nicht gemacht 😂<<

Ach, ich mag z.B. ganz gern grobe Leberwurst oder grobe Teewurst😉
Vabanque - 14. Sep '23
>>Feyerabend - vor 13 Min.
BJH, Gone to Earth.
Guter Tipp, Danke. Gleich mal gehört. Sehr schön, insbesondere Hymn. In Jugenderinnerungen geschwelgt.
Auf Albumlänge fand ich es aber doch etwas zu zahm, lasch.<<

Ja, als Album zu wenig Abwechslung, finde ich auch. Nur zwei oder drei schnellere Songs (sehr gut allerdings: Hard Hearted Woman!).
Das finde ich das Folgealbum 'XII' doch etwas abwechslungsreicher.

>>@Vabanque: Du stehst ja gern für komplexe Musik mit virtuosen Musikern.
Gone to Earth ist ein gutes Beispiel, dass auch einfache Musik schön sein kann.<<

In der Frühphase haben BJH tatsächlich komplexere Musik gemacht.

Aber das ist gar nicht der Punkt, natürlich darf's auch mal einfach sein.

Ich mag ja auch z.B. Crosby, Stills, Nash & Young.
Feyerabend - 14. Sep '23 Deleted
Vabanque - 14. Sep '23 Edited
@Feyerabend: Was hast du denn da grad gelöscht? Nur mal so ganz 'grob' gesagt?😁
NastySavage - 14. Sep '23
@Vabanque

mit grober Tee- und Leberwurst kannst mich jagen... vorher esse ich Fensterkitt
Feyerabend - 14. Sep '23
Ich wollte deinem Leberwurstscherz einen Smiley geben aber dann warst du schneller und mein Smiley an falscher Stelle.
FaustlV - 16. Sep '23
Die Top Ten der aktuellen RollingStone 500 besten Alben Liste: The Velvet Underground & Nico / The Velvet Underground & Nico, Marvin Gaye / What’s going on, The Beatles / Revolver, Nirvana / Nevermind, Fleetwood Mac / Rumours, The Beach Boys / Pet Sounds, The Beatles / The Beatles, Bob Dylan / Blonde on Blonde, Patti Smith / Horses, Amy Winehouse / Back to Black.
Vabanque - 16. Sep '23
>>The Beatles / Revolver<<

In der Tat. Hätte ich ein Beatles-Album wählen müssen (ich mag eigentlich alle), dann hätte ich wahrscheinlich Revolver genannt.

>>The Beatles / The Beatles<<

Damit ist wohl das mehr berüchtigte als berühmte White Album gemeint. Eine ziemlich unausgewogene Mixtur aus herausragenden Songs ('While my guitar ... ', 'Blackbird') über Banalitäten ('Obladi Oblada') bis hin zu absoluten Unhörbarkeiten ('Number 9, Number 9, Number 9 ... ').

>>Fleetwood Mac / Rumours<<

Legendär und zweifellos immer noch sehr gut, aber eigentlich glieichzeitig fast schon der Beginn vom Abstieg. Fast alles davor gefällt mir besser. Durch die Stimme von Stevie Nicks natürlich trotzdem etwas Besonderes.
NastySavage - 16. Sep '23
Nicks übernimmt lediglich bei vier (von 11) Songs die lead vocals... davon teilt sie sich die bei zweien mit anderen Bandmitglieder
Feyerabend - 16. Sep '23
">>Fleetwood Mac / Rumours<<

Legendär und zweifellos immer noch sehr gut, aber eigentlich glieichzeitig fast schon der Beginn vom Abstieg. Fast alles davor gefällt mir besser. Durch die Stimme von Stevie Nicks natürlich trotzdem etwas Besonderes."

Fleetwood Mac mit Peter Green war schon sehr gut. Peter hat danach auch noch gute Soloscheiben gemacht (Whatcha gonna do und In the Skies).

Abstieg fand ich trotzdem nicht. Tusk finde ich großartig (nicht jeden Song) und nicht so poppig, auf Verkauf getrimmt, wie Rumours.
Bei Tusk und Rumours ähnlich: die schönsten Songs werden von Stevie Nicks gesungen.
Vabanque - 16. Sep '23 Edited
Ich hatte mir damals auch Solo-Alben von Stevie Nicks besorgt, muss aber sagen, dass da das Songmaterial doch deutlich schwächer ist als bei den Fleetwood-Mac Songs, die von ihr gesungen werden. Aber immerhin kann man ja die tolle Stimme genießen.

Tusk habe ich nicht so oft gehört, zu lang, man hätte das Doppel-Album bestimmt auf ein Einzel-Album zusammenstreichen können, indem man nur die besten Songs ausgewählt hätte.

Doppel-Alben mag ich meist nicht so sehr, bei Genesis ist ja auch 'The Lamb lies down ... ' und bei Led Zeppeln ebenso 'Physical Graffiti' das jeweils mit am seltensten von mir gehörte Album der Band.
Feyerabend - 16. Sep '23
Stimmt, die besten Songs von Tusk auf einem Album wäre der Überflieger gewesen. Als Doppelalbum war auch schlechteres Material dabei.
Vabanque - 16. Sep '23
Irgendwie ist es wirklich bezeichnend, wie häufig Doppel-Alben in solchen Zusammenstellungen der 'besten' Alben auftauchen (wie ja auch Beatles/White Album, siehe oben).
Die Kritiker scheinen der Überzeugung zuzuneigen, dass ein Doppelalbum (falls es sich nicht um ein Live-Album handelt, wo in meinen Augen das Doppelalbum-Format geradezu ein MUSS ist ... ein Einfach-Live-Album mit 40min Spieldauer ist fast schon eine Frechheit dem Hörer gegenüber), also dass die Veröffentlichung eines Doppel-Albums der Ausdruck eines besonderen kreativen Schubs einer Band oder eines Künstlers ist ... nun, das mag gelegentlich zutreffen, leider sind mir ziemlich viele Doppelalben bekannt, die Füllmaterial enthalten, um diese Spieldauer zu erreichen. Das einzige Doppelalbum, das sich über seine gesamte Spieldauer auf allerhöchstem Niveau bewegt, das mir momentan einfällt, ist das Köln Concert von Keith Jarrett, und das ist ja wiederum ein Live-Album. Außer Live-Alben gibt es als Doppel-Alben natürlich noch herausragende Kompilationen und Sampler mit Singles.
Feyerabend - 16. Sep '23
Mir fallen auch gerade kaum Studio-Doppelalben ein die wirklich durchgehend gut sind.
2 Beispiele sind
Sting, ...Nothing Like the sun
Kip Hanrahan, Tenderness
Vabanque - 16. Sep '23
Den Letzteren kenne ich nicht mal vom Namen her. Und Sting hat sehr unterschiedliche Sachen gemacht, was vielleicht auch seine Stärke ist.
Feyerabend - 16. Sep '23
Natürlich
Jimi Hendrix, Electric Ladyland
Gehört zu den besten 500 Alben überhaupt und zu den besten Doppelalben.
Feyerabend - 16. Sep '23
Bei etwas nachdenken gibt es doch ein paar
U2, Rattle and Hum
Sonic Youth, Daydream Nation (wird Vabanque gar nicht gefallen).
Vabanque - 16. Sep '23
>>Natürlich
Jimi Hendrix, Electric Ladyland<<

Die wollte ich schon ewig mal wieder hören!👍
Vabanque - 16. Sep '23
>>U2, Rattle and Hum<<

Ja, die wird häufig genannt. Ich war nie ein U2-Fan, mich haben auch deren ständige Stilwandlungen irritiert. Seit sicher mehr als 30 Jahren nichts mehr von denen angehört, könnte ich aber echt mal wieder versuchen.
Vabanque - 16. Sep '23
>>Sonic Youth, Daydream Nation (wird Vabanque gar nicht gefallen).<<

Sagt mir nix, also weder Gefallen noch Nichtgefallen.

Außerdem steht ja erst das Anhören von der Kombination Metallica/LouReed bzw. Velvet Underground noch aus😁
FaustlV - 16. Sep '23
Wie wäre es mit Nico?
Vabanque - 16. Sep '23 Edited
Nö, höre jetzt grad Hendrix, Electric Ladyland. Guter Vorschlag von SF Feyerabend👍💪

Ich kann mir nicht helfen, ich würde diese Musik unter 'Blues' einordnen. Für die damalige Zeit natürlich recht harter Blues.
Feyerabend - 16. Sep '23 Edited
Vabanque zu Kip Hanrahan, Tenderness >>Den Letzteren kenne ich nicht mal vom Namen her<<.

Hatte ich ganz oben schon mal erwähnt weil es für mich tatsächlich eines der besten Alben überhaupt ist.
Genre schwer zu beschreiben: New Yorker kosmopolitischer Weltmusik Jazz.
Äußerst professionelle Musiker, komplexe Arrangements, großartige Soli.
(Sting darf auch einmal mitsingen).

Wer bereit ist mit offenen Ohren etwas Neues zu erproben sollte das mal ausprobieren.
https://www.youtube.com/watch?v=g8ssrf9pOSo

Songs 2 bis 5 sind evtl. am Anfang etwas sperrig. Song Nr. 6 bietet den einfachsten Einstieg.
FaustlV - 16. Sep '23
Sonic Youth hat sehr wichtige Alben herausgebracht.
Feyerabend - 17. Sep '23
Sonic Youth waren äußerst einflussreich und stilprägend für Indie-Rock (Alternative Rock, oder wie auch immer man das kategorisieren möchte).
Am besten finde ich Goo und Dirty.
ChrisJuergens - 19. Sep '23
Evol und Sister sind auch sehr gut.
Feyerabend - 19. Sep '23
...und Kim Gordon die coolste Bassistin ever.