Chess

Nimzowitschs Zugzwangpartie 12.03.1923

Hasenrat - 12. Mär '24
Kurzer Radiobeitrag zu Nimzowitschs Unsterblicher unter swr.de/swr2/wissen/swr2-zeitwort-20240312-nimzowitsch-spielt-e..
Mithridates - 12. Mär '24
Was mich etwas verwirrt, ist, daß Adolf Andersen in dem Beitrag als Schachweltmeister bezeichnet wird. Das kann er doch höchstens inoffiziell gewesen sein.
Vabanque - 12. Mär '24
Das stimmt, den Weltmeistertitel gab es zu Anderssens Zeiten ja noch gar nicht. Er galt als stärkster Spieler der Welt, aber nicht lange, denn dann verlor er Wettkämpfe gegen Morphy und Steinitz, der aber nicht durch ein Match mit Anderssen, sondern mit Zukertort zum ersten offiziellen Weltmeister gekürt wurde.
Es befinden sich noch weitere sachliche Unrichtigkeiten in dem Artikel. Nimzowitschs Theorien folgten keineswegs auf die 'romantische Schule' Anderssens, denn dazwischen war ja wie gesagt noch Steinitz, der vielleicht eigentliche Erfinder des Positionsspiels. Und der Theoretiker, mit dem sich Nimzowitsch immer anlegte, war Tarrasch, der ganz bestimmt nicht zur romantischen Schule gerechnet werden kann.
Die dritte sachliche Unrichtigkeit in dem Beitrag ist die Behauptung, Nimzowitschs Gegner in der 'unsterblichen Zugzwangpartie', nämlich Sämisch, sei damals Deutschlands stärkster Spieler gewesen. Das war er bei weitem nicht. Trotz des Verlusts des Weltmeistertitels 1921 an Capablanca war 1923 ganz bestimmt noch Lasker der beste deutsche Spieler.