Chess

Das heutige (03.09.) Schachzitat

Tschechov - 03. Sep '23
"Ich habe noch nie in meinem Leben Französisch gespielt, weil das die langweiligste aller Eröffnungen ist." - Wilhelm Steinitz

Wer würde hier zustimmen? Ich schon mal nicht.
Purist - 03. Sep '23
Halte ich auch für falsch.
Kann zu sehr spannenden Spielen führen.
Vabanque - 04. Sep '23
Wahrscheinlich urteilte Steinitz über die Abtauschvariante😉

Man muss wirklich bedenken, dass im 19. Jh. die Theorie der Schacheröffnungen noch lange nicht so fortgeschritten war wie später. Aber selbst da erzielte beispielsweise Tarrasch schon bedeutende Erfolge mit der Französischen Verteidigung.
Vabanque - 04. Sep '23
Dass die Schachzitate auf der Startseite vielfach kompletter Unsinn sind, hatte ich in letzter Zeit auch schon wiederholt festgestellt. Ich wollte aber nicht jedes Mal meiner Verärgerung durch das Starten eines Threads Luft machen😁
Vabanque - 04. Sep '23 Edited
Das jetzige Zitat auf der Startseite:

"Schach ist in seinem Geist ein Spiel, in seiner Form eine Kunst und in seiner Ausführung eine Wissenschaft."

wird dort ja einem mir nicht bekannten 'Baron Tassilo' zugeschrieben, ich kenne es (zumindest sinngemäß, vielleicht nicht im genauen Wortlaut) aber von einem russischen Weltmeister, ich glaube Botwinnik oder Smyslov.
Karl_Lang - 04. Sep '23
Anders gemischt genauso richtig: Schach ist in seinem Geist eine Wissenschaft, in seiner Form ein Spiel und in seiner Ausführung eine Kunst.
toby84 - 04. Sep '23
was das angeht sind das deutsch- und englischsprachige internet sich einig: es war tassilo. ich habe nirgendwo einen anderen mutmaßlichen urheber gefunden.
Vabanque - 04. Sep '23 Edited
Im Internet vielleicht nicht, aber es gibt ja auch noch Bücher😉

Nachdem ich noch nie von diesem komischen Baron gehört habe, kann ich das Zitat ja auch nicht von ihm kennen. Aber ich bin sicher, das in einem Buch eines Weltmeisters gelesen zu haben. Mittlerweile halte ich neben Botwinnik und Smyslov auch noch Aljechin für in Frage kommend. Natürlich ist es möglich, dass derjenige wiederum den Tassilo zitiert hat, allerdings wäre es merkwürdig für einen Russen, diesen zu kennen.
toby84 - 04. Sep '23
weil du ihn nicht kennst, ist er "komisch"? 😉

er war laut wikipedia wohl ein sehr wichtiger förderer des schachs und seinerzeit einer der besten spieler der welt.

de.m.wikipedia.org/wiki/Tassilo_von_Heydebrand_und_der_Lasa
Vabanque - 04. Sep '23
Dann kannten ihn die Russen, die seine Aussagen übernahmen (?), vielleicht doch😊

Naja, der Grund, warum ich ihn nicht kenne, ist einfach: Sein schachliches Wirken liegt offenbar zu einer Zeit vor Anderssen, Morphy, und Paulsen, die in der Regel die frühesten Meister sind, deren Partien heute noch in Schachbüchern analysiert werden.
Vabanque - 05. Sep '23
Was mir allgemein an den Schachzitaten schon seit einiger Zeit auffällt:

Als Quelle wird oft nur noch 'Schachweisheit' genannt, wo früher Autoren genannt waren, z.B. ein Buch über 'Schachgenie Aljechin'. Manchmal standen da auch chessmail-Mitglieder, die sind jetzt komplett verschwunden😮
shaack - 05. Sep '23 Edited
@Vabanque Bei unklarer Urheberschaft habe ich den Spruch entweder wieder rausgenommen oder einfach "Schachweisheit" genommen. "Hüte dich vor Felderschwächen." nun, ich weiss der Spruch ist von Dir genannt worden. Aber bist Du auch der Urheber dieser Weisheit? Wenn man bei Google "Felderschwächen" eingibt, bekommt man 2.400 Ergebnisse. Wenn es Dir wichtig ist, und Du Urheber bist, kann ich Dich wieder darunter setzen. Allerdings wäre dann mit richtigem Namen besser, denn ein weiteres Problem war, dass manche Username nicht als solche erkannt werden, z.B. "Tschechov", da müsste man 'chessmail Mitglied mit dem Usernamen "Tschechov"' schreiben, wenn man es genau nimmt. Falls Du eine Idee hast, wie man das korrekt hinbekommt, her damit.
Vabanque - 05. Sep '23 Edited
>> "Hüte dich vor Felderschwächen." nun, ich weiss der Spruch ist von Dir genannt worden. Aber bist Du auch der Urheber dieser Weisheit?<<

Natürlich nicht!😁Aber das ist sicher auch jedem klar😉
'Doppelbauern vermeiden', 'mit den Bauern zum Zentrum hin schlagen' ist auch alles 'von mir' und ebenso auch wieder nicht. Das sind so die ersten 'Regeln', die ich gelernt habe, als ich in einen Schachclub eingetreten bin.

>>Wenn es Dir wichtig ist, und Du Urheber bist, kann ich Dich wieder darunter setzen.<<

Quatsch, weder ist es mir wichtig, noch bin ich Urheber. Deswegen habe ich es auch gar nicht geschrieben, und es war auch gar nicht auf mich selber bezogen gemeint gewesen. Mir ist nur generell aufgefallen, dass sich hier offenbar etwas in der Zitierweise geändert hatte, und das hatte ich angesprochen.

Es ist m.E. schon ok so, wie es jetzt ist. Außer dass ich es ein wenig monoton finde, wenn immer nur 'Schachweisheit' drunter steht.

>>denn ein weiteres Problem war, dass manche Username nicht als solche erkannt werden, z.B. "Tschechov", da müsste man 'chessmail Mitglied mit dem Usernamen "Tschechov"' schreiben, wenn man es genau nimmt<<

Das stimmt schon. Sonst meint man den Schriftsteller.

>>Falls Du eine Idee hast, wie man das korrekt hinbekommt, her damit.<<

Nee, eine bessere Idee als 'cm-Mitglied mit Usernamen X' habe ich leider auch nicht. Und das klingt natürlich schwerfällig. Vielleicht hat jemand eine andere Idee?
Vabanque - 05. Sep '23
>>habe ich den Spruch entweder wieder rausgenommen<<

Das wäre jetzt freilich für mich noch interessant, welche Sprüche rausgenommen wurden.
Hasenrat - 05. Sep '23
Wie wäre es mit "Anonymus" bei gemeinfreien Allgemeinplätzen?
cm-User/Nicknames würde ich einfach in Anführungszeichen setzen, dann ist klar, dass nicht der Schriftsteller Tschechov gemeint ist.

Tassilo von Heydebrand und der Lasa - sehr berühmt. Gab ein KARL-Titelthema über ihn 1/2018.
Keineswegs aus der Zeit vor Anderssen, sondern sein Zeitgenosse (gleicher Geburtsjahrgang) und stärkster Spieler der "Berliner Plejaden".
schach2018 - 05. Sep '23 Edited
Vorschlag:
Bei einem Zitat eines Chessmail-Mitgliedes könnte man vielleicht folgende Formulierung schreiben:

Frei nach SF XY (Username)

Ergänzung:
Schachweisheit ist aber auch okay. Schön neutral.
Vabanque - 05. Sep '23 Edited
>>Tassilo von Heydebrand und der Lasa - sehr berühmt. Gab ein KARL-Titelthema über ihn 1/2018.
Keineswegs aus der Zeit vor Anderssen, sondern sein Zeitgenosse (gleicher Geburtsjahrgang) und stärkster Spieler der "Berliner Plejaden".<<

Mir noch nie eine Partie von ihm über den Weg gelaufen.
Kannst aber ja mal eine in den 'Kommentierten Spielen' posten, wenn er so gut war.
(Ernsthaft, keine Ironie.)
Oder ich mache mich mal schlau und suche eine schöne Partie von ihm raus - falls ich eine finde.
Hoffentlich ist die Situation bei ihm besser als bei Staunton, der ja angeblich auch einer der stärksten Spieler seiner Zeit war (dürfte in etwa die gleiche sein wie bei Anderssen), der aber einem Wettkampf mit Morphy auswich, und von dem es tatsächlich extrem schwer ist, eine auch nur halbwegs zeigenswerte Partie zu finden, so seltsam das erscheint.
schach2018 - 05. Sep '23
@Vabanque
Sind die Staunton-Schachfiguren nach diesem Staunton benannt?
Vabanque - 05. Sep '23
Ja. Seine beste Errungenschaft, wie mir scheint😉
Hasenrat - 05. Sep '23 Edited
Von Heydebrand und der Lasa war v. a. publizistisch aktiv ("Handbuch des Schachspiels"). Partien gibt es nur wenige, Turniere hat er nie gespielt. Dennoch "Weltranglistenerster" Mitte des 19. Jh's. In der Mega Database sind wohl 17 Partien überliefert, mit 11 Siegen, 1 Remis und 5 Niederlagen. Gegen Staunton absolvierte er 1853 einen Zweikampf über 13 Partien in Brüssel, den er gewann.
Diese Infos und ein paar kommentierte Partien stehen in der besagten KARL-Ausgabe (Herbert Bastian). Besorgen - Lesen - Staunen ... ;-)
Hasenrat - 05. Sep '23
Es soll wohl wesentlich mehr Partien geben, die bislang aber nicht veröffentlicht wurden. Eine geplante Edition scheiterte bislang.
Alapin2 - 05. Sep '23
Vabanque : Als "Tassilo" kennt ihn natürlich kein Schwein... unter "von der Lasa" schon häufiger untergekommen. Hauptsächlich wegen des "Kleinen Bilguer", den er nach dem Tod des B. überarbeitet und herausgebracht hat.
Staunton hatte einen Wettkampf mit St. Amant (Philidor-Schüler) und "brach die französische Vorherrschaft im Schach", 1847 oder so....
Vabanque - 05. Sep '23
>>Staunton hatte einen Wettkampf mit St. Amant (Philidor-Schüler) und "brach die französische Vorherrschaft im Schach", 1847 oder so....<<

Partien aus dem Wettkampf Staunton-St.Amant habe ich tatsächlich schon nachgespielt ... so herzerfrischend habe ich die jetzt nicht in Erinnerung, aber ich schau sie mir nochmal an.
Vabanque - 06. Sep '23
Heute findet sich auf der Startseite:

>>"Im Endspiel sind weit vorgerückte Freibauern in der Regel eine große Macht. "
— Dr. Karsten Müller, schachbundesliga.de<<

Also ich möchte dem bekannten Endspielexperten Karsten Müller jetzt nicht zu nahe treten, aber ich wette, dass diese Schachweisheit auch nicht auf seinem Mist gewachsen ist ... das 'Zitat' könnte ebenso von Hasenrat, mir, oder Oli1970 geschrieben sein😉
Hasenrat - 06. Sep '23 Edited
Aber auf die konkrete Formulierung und Wortwahl kommt es ja an ...
shaack - 06. Sep '23 Edited
Man kann, wenn man nicht ganz sicher ist, ob der Kundtuer auch der Urheber ist, "zit. n." (Zitiert nach) schreiben. Also dann »zit. n. SF "Tschechov"« oder »zit. n. chessmail Mitglied "Tschechov"« genauer.
>>"Im Endspiel sind weit vorgerückte Freibauern in der Regel eine große Macht. "
— zit. n. Dr. Karsten Müller, schachbundesliga.de<<
Da wird die Quellenangabe dann bald länger als das Zitat. 😃
Alapin2 - 06. Sep '23
Anmerkung : Hätte : " Nach GM Karsten Müller" nicht gereicht?
Wobei ich die zugrunde liegende Aussage ungenau finde: Ist ein Freibauer gemeint oder eher mehrere gleichzeitig??
Vabanque - 06. Sep '23
>>Hätte : " Nach GM Karsten Müller" nicht gereicht?<<

Finde ich auch, vor allem ist m.E. hier der GM deutlich wichtiger als der schachlich bedeutungslose Doktortitel (z.B. hat Alice Weidel ja auch einen, die wird aber hier wohl nicht zitiert werden).

>>Wobei ich die zugrunde liegende Aussage ungenau finde: Ist ein Freibauer gemeint oder eher mehrere gleichzeitig??<<

Auch hier stimme ich voll zu. Auf die spezielle Formulierung einer ansonsten banalen Aussage braucht sich GM Müller nicht mal besonders viel einzubilden.

Wenn die Aussage wirklich drin bleiben soll, dann schlage ich 'zitiert nach GM Karsten Müller' vor.
Vabanque - 06. Sep '23 Edited
Zum Thema Freibauer gibt es schon konkretere Aussagen, z.B. dass zwei verbundene Freibauern auf der 6. Reihe stärker als ein Turm sind. Den Urheber dieser Aussage wüsste ich jetzt natürlich auch nicht. Vieles geht bereits auf Steinitz oder Tarrasch zurück, manches ist noch älter.
Vabanque - 06. Sep '23
Ich schreibe meine Gedanken zu den täglichen Schachzitaten weiter hier rein, obwohl der Threadtitel ja das Datum 3.9. nennt, denn einen neuen Thread anzufangen scheint mir nicht lohnend.

Was mir nämlich noch allgemein zu den Schachzitaten aufgefallen ist:

Früher wechselten die Zitate doch mehrmals am Tag, wie ich mich zu erinnern glaube.

Jetzt bleibt das gleiche Zitat den ganzen Tag.

Wann wurde dies geändert und aus welchem Grund?
Vabanque - 07. Sep '23
Heute:

>>"Mit einer Aufgabe hat noch keiner ein Spiel gewonnen."
— Schachweisheit<<

Diesen Spruch kenne ich von Tartakower, wenn ich mich recht erinnere. Es würde jedenfalls zu seinem Stil passen.
Einen ähnlichen Spruch hat Paul Keres geprägt, als er gefragt wurde, warum er denn in verlorener Stellung nicht aufgegeben habe: 'Man gibt nur Pakete auf!'
shaack - 07. Sep '23
Okay, prüfe ich. 👍
shaack - 07. Sep '23
Ich hab die Sprüche auf täglich umgestellt, damit man sie „tägliche Sprüche“ nennen kann.
Vabanque - 07. Sep '23
Danke für die Antwort.

Ja, ich finde es tatsächlich auch besser. Vorher wurde der Spruch m.E. doch zu oft geändert.

Vor allem kann man sich jetzt im Forum - wenn man das will - auf den 'heutigen' Spruch beziehen.

Die Idee des 'täglichen Spruchs' finde ich gut!👍

(Die Sprüche selber finde ich nicht immer so gut, aber naja, das kann man so und so sehen.)
shaack - 07. Sep '23 Edited
Ich finde, dass diese Sprüche zu Diskussionen führen, ist eigentlich gut. Wir können sie ja im Laufe der Zeit auch weiter optimieren. Dann sind es am Ende sogar perfekte Sprüche. 😄 Ich muss die eigentlich noch alle ins englische übersetzen. Bzw. bei manchen sind es schon deutsche Übersetzungen bei denen ich das Original raussuchen muss. Bei über 300 Sprüchen echte Arbeit.
shaack - 07. Sep '23 Edited
@Vabanque Ich habe keine Quelle gefunden, bei der "Mit einer Aufgabe hat noch keiner ein Spiel gewonnen." Tartakower als Urheber genannt wird. Es ist immer "n. bek." oder ähnlich. Paul Keres "Man gibt nur Pakete auf!" habe ich in die Liste übernommen, der war noch nicht drinnen.
Vabanque - 07. Sep '23 Edited
Du beziehst dich ausschließlich auf Quellen im Internet, stimmt das? Ich habe meine Schachweisheiten noch aus der Bücher-Zeit. Ich müsste jetzt alle meine Bücher, in denen solche Zitate stehen könnten (und das sind Hunderte) nach Quellenangaben durchforsten, das wäre nun auch echte Arbeit. Das wäre der Relevanz nicht angemessen. Man könnte auch 'unbekannter Schachmeister' als Quelle schreiben. Das mag etwas komisch erscheinen, aber schließlich gibt es ja auch den 'unbekannten Soldaten'😉

>>Paul Keres "Man gibt nur Pakete auf!" habe ich in die Liste übernommen, der war noch nicht drinnen.<<

👍Konnte deine Quelle denn GM Keres als Urheber bestätigen? Bei mir ist es bloße Erinnerung, in diesem Fall bin ich aber bezüglich Keres recht sicher.
Vabanque - 07. Sep '23
>>Bzw. bei manchen sind es schon deutsche Übersetzungen bei denen ich das Original raussuchen muss.<<

Bei einigen hatte ich auch schon starken Verdacht, da mir persönlich eine andere Textfassung (vermutlich andere Übersetzung!) bekannt ist.

>>Bei über 300 Sprüchen echte Arbeit.<<

Ich beneide dich nicht darum. Aber vielleicht kann ich ja in irgendeiner Weise meine Hilfe anbieten, wenn du eine Idee hast, wie diese Hilfe konkret aussehen könnte?
schach2018 - 07. Sep '23 Edited
Wenn der Autor eines Zitates nicht eindeutig zuzuordnen ist, würde ich gar keine konkreten Angaben machen, sondern auf >>unbekannte Quelle<< hinweisen.

>>Schachweisheit<< als alternative Angabe, würde auch schon genügen.
Oli1970 - 07. Sep '23
"Mit einer Aufgabe hat noch keiner ein Spiel gewonnen." wird - unbelegt - auch Karl Valentin zugesprochen. Eine Abwandlung lässt sich unter Fußballweisheiten finden. Solche Sprüche werden irgendwann Volksweisheiten, man muss nicht aus allem eine Doktorarbeit machen. Es werden m. E. keine herausragenden Geistesleistungen zitiert auf die jemand ernsthaft geistiges Eigentum beanspruchen könnte.

Wenn man auf die Unterscheidung zwischen Primär-, Sekundär-, Blind- und Falschzitat wert legen möchte, verbietet sich 'unbekannter Schachmeister' von selbst. Auch das Weglassen einer Quelle dürfte man sich dann nicht ohne tiefgehende Prüfung erlauben. Hinzu kommt die Übersetzbarkeit von Sprüchen. Ob alles so originalgetreu und einheitlich übersetzt ist, wie es gesagt wurde? Ob für manche Phrase nicht nur ein deutsches Äquivalent herhalten muss? Ob die Übersetzer den O-Ton gehört haben? Ob die Sprüche ohne öh und äh gesagt wurden? Ob alles wohlformuliert gesagt oder nur später der geschönte Wortlaut niedergeschrieben wurde?

„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.“ - Bauernregel. Ich glaube, von g2.
schach2018 - 07. Sep '23 Edited
Oli1970
>>...man muss nicht aus allem eine Doktorarbeit machen<<<
Das sehe ich genau so.

Ich würde auch nie Zitate eigenständig übersetzen.
Schachzitate würde ich in der Originalfassung belassen!
Vabanque - 07. Sep '23
Oli1970 - vor 12 Min.

>>Es werden m. E. keine herausragenden Geistesleistungen zitiert auf die jemand ernsthaft geistiges Eigentum beanspruchen könnte.<<

In der Regel nicht, nein😉Die beim Urheberrecht geforderte 'Schöpfungshöhe' (die natürlich ein dehnbarer Begriff ist) ist da selten gegeben.

>>„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.“ - Bauernregel.<<

Stammt vom 'unbekannten Bauern', stimmts?😜
aguirre - 07. Sep '23
Die erfundenen Sprüche sind oft viel schlauer als das, was ich wirklich gesagt habe (Konfuzius).
Vabanque - 07. Sep '23
schach2018 - vor 8 Min.

>>Ich würde auch nie Zitate eigenständig übersetzen.
Zitate würde ich im Original belassen!<<

Hmmm ... es spricht zwar nichts gegen das Original, falls es in einer gängigen Sprache gesagt wurde (Englisch, Französisch) und nicht etwa in Japanisch, Thai oder Suaheli.
Aber warum nicht 'eigenständig' übersetzen? Weil wir keine professionellen Übersetzer sind? Professionelle Übersetzer machen auch reihenweise Fehler, man kann bei manchen literarischen Werken lange Listen von Übersetzungsfehlern im Internet nachlesen. Eine eigenständige Übersetzung kann da manchmal sogar besser sein. Stilistisch natürlich nicht, aber von der Worttreue her schon.
Alapin2 - 07. Sep '23
Bei Google unter dem Stichwort "Tartakowerismen" eine Aufstellung seiner bekanntesten Sprüche gefunden. (shaack: Da sind sicher welche dabei, die in Deine Sammlung passen)
Der oben angegebene war nicht dabei.
brauna - 07. Sep '23
"Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Damen"
alte Bauernregel, übertragen auf Schach (gerade von mir erfunden) 😅😂😂🤣
shaack - 07. Sep '23
@schach2018 Stimmt, auch Russisch könnte hier problematisch sein und da gibt es viele Schachspruchgeber. Ansonsten finde ich das auch, man könnte Sprüche in "Allgemeinsprachen" belassen. Naja, als ich die Liste angefangen habe, war ich noch jung und naiv. 😃 Und jetzt haben wir den Salat. Eine Lösung, die allerdings Europa und USA nicht als den Mittelpunkt der Welt sieht, wäre auch gut.
@Alapin2 Ja Tartakower ist diesbezüglich sehr ergiebig, das mit den "Tartakowerismen" merke ich mir mal.
schach2018 - 07. Sep '23 Edited
@Vabanque
Selbstverständlich würde ich Schachzitate ausschließlich in der englischen Originalfassung für uns befürworten, sofern sie nicht bereits ins Deutsche übersetzt wurden. 😉😄

Der Vorteil des Originals ist die Authentizität. Wer es nicht versteht, kann den Google-Übersetzer nutzen. Damit hätte ich persönlich kein Problem.😆
shaack - 07. Sep '23 Edited
Ja stimmt, eigentlich sollte man einfach alle Sprachen belassen, auch Russisch und Japanisch. Wobei Sunzi,... (544 - 496 v. Chr.), das wird richtig Arbeit, die Originale zu finden. Vor allem, der hat von oben nach unten geschrieben und nicht von links nach rechts. 😬
Vabanque - 07. Sep '23
>>shaack - vor 4 Min.
@schach2018 Stimmt, auch Russisch könnte hier problematisch sein und da gibt es viele Schachspruchgeber.<<

Naja, in Zeiten, wo sogar Sinfonien von Tschaikowski oder Schostakowitsch von den Konzertprogrammen gestrichen werden (das ist real so und nicht etwa von mir erfunden!), muss man mit allem Russischen sehr vorsichtig sein. Vermutlich am 'besten' (Achtung Ironie!) keine Sprüche von russischen Schachspielern mehr zitieren, keine Partien von russischen Spielern und keine Probleme und Studien von russischen Aufgabenkomponisten in den Schachaufgaben posten, und keine Partien von russischen Spielern in den Kommentierten Spielen (höchstens verlorene)😉
schach2018 - 07. Sep '23 Edited
@shaack
Wenn die Zitate bereits sinngemäß und gut ins Deutsche übersetzt wurden, würde sie auch so übernehmen.
Keiner verlangt es, dass du die Originalschriftzeichen ins Forum postest.

Aber englischsprachige Originalschachzitate kann man m.E. ruhig in die Zitatensammlung aufnehmen.
Vabanque - 07. Sep '23
>>shaack - vor 3 Min. Bearbeitet
Ja stimmt, eigentlich sollte man einfach alle Sprachen belassen, auch Russisch und Japanisch. Wobei Sunzi,... (544 - 496 v. Chr.), das wird richtig Arbeit, die Originale zu finden. Vor allem, der hat von oben nach unten geschrieben und nicht von links nach rechts. 😬<<

Ich habe mehrere Bände von Kurzgeschichten chinesischer und japanischer Autoren. Teils sind die Geschichten aber nicht aus dem chin. oder jap. Original übersetzt, sondern aus der englischen Übersetzung. In einem Band stand allerdings im Vorwort, dass die englischen Übersetzungen (mit denen der Herausgeber die Geschichten verglichen hat) das Original teils stark verfälschen würden. So weit ich mich mit Schriftzeichen auskenne (und das ist nicht sehr weit!), ist mir bekannt, dass das gleiche Schriftzeichen je nach Kontext oft ganz verschiedene Bedeutungen haben kann. Also weiß ich nicht, inwieweit man da wirklich von 'verfälschenden' Übersetzungen sprechen kann. Eher scheint mir wahrscheinlich, dass hier einfach verschiedene Interpretationen des Originals vorliegen. Selbst bei Übersetzungen des Englischen oder Französischen ins Deutsche kennt man das doch bereits, obwohl da die Sprachen bei weitem nicht so unterschiedlich sind wie eine europäische Sprache auf der einen Seite und eine fernöstliche auf der anderen Seite.
schach2018 - 07. Sep '23 Edited
Vabanque
>>(...) In einem Band stand allerdings im Vorwort, dass die englischen Übersetzungen (mit denen der Herausgeber die Geschichten verglichen hat) das Original teils stark verfälschen würden (...)<<

Die Qualität der Übersetzung hängt davon ab, wie gut der Übersetzer ist, d.h. wie tief seine sprachlichen, kulturellen, geschichtlichen Kenntnisse sind und wie differenziert er seine Wörter auswählt.

Daher würde ich Schachzitate niemals eigenständig übersetzen.
Vabanque - 07. Sep '23
Nur wenige Übersetzungen werden deine Kriterien erfüllen. Und wie schon jemand schrieb, sind Schachzitate selten so tiefsinnig, dass man dafür die besten Übersetzer bräuchte😉

Bei literarischen Texten gelten eigentlich andere Kriterien, es handelt sich ja um Nachdichtungen. Z.B. ist die bekannte Voßsche Homer-Übersetzung sprachlich ebenso elegant wie an vielen Stellen bekanntermaßen fehlerhaft (der Wortklang und die Einhaltung des Hexameter-Metrums wurde da über die Textgenauigkeit gestellt).
Bei literarischen Übersetzern handelt es sich oft um verhinderte Dichter. Als Schriftsteller hätten z.B. Siegfried Lang, Paul Baudisch, Isabel Hamer und Ernst Sander gerne Anerkennung gewollt, aber sie mussten sich ihr Brot mit Übersetzungen verdienen, die vom Sprachklang alle sehr schön sind, aber beträchtliche Ungenauigkeiten, um nicht zu sagen Fehler, aufweisen.
Alapin2 - 07. Sep '23
Übersetzungen!?
Am besten war Dr. Erika Fuchs!!
Tolle Wort-(Schöpfungen) Spiele wie "Blubberlutsch" (Limonade), "Ruehrfix" (Mixer) oder "Faehnlein Fieselschweif", herrlich!!
Da konnte selbst Harry Rowohlt nicht mithalten! 😜🤔😂
P. S. : Da hat doch tatsächlich ein Idiot, statt Spieler mit Worten zu sein, "Schuld und Sühne" in einer Neu-Übersetzung mit "Verbrechen und Strafe" übersetzt!
Vabanque - 07. Sep '23
Ich kann ja kein Russisch, aber ist es möglich, dass der russische Originaltitel genau das sagt?

Bei englischen, französischen und italienischen Romantiteln beobachte ich alles, von der wörtlichen Übersetzung bis hin zu einer Übersetzung, die mit dem Originaltitel rein gar nichts gemeinsam hat (was übrigens der bei weitem häufigste Fall zu sein scheint). Wenn der Titel der Übersetzung dann wenigstens etwas mit dem Romaninhalt zu tun hat, dann geht es ja noch. Aber manchmal fragt man sich wirklich, wie der Lektor oder Verleger (denn der Übersetzer ist in der Regel wohl eher nicht für den Titel verantwortlich) darauf gekommen ist ...
Alapin2 - 07. Sep '23
Vabanque : " Prestuplenie i nakazanie" (Rechtschreibprogramm :"Nakamura"!)
... Kannst ja selbst googeln...
Es gibt eben banal, und im Gegensatz, schön klingende Wörter.
Ich will ein Buch lesen und nicht im Gerichtssaal herumsitzen!
P. S. : Es gibt, allen Ernstes, Leute, gerade Arme, die im Winter öffentlichen Prozessen auf der Zuschauerbank beiwohnen. Besser und wärmer als RTL 2!
Jaja, off topic...
Vabanque - 07. Sep '23
>>Ich will ein Buch lesen und nicht im Gerichtssaal herumsitzen!
P. S. : Es gibt, allen Ernstes, Leute, gerade Arme, die im Winter öffentlichen Prozessen auf der Zuschauerbank beiwohnen<<

Gerichtsromane und - sendungen mag ich eigentlich ganz gern (Perry Mason z.B.), aber mir ist natürlich klar, dass reale Gerichtsverfahren wahrscheinlich nicht mal 1/8 so spannend sind und vor allem nicht mit einem Showdown enden ...
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